Mittwoch ist's - Zeit, um über das Entrümpeln zu reden!
Ihr habt es ja verfolgen können - mein Haushalt hat Zuwachs bekommen, nämlich einen
Farbfächer. Und obwohl die Lotti sich ernsthaft Sorgen um mein Konsumverhalten und mein Leben im Überfluss macht bin ich ganz glücklich! Denn bei so manchem Kleidungsstück in meinem Schrank hatte ich das unklare Gefühl, dass es mir nicht wirklich steht, obwohl ich Material, Schnitt und die Farbe an sich sehr mag. Und nun weiß ich, wo dieses Gefühl her kommt: Auch wenn ich FROSCHGRÜN, ORANGE oder GELB sehr gerne vernähe in Taschen und Täschchen -
es steht mir am Körper nicht. Kann man jetzt glauben oder nicht - für mich war das jedenfalls eine bahnbrechende Erkenntnis. Über den Farbfächer der Farbfitterie habe ich
hier ausführlich geschrieben. Und im Hochgefühl dieser Neuerung habe ich den Kleiderschrank noch mal auseinander genommen. Auch wenn es Lotti nicht gefällt: ich sortiere schon wieder aus. Zuerst die Pullover und Langarmshirts. Das sind (fast) alle, die ich besitze (ein dunkelgrüner ist in der Wäsche):
Wenn ich die wenigen, die "aus dem Fächer fallen", herausnehme ergibt sich ein sehr stimmiges Bild und man sieht deutlich, dass ich nicht nackt herum laufen muss. Denn offenbar fühle ich mich instinktiv auch zu den Farben hingezogen, die mir richtig gut zu Gesicht stehen.
Aussortiert habe ich vier Pullover/Shirts, zu gelb, zu rot, zu braun.
Ganz leicht war auch der Abschied von der mittelbraunen Hose und den bunten Socken
Der Anblick von diesem Set ist sehr, sehr zwiespältig! Die Socken hatte ich mir genau passend zu dem Pullover gestrickt. Und das war auch richtig gut gelungen. Leider sehe ich in dem Pullover immer aus, als müsse ich mal dringend zum Arzt. Dieses Senfgelb geht an mir gar nicht. Das war bisher nur so ein unbestimmtes Gefühl. Aber nun kommt Licht in die Sache. Also gibt es jetzt einen Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Aber das muss ich mir ja nicht antun, dass mich die Leute wegen NIX fragen, ob es mir gut geht! ;-)
Der Blick auf die Kurzarmshirts ist auch sehr befriedigend: da passt ganz viel ins Farbschema!
Verabschiedet wird das ganz blassrosa, das ich nie angehabt habe, und das eierschalenfarbene. Ich sehe in den Graublauen oder Taupefarbenen Shirts viel besser aus! Außerdem fliegt die rote Strumpfhose raus. Die wird keine Partner mehr haben.
Das sind die Jacken und Westen/Tunika bereits nach dem Aussortieren. Toll, nicht? Es herrscht kein Mangel! Ob das dunkelgrüne Fleeceshirt, das außerdem blau und rot ist, dauerhaft bleibt, weiß ich noch nicht. Das ziehe ich überwiegend zum Camping oder Lagerfeuer an und da spielt Farbe ja nun weniger eine Rolle!
Bei meinen Jacken gibt's am meisten Magenta und Lila, bei den Shirts dagegen dürfte da mal noch eins dazu kommen...
Aussortiert habe ich die rotbraun-senffarbene Jacke. Ein sehr schönes Gestrick, das ich nie anziehe und auch nix passendes dazu habe! *lach*
Auch die rotbraune Longjacke darf jetzt gehen...
Von den Blusen ziehen jetzt zwei in die Welt hinaus: eine rot-schwarze und die helle, die ich mal geerbt habe und die ich immer so toll fand wegen ihrer Verarbeitung mit der andersfarbigen Knopfleiste. Aber ansonsten hat die mit mir nichts, aber auch gar nichts zu tun und hängt seit Jahren ungenutzt im Schrank!
Diese beiden Teile sind ein kleines Trauerspiel: der selbst genähte Cordrock. Beim Stoff-Kaufen drängt sich der Patchwork-Nerd immer ganz dolle vor. Deshalb hatte ich fuchsroten Cord gekauft. Die Enkeltochter sieht darin ja prächtig aus, ich leider nicht. Das weiß ich schon vom ersten Tag des Rocks an mir. Den habe ich getragen, stolz - selbstgenäht! - aber noch fehlen Kombipartner und die werde ich nun nicht dazukaufen/-nähen, sondern der Weg ist anders herum... Na, und das froschgrüne Kleid, das angesichts des Fuchsroten Rocks seeeehr blass ausgefallen ist, das konntet Ihr schon beim Bericht zum Farbfächer besser sehen. Tschüß! Kleid!
Der Blick auf die Rock-Blusen-Stange ist jetzt deutlich harmonischer und zeigt: es ist genug da. Außerdem sieht man hier sehr schön: meine Farben sind dunkel. Ich habe schon immer gefühlsmäßig zu den dunkleren Farbtönen gegriffen, kann mir zum Beispiel in keiner Weise vorstellen, eine weiße Leggings zu einem farbigen Longshirt zu tragen. Das gefällt mir an anderen total gut - an mir würde es unmöglich aussehen...
Auch auf der Kleiderstange sieht es wunderbar aus! Allerdings ist jetzt kein einziges kurzes Kleid mehr da, alle sind wadenlang....
Bei den Halstüchern ging es sehr schnell! Die blass- und krankmachenden waren schnell aus dem Kasten gefischt:
Das eine ist ein ganz besonderes - ein echtes Seidentuch mit Hundertwassermotiv. Kunstdruck. Geschenkt bekommen. Nie getragen - weil mir das überhaupt nicht steht. Zu diesem Tuch konnte ich vom ersten Moment keine Beziehung aufbauen. Und nur aus Pietätgründen blieb es immer im Kasten... Nun würde ich es weiterverschenken. Es ist ein Schaltuch ca. 150 x 50 cm groß. Mag das jemand haben? Jemand, dem schwarz mit knallblau, orange und bunt steht? *lach*
Nun ist es im Tücherkasten deutlich harmonischer. Nicht perfekt. Da fehlt etwas Blaues. Mein blaues Tuch ist gerade bei der Tochter zu Gast. Und nackig bin ich trotzdem nicht... ;-)
Auch bei den Handschuhen herrscht Harmonie. Nur das Stirnband sticht raus. Das habe ich noch gar nicht so lange, aber das ist ein Fehlkauf. Das konnte ich schon beim Anschauen der Fotos vom Ostseeurlaub deutlich sehen. Das ist seltsam. Im Spiegel fällt mir so etwas gar nicht so auf. Aber auf den Fotos sieht man Sachen, die man sonst nicht sieht.... Aber das ist dann ein Projekt für den nächsten Winter oder für irgendwann, solange bleibt das natürlich bei mir.
Wow! Das ging schnell und vor allem leicht. Und was ich dieses Mal ganz bestimmt nicht machen werde: Einlagern der aussortierten Dinge im Nähzimmer, um daraus neue Dinge zu nähen, die mir nicht stehen! *lach*
Aussortiert habe ich insgesamt:
4 Pullover
2 Shirts
2 Strickjacken
2 Blusen
1 Hose
1 Rock
1 Kleid
2 Paar Stricksocken
1 Strumpfhose
3 Halstücher
19 Teile gesamt
So, liebe Lotti... was wird nun mit diesem Überfluss? Der beste Ort ist aktuell ja wohl die Ukrainehilfe. Kleidung wird gebraucht. Das eine oder andere Teil muss noch mal gewaschen werden und dann bekommen die Teile hoffentlich neue Eigentümer, die froh sind, dass sie ein wertiges, gut erhaltenes Kleidungsstück haben können. Und die Kleidungsstücke werden glücklich sein, dass sie dann vielleicht endlich mehr getragen werden als bei mir!
Ich kann mich leicht trennen. Und ich habe angesichts meines Überflusses auch nicht das Gefühl, ich müsse jetzt gleich mal einkaufen gehen. Ein lila Shirt vielleicht. Was mir künftig hoffentlich nicht mehr passiert, sind Fehlkäufe in Bezug auf die Farbe, so wie das sandfarbene Stirnband oder die mittelbraune Hose...
Und wie schaut's bei Euch aus? Konntet Ihr etwas entrümpeln? Oder ruft der Garten so laut, dass keine Zeit ist?