Was haben wir nicht alles gesehen! Der Sommer fing gleich hinter der österreichischen Grenze an. In Bozen - unserem ersten Halt - waren 29°C! Von dort ging es bei herrlichem Wetter hinein in die toskanische Landschaft mit ihren Pinien und Zypressen.
Gewohnt haben wir in Montecatini in einem Hotel mit wahrhaft morbidem Charme. Das ist die Decke im Speisesaal
Die wunderbare Stadt Lucca mit ihren alten Gassen und Plätzen. Im Botanischen Garten von Lucca steht eine beeindruckende Vielfalt an Kamelien.
Neulich gab es bei Marianne ein Bild vom Dom zu Lucca, ein imposantes Gebäude mit einem freistehenden Giebel. Schwindelerregend fand ich allerdings die rückwärtige Ansicht mit einer Freitreppe der etwas anderen Art!
Lucca hat eine umlaufende massive Stadtmauer, auf der man unter Bäumen Lustwandeln kann und den Blick in die Stadt genießen.
Der anstrengendste Tag war wohl die Fahrt nach Florenz. Meine Güte! Was wollen all die Menschen in Florenz! Das ganze Weltkulturerbe zeige ich Euch hier nicht, aber Rande des Geschehens gab's auch 'was zum Schmunzeln:
da folgt man doch der Aufforderung gern!
Zum Glück war unser Stadtrundgang nicht das einzige Ziel der Reise, sondern wir haben uns den Renaissance-Garten der Boboli angesehen und die umliegenden Villen mit ihren Parks. Die Sammlungen von Zitrusgewächsen in Terracotta-Töpfen, die von Menschen mit richtig Geld vor Jahrhunderten angelegt wurden, fand ich schon beeindruckend.
Die Gärten haben erstaunlich wenig Blumen. Das ist typisch für die Renaissance-Gärten. Sie lebten von der mathematischen Strenge. Das ist ja Geschmackssache und Zeitgeist.
Dafür haben sie sich mit ihrer Kamelienzüchterei dann ausgetobt, die Familien Medici und Konsorten. Die eigentliche Kamelienblüte war ja vorbei, aber die "Nachzügler" an den Bäumen und Sträuchern haben auf uns gewartet.
Immer wieder trifft man die bei uns nicht heimischen Libanon-Zedern (Cedrus libani), die immergrünen Magnolien (Magnolia grandiflora) und natürlich die überall wild wachsenden Steineichen (Quercus ilex). Letzte trägt ihren botanischen Namen, weil ihre Blätter fast so aussehen, wie die Ilex-Blätter, eine Verwandtschaft zur Eiche ist ihnen nicht anzusehen. Aber auch jede Menge andere seltsame Pflanzen...
Die Reise war auf Gärten und Parks ausgerichtet. Sie war gut organisiert und hat uns auch in Gärten geführt, die eher "halböffentlich" sind, die Villen in den parkähnlichen Gärten oft von ihren Besitzern tatsächlich bewohnt, das Tor verschlossen. Ist schon nett, wenn so ein Eigentümer persönlich das Tor öffnet und seinen Garten zeigt (stundenlang - diese Gärten sind groß!) Man spürt den Stolz und die Freude daran und oft die jahrhundertalte Familientradition. Staunen, dass die deutschen Gartenfreunde kommen, um bestimmte Bäume zu sehen und die Zitruspflanzen zu begucken.
Die buchsgesäumten Flächen finde ich schon klasse, auch wenn man das im eigenen Garten so nicht haben möchte.
Siena hat mir auch sehr gut gefallen. Die Stadt ist witzig mit ihrer Stadtteiltradition. Pferderennen war ja gerade nicht, aber der Platz, wo sie stattfinden, ist auch so schon ganz schön voll!
Erstaunt habe ich von der uralten Babyklappe gehört, wo schon seit dem frühen Mittelalter Babys anonym abgegeben werden konnten und auf Kosten der Stadt aufgezogen wurden - sicher auch kein Zuckerschlecken, aber vielleicht die einzige, wenn auch winzige Überlebenschance...
Wenn auch das Programm dicht war - für ein Gläschen Toskanischen Rotwein oder einen Italienischen Caffè Latte blieb immer Zeit! Abends brauchte man im Straßencafè schon ein Jäckchen und die türkisfarbenen Sandalen habe ich hier auch nicht mehr an, aber die Tasche war dabei!
Natürlich haben wir auch Carrara gesehen mit seinem schneeweißen Marmor
und auf der Rückreise dann die schneeweißen Alpen!
Aber wir hatten in dieser Woche wunderbares Sommerwetter - Herz, was willst Du mehr....