Immer mal wieder wurde ich während der Schnipsel-Verarbeitung gefragt, wie ich das mache. Zeige ich Euch heute mal. Grundstock für ein MugRug sind ein paar echte Reste, die ich beim Nähwochenende in Plön "abgestaubt" habe. :-) Es sind Reststreifen von einem Weihnachtsläufer, den eine Teilnehmerin dort genäht hat. (Danke! :-)
Zuerst habe ich mir einen Vlieszuschnitt in der Endgröße (hier 15 x 15 cm) gemacht. Als Material für solche eng gesteppten Flächen nehme ich gern das dicke Bodentuch vom Discounter. (nicht irritieren lassen: auf dem Foto sieht man von etwas Aufgetrenntem eine alte Naht). Auf das Vlies stecke ich mir ein x-beliebiges Stück Stoff aus der Restekiste, gern eins mit einem netten Motiv - an einen x-beliebigen Ort:
Das steppe ich dann mit (möglichst) parallelen Nähten fest und suche mir ein Ansatzstück, das in der Größe möglichst gut passt:
Das lege ich rechts auf rechts an eine der Kanten und nähe es fest. Ich bügle nach jedem neuen Teilchen (manchen reicht ja "Fingerbügeln", mir nicht). Dabei muss man aufpassen, das Vlies ist empfindlich bei hohen Temperaturen, deshalb bügle ich immer unter einem Tuch.
hier sieht man über dem ersten Teilchen zwei schmale Streifen, die sind fertig wirklich nur einen Zentimeter breit. Rechts liegt das nächste passend ausgesuchte Teil, das nun senkrecht angenäht wird
Wenn die Streifchen so schmal sind, bekommen sie keine zusätzliche Steppung. Oben quer liegt nun schon das nächste Teil:
Wieder so ein schmaler Streifen ohne zusätzliche Steppnaht. Aber nun geht's in die breiteren Stücke:
Das braune habe ich zweimal füßchenbreit gequiltet. Links kommt nun das erste Stück, das über den Rand des Vlieses hinaus gehen wird und damit eine Nahtzugabe beinhaltet:
Das sieht man hier gut am oberen Rand: der grüne-goldene Stoff steht über den Rand vom Vlies deutlich hinaus:
Nun ist der Punkt gekommen, wo ich nicht mehr nur Streifen ansetzen möchte, sondern außerhalb des Werkstücks Teile vorbereite. Oben und unten liegen zwei zusammengestückelte Teile. Es ist egal, ob man dafür zwei oder drei oder vier Teile zusammen setzt, Hauptsache, die Breite passt zur bisher aufgesteppten Oberfläche.
Jetzt sind beide angenäht und auch mit Quiltnähten aufgesteppt. Rechts liegt der letzte Streifen über die ganze Länge, der nötig ist, damit rundum eine ausreichende Nahtzugabe vorhanden ist.
Das ist die Rückseite. Man sieht
a) welches Vlies ich verwendet habe :-) und
b) die Abstände der Nahtlinien. Manche davon entstehen durch das Annähen neuer Teile und andere durch zusätzliche Stepplinien. Das Vlies - 15 x 15 cm - ist dicht bei dicht damit besteppt. Nun rechts auf rechts die Rückseite des MugRugs drunter stecken. Rechts sieht man, durch die Stecknadeln markiert, die spätere Wendeöffnung
Einmal knapp außerhalb vom Vlies rundum nähen - Wendeöffnung nicht vergessen - und Ecken zurückschneiden. Nicht nur die Stoffecken, sondern auch die Vliesecken. Dann ist später die Ecke schön flach.
Wenden, Ecken ausformen, bügeln, schmalkantig absteppen und dabei die Wendeöffnung schließen. Hier seht Ihr, dass ich zur Stabilisierung noch zwei weitere Linien gesteppt habe.
Und so sieht's fertig von vorn aus. Es ist flach und fest und waschmaschinentauglich. Diese Art der Oberflächengestaltung kann man für beliebig große Flächen nutzen und z.B. auch Taschen und Etuis aller Art damit nähen.
Gewicht: 12 Gramm
Verlinkt bei der Dekowoche des Weihnachtscountdown und bei Allie's Weihnachtszauber
Liebe Valomea,
AntwortenLöschendanke fürs Zeigen. Diese crazy-Näherei kannte ich ja schon, aber gleich beim Aufnähen zu quilten ist mir nicht eingefallen. Das werde ich auf jeden Fall (evtl. für ein Kissen) anwenden.
LG este
Da muss ich mich auch bedanken. Hab mich schon immer gefragt, was mit "direkt aufs Vlies gesteppt" gemeint ist. Das macht bestimmt Spaß.
AntwortenLöschenLG Judy
Das macht unheimlich Spaß! Die Fläche entsteht ja wirklich auch erst beim "Machen" und ich plane da auch nichts vor. Immer ist die vorhandene Schnipselgröße ausschlaggebend für das Ergebnis.
LöschenGenau dieses Spontane würde mir auch gefallen, ohne lange Vorplanen und Abmessen...
LöschenAbmessen muss man nur eins: die geplante Endgröße. Ich schneide das Vlies OHNE Nahtzugabe zu, damit das beim Zusammennähen dort keine dicken Stellen ergibt. Also: Endmass festlegen und dann los! :-)
LöschenDANKE Valomea DANKE - jetzt mache ich das auch endlich mal und hab hoffentlich gleich noch Geschenke gemacht, falls ich das hinbekomme!!! LG Ingrid
AntwortenLöschenDanke fürs zeigen.
AntwortenLöschenGrüße Heike
Liebe Valomea,
AntwortenLöschendas ist genial, so hab ich das noch nie gemacht, tolle Idee und lieben Dank für die Info.
Liebe Grüßle,
Sylvia
Liebe Valomea danke deiner Anleitug in Plön habe ich nun schon viele Schnipsel zu Taschen zusammengenäht. Bin immer überrascht was sich alles noch so in den Kisten und beuteln, sortiert nach Farbgruppen und Motiven versteckt. Danke nochmals fürs Zeigen. Und zum Vlies eine Frage noch , dieses Bodentuch ist auch Waschtabil, hast du es schon erprobt?
AntwortenLöschenund auch die Webkannte sind klasse verwertet. Eine in unserer Herzkissengruppe hat damit eine unschöne Butterkeksdose bezogen. sah auch sehr schön aus.. Liebe Grüße von Frauke
Ja, ich habe das ausprobiert. Beim Waschen werden die Bodentücher weicher, bleiben aber recht formstabil. Ich bin gnadenlos beim Bügeln der MugRugs, denn im Gegensatz zu Quilts mag ich hier eher das "Platte". Aber die engen Nähte sind eben die Voraussetzung dafür, dass das Teil auch mehr Wäschen übersteht. Wenn ich "lose" quilte, nehme ich Thermolam.
LöschenLiebe valomea.
AntwortenLöschendanke fürs Zeigen! Deine Idee ist gut, unmittelbar beim Arbeiten schon zu quilten. Were ich auch mal so machen.
LG Beate
Ja, ich bin schon seeehr froh, dass in Plön bei dir gelernt zu haben. Das hast du toll erklärt.
AntwortenLöschenWinkegrüße Lari
Danke für Deine kleine Anleitung, ist eine tolle Idee zur Resteverwertung.
AntwortenLöschenLG
Alexandra
Klasse!
AntwortenLöschenNun weiß ich endlich, was ich mit den gehamsterten Bodentüchern mal machen könnte :-)
Susanne
Hallo Valomea,
AntwortenLöschenich mag die Technik sehr. So werden schöne Stoffreste wunderbar verarbeitet. Außerdem kann man während des Nähen so gut entspannen.
Du hast es sehr anschaulich erklärt.
Viele liebe Grüße
Anke
Aha, du kannst auch weihnachtlich ;-). Ich habe da auch noch ziemlich viele Reste ...
AntwortenLöschenHerzlichst, Petruschka
Eine schöne Idee und der Untersetzer ist wunderbar weihnachtlich.
AntwortenLöschenLG Anja