Mittwoch ist's - Zeit zum Entrümpeln!
Anni hatte es vorgemacht - sie hat aus einer wahrhaft unglücklichen Situation den maximalen Gewinn gezogen: sie hat ihre Papierberge sortiert! Im ersten Moment dachte ich: bitte, bitte, nicht zählen! Aber dann zählte es sich irgendwie von selbst so aus dem Ordner raus auf die Erde hin.... vierundvierzig.... fünfundvierzig.... sechsundvierzig..... *lach*
Aber mal von vorne: Ich hatte, glaube ich, im ersten Jahr meiner Entrümpelung - das war 2017 - den Schreibtisch entrümpelt samt dem nebenstehenden Ordnerregal. Da ist leider damals kein Post draus geworden, weil das Ganze schrecklich unübersichtlich war und ich keine Zeit hatte, das alles aufzulisten. (müsste direkt noch mal suchen, ob ich ein vorher-nachher-Foto von damals finde). Der Erfolg jedenfalls war durchschlagend. Es war so beeindruckend, dass die neue Grundordnung über die Zeit tatsächlich erhalten blieb. Allerdings nur IM Schreibtisch. AUF der Schreibtischplatte sammelt sich immer wieder zu viel Zeug und es gelingt mir nicht reibungslos, den
PAPERWORK-DAY umzusetzen. Da muss ich mal noch dran arbeiten. Aber nun war es an der Zeit, diese Ordnung wieder zu "hüten". Jeden Ordner in die Hand nehmen und durchsehen. Was kann weg?
Manche Ordner sind viel zu voll.
Wir Deutschen heben viel zu viele Papiere auf. Kennt Ihr den Spruch: "Wirf alle Rechnungen weg und heb' nur die Liebesbriefe auf!".... Es gibt zudem Verfechter der Meinung, dass man z.B. Bedienungsanleitungen ja auch im Internet abrufen könnte und die werfen jede Bedienungsanleitung neuer Geräte sofort weg. Dafür bin ich schon zu alt. Ich brauche die Dinger (manchmal). Allerdings gibt's manchmal das Gerät gar nicht mehr...
Aber damals habe ich viel darüber nachgedacht. Deshalb hat das Sichten der Unterlagen - das übrigens nur einen Tatort lang gedauert hat! - nun doch einen kleinen Stapel Papiermüll gebracht:
49 Rechnungen
21 Wasser-, Strom- und Müllgebührenauflistungen
10 Bedienungsanleitungen
29 Steuerunterlagen
3 Versicherungsunterlagen
18 Gehaltsunterlagen
19 Krankenkassenmüll
63 Bankunterlagen, Gebührenerhöhungsanzeigen, Kontoauszüge etc.
212 Dokumente gesamt
Und damit habe ich die 1.000 nun auch locker geknackt. Na, bitte! Geht doch!
Derweil denke ich darüber nach, ob ich diese vielen Ordner tatsächlich brauche... Aber ich bin halt eine Vollblut-Sammlerin und liiiiieeebe Papier! *lach*
Den Schreibtisch könnte ich auch noch mal sichten. Über die Zeit verändert sich ja das Gefühl davon, was man behalten möchte und was nicht. Ich kann mich sicher inzwischen von Dingen trennen, die ich damals behalten "musste", von denen ich inzwischen aber genau weiß, dass ich sie fünf Jahre lang nicht gebraucht habe! Aber das muss noch ein bisschen warten. Denn mir ist mit Schrecken aufgefallen, dass ich vor lauter Urlaub eine zeitliche Desorientierung erlebt habe: ich habe die Nähzimmer-Woche vergessen. Die hole ich also nächste Woche nach und werde im
Nähzimmer
weiter aussortieren. Da weiß ich leider mal wieder so gar nicht, wo ich am besten anfangen soll....
PS: Uiuiui... manchmal passiert es ja tatsächlich, dass irgendein Klugscheißer anonym kommentiert und nicht mal einen Namen drunter schreibt. Könnte man einfach ignorieren. Und trotzdem sehe ich mich genötigt, hier mal was über gesetzliche Aufbewahrungsfristen einzufügen, damit niemand von einem Kommentar irritiert sein muss. Ich weise gleichzeitig darauf hin, dass ich keine Steuerberaterin bin! (aber ich kenne mich beruflich gut damit aus)
Manche Dinge sollte man sinnvollerweise aufheben und es gelten auch Aufbewahrungsfristen für wichtige Unterlagen, z.B.
Steuerunterlagen:
- Alle Belege müssen mindestens aufgehoben werden, bis vom Finanzamt der Steuerbescheid eingeht. - Wenn dieser mit einem Vorläufigkeitsvermerk versehen ist oder man Widerspruch einlegen möchte, solange, bis es ein endgültiger Bescheid ist
- Für Normalverdiener gilt die Empfehlung, dass Steuerunterlagen 4 Jahre aufbewahrt werden sollten (also Rechnungen, Handwerkerbelege, Spendenquittungen...).
- bei Vielverdienern (über 500.000 €/Jahr): 6 Jahre
- der eigentliche Steuerbescheid vom Finanzamt: 10 Jahre
- 20 Jahre ist Quatsch.
Rechungen, Kassenbons:
- Rechnungen wertiger Dinge, z.B. Schmuck, Möbel, teure Elektronik: solange man den Gegenstand besitzt - für den Fall eines Hausratsversicherungsschadens
- sonstige Rechnungen und Kassenbons: für die Dauer der Garantie
Kontoauszüge und Bankunterlagen:
- Kontoauszüge 4 Jahre (falls das Finanzamt noch was zu meckern hat)
Lohn- und Gehaltsunterlagen, Sozialversicherungsnachweise, Arbeitsverträge:
- bis zur endgültigen Berechnung der Rente bei Renteneintritt
So. Nu is' aber gut!
Und wie steht's bei Euch? Seid Ihr noch dabei?