Wer sagt denn, dass man immer nur
schöne Dinge nähen darf? Manchmal müssen einfach auch die
schnöden
Dinge dran sein! Gerade erst war unser Dachausbau mit einem wahnsinnig
großen und noch völlig kahlen Gästezimmer beendet, da zog vor ein paar
Wochen mein Vater (vorerst?) zu uns. Plötzlich wurde der Raum als
Schlafzimmer gebraucht, Bett stand schon drin, was braucht es mehr? Zur
Straße gibt es ein riesiges Giebelfenster:
und genau nach Osten ein kleines hinter dem Bett. Schön hell, kann ich Euch sagen! :-)
Also
wurde zum Einen eine neumodische Verkleidung für die schrägen Fenster
ausgesucht. Die ganze Familie durfte Ziehharmonika-Farbmuster-Raten
machen. Die demokratische Einigung fiel auf
Grün, obwohl wunderbare Bordeaux- und Rot- und Violett-Töne auch im Angebot waren.
Zum Anderen gab der Stofffundus ein prima
Bordeaux her, das man hier leider nicht als solches erkennen kann:
Ich
habe die demokratische Entscheidung zur Farbwahl der Lamellen ja üüüüüüüberhaupt kein bisschen
beeinflusst, aber nun ist klar, was als
nächstes größeres Projekt eines der nächsten größeren Projekte im
Nähzimmer passieren sollte...
An dieses Foto können wir uns kaum noch erinnern. Es stammt aus dem
Februar 2013
und zeigt die Halbzeit der Blöcke für den Frauenrechtsquilt. Sie liegen
hier auf einem grünen Untergrund und könnten eine Tagesdecke für ein
2x2-Meter-Bett ergeben, wenn ich
a) die beiden letzten fehlenden Blöcke (Block 48 und 49) mal nähen würde und
b) mir eine kreative und großräumige Randgestaltung ausdenke
Kann mich mal bitte jemand in den A.... treten? :-)
Interessant fand ich den Weg über die Waage. Den weinroten Stoff hatte ich mal vor langer Zeit online bestellt, um eine Tischdecke für die lange Tafel draus zu nähen. Ein Leinenmischgewebe. Das ist ja manchmal der Nachteil, wenn man die Stoffe nicht anfassen kann. Dieser hier ist ganz lose gewebt, labberig, für die Tischdecke unmöglich, ließ sich dadurch schlecht zuschneiden und passend stecken und ist aber total schwer:
Auch schon am letzten Wochenende habe ich diese Vorhänge genäht. War auch dran. Und wer will schließlich immer dieses graue Grau draußen sehen?? Und seitdem warte ich auf ein bisschen Licht zum Fotografieren - nix, nix, nix.... Also gibt es Fotos ohne Licht.
Der Junior fand diesen Stoff passabel:
Wirklich bewundernswert sind die Werke natürlich nicht - Vorhänge eben,
bewundernswert ist lediglich der Stoffabbau! Da sind dieses Mal
ordentlich Gewichte aus dem Nähzimmer gewandert, denn beide Stoffe ruhen
dort schon lange...
Bordeauxfarbene Vorhänge: 1102 Gramm
Dreieck-Vorhänge: 599 Gramm
Gesamt: 1701 Gramm!!!
Natürlich gibt's bei so einer tollen Abbaubilanz einen Pferdefuß: die alten Vorhänge kann ich nämlich nicht wegwerfen. Irgend etwas davon zieht ins Nähzimmer ein. Sie haben auf der Rückseite ein wunderbar verschossenes Rosa-Apricot. Da habe ich gestern gleich etwas in meinen Uni-Quilt-Block 3 genäht. Ihr lieben Uni-Näherinnen: Möchtet Ihr vielleicht ein Stück ollen Vorhang haben? :-) Das Farbspiel geht von blass apricot bis kräftig pink. Ich habe hier zwei Stück davon, längs geteilt gibt das eine Menge Möglichkeiten...