Montag, 30. September 2024

Mein 12tel Blick im September

Eva sammelt ab heute wieder unsere 12tel Blicke. Zum Glück erinnern mich die anderen Teilnehmer*innen, ein Foto zu machen!


Auf der Wiese vor dem Terrassengarten liegen inzwischen die ersten Ahornblätter. Der Herbst kündigt sich an. Auf den Terrassenbeeten ist es ziemlich leer, da hatte ich vor unserem Urlaub schon die Gurken und Zucchinis rausgemacht und nix Neues gesät. Die Weide ist schon wieder gewachsen.
Langsam kommt die Zeit, wo Herr B. wieder anfangen wird, über den Wacholder nachzudenken... ich werde Euch berichten!
 

Verlinkt wird bei Eva Fuchs, die unsere 12tel Blicke sammelt.

Sonntag, 29. September 2024

Und das war mein September 2024

Der September ist da 
und vereint das Wetter des Sommers 
mit der Stimmung des Herbstes
Helen Hunt Jackson
 
Ja - so war er unser September!
 


 
Im September
... waren wir bei herrlichem Wetter im Urlaub in der Oberpfalz und in Tschechien - Ihr erinnert euch - und wir hatten eine wunderbare Zeit



... sind jeden Tag in einem der vielen Seen unterwegs geschwommen. So viel Baden war ich lange nicht.
 
 
... machten wir uns angesichts der anhaltend hohen Temperaturen - tagelang waren 29 Grad - doch auch Sorgen über den rasanten Klimawandel. Das ist doch nicht normal!
... habe ich gleich nach unserer Rückkehr aus dem Fallobst Apfelkuchen gebacken und damit einen Hauch Herbst in den Spätsommer geholt
 
 
... musste ich nach dem Urlaub im Büro erst mal den Berg Arbeit abtragen, aber es war ein gutes Gefühl zu sehen, dass sie auch ohne mich prima arbeiten können ;-)
... spendierte der Förderverein des Pflegeheims den Bewohnern einen Frühschoppen mit Kapelle Krach. Von allen Etagenbalkons konnte man die Musiker sehen und sie haben ihrem Namen alle Ehre gemacht.
 

Und es wurde sogar getanzt. Zum Glück kann ich Walzer und Polka. Das war wirklich cool! Und den Bewohnern hat es richtig gut gefallen.
 

... hatte ich kaum Zeit zum Luftholen, denn ein weiterer Verein, in dem ich aktiv bin, hatte am gleichen Wochenende auch ein großes Event: wir hatten Orgelnacht mit einem Konzert für 2 Trompeten und Orgel und nach einer Pause mit Imbiss gab es eine Lesung aus dem Buch "Flucht über Wasser" von Heinz Schmerschneider und dazu passende Orgelmusik. Ein gelungenes Programm und ein gelungener Abend!
... war ich beim Kürbisbauern und habe mich mit verschiedenen Kürbissen eingedeckt 
 

und auch gleich die Rezepte mitgebracht. Dort gab es bestimmt 30 Sorten! Eine große Farbenpracht und für mich der Inbegriff von Herbst.
 

... war ich bei einer Pilzausstellung in einem Dorf in der Umgebung. Eine Menge Pilze gab es zu sehen! 
 

Die Stinkmorcheln hatten sie schön in ein Glas verbannt.
 

Allerdings ergab die Nachfrage, dass die gezeigten Pilze wohl nicht aus den umliegenden Wäldern stammten, hier hatte es in den Wochen vor der Ausstellung viel zu wenig geregnet. Außerdem habe ich am nächsten Tag im Wald nachgesehen: nicht ein einziger Pilz! Aber ich habe mir von der Ausstellung etwas Anderes mitgebracht, das mich sehr fasziniert hat: an einem Tisch waren Wolle und Stoffe zu sehen, die mit Pilzen gefärbt waren. Herrliche Farben. Ich habe leider von dem Tisch kein Foto gemacht. Aber ich habe mir ein Buch gegönnt (das Info-Blatt gab's gratis dazu):


... war ich sehr glücklich, dass die Gießhilfe während unseres Urlaubs gute Arbeit geleistet hat. Alle Pflanzen haben überlebt. Und so gab es weiter noch viele Tomaten und ich freue mich an ihren bunten Farben wodurch der Tomate-Mozzarella-Salat kunterbunt aussieht.
 

Der September kam mir sehr, sehr kurz vor. Das lag sicher daran, dass wir die Hälfte des Monats auf Reisen waren. Nun bin ich neugierig auf den Oktober! Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus...

Samstag, 28. September 2024

Zeigetag No.3 beim Bingo 2024!

Anni lädt ein zum Zeigetag NO. 3 des Bingo 2024! 
(Wer hier regelmäßig mitliest weiß, dass ich da schon seit ein paar Tagen dran denke - ich hatte den Post schon schon mal irrtümlich auf die Reise ins www. geschickt....*lach*)
 

Ich kann Euch heute eine schon wirklich gut gefüllte Bingo-Karte zeigen.


Das liegt nicht an meinem Eifer der letzten Wochen, sondern an einem Blitzstart zum Jahresbeginn, der mir schon im ersten und zweiten Quartal richtig viele Kreuze beschert hat. Gestern habe ich dann endlich mal wieder ein Kreuzchen gesetzt. Inzwischen bin ich guter Hoffnung, dass ich bis zum Jahresende wirklich ALLE Aufgaben umsetzen kann (falls ich Halloween nicht verpasse...;-)
Inzwischen sind schon 30 der 36 Aufgaben erfüllt - und es gibt 4 Bingo bisher.

Etwas Blaues - Stricksocken in Blau    
Ein UFO beenden - die stitch happens Nähmaschine
Aus Papier

Oh, wie das glänzt oder glitzert - die umgetopfte Efeutute
Am 29. Februar werkeln - Stricken am Gespenst-UFO
Halloween
Ein neues Projekt starten - Klar-Schiff-im-Nähzimmer
Weich und flauschig - das lila Stricktuch

Meer geht immer - Reparatur der Strandmuschel
Alle Jahre wieder
Gummi, Knopf, Klett oder ein anderer Verschluss -Verbandsstoffe für das Kinderkrankenhaus
Herbst - die Kürbisparade vor der Haustür

Wieder im Einsatz, weil repariert - die reparierte Kühltasche
Für/aus der Küche - Spiegeleier für die Kinderküche
Am Brückentag/Feiertag werkeln - ein neues Sockenprojekt
Advent

Oh, du schöne Weihnachtszeit
Aus dem Buchregal - Stricksocken
Ich habe gewerkelt und dabei gehört - Teppich für's Puppenhaus
Herz - Herz-Schlamperle von der Farbenmix-CD
Sterne, Punkte, Karos, Streifen...

Gekocht, gebacken, gegart... aus der Küche eben - Gemüsepfanne aus Küchengreisen
Zum/am Geburtstag - vier Tischsets für die Freundin
Vor dem Fernseher gewerkelt - Stricksocken stopfen mit Maschenstich

Das sieht schon richtig gut aus! Und die letzten 6 Felder trage ich mit in das 4. Quartal.
Danke, liebe Anni! Danke, dass Du wieder die Bingo-Jägerinnen versammelst und Dir so wunderbare Themen ausgedacht hast. Und da verlinke ich meine Bingo-Karte jetzt hin.

Freitag, 27. September 2024

Der Herbst ist da!

Ganz plötzlich kam der Herbst.... zum Glück hatte ich schon zum Ende unseres Urlaubs dem Kürbisbauern einen Besuch abgestattet und mir lauter verschiedene Kürbisse ausgesucht. 
 

Die Kürbisse sind jetzt im Wettstreit mit der Fuchsie um die schönsten Herbstfarben und leuchten bunt wenn die Tage trübe sind.
Damit setze ich seit langem mal wieder ein Kreuzchen im Bingo von Anni im Feld "Herbst". Dort ist morgen nämlich großer Zeigetag und ich habe noch ein paar Felder offen.
 

 


Donnerstag, 26. September 2024

It's UFO-time im September

Heute ist es soweit! Wir werfen einen kritischen Blick auf unsere UFOs...
 

Eieiei.... es geht nicht voran. Wieder bin ich weit weg von einem gelandeten UFO... *lach*
Aber im Urlaub habe ich doch ein bisschen gestichelt. Das war ja der Plan. Und so konnte ich die vorbereiteten Teile zusammen nähen.
 

Und dann habe ich auch begonnen, von den größeren Teilen zwei zusammen zu nähen. Oben rechts liegt, auch noch lose, das neue Teilstück.
 

Da war leider der Urlaub vorbei und nun geht es nicht weiter....
Wie sieht es bei Euch aus? Ist ein UFO gelandet?


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Mittwoch, 25. September 2024

Weniger ist mehr - 1000 Teile raus - Woche 38: Umräumen im Nähzimmer

Mittwoch ist's - Zeit, um über das Entrümpeln zu reden.
 

Ich hatte ja letzte Woche im Nähzimmer angefangen mit der Aufräumerei. Mit der 5-Minuten-Raumrettungs-Methode bin ich in kleinen Stücken voran gekommen. Am Wochenende habe ich dann allerdings mal einen größeren Sprung gemacht, denn ich brauchte einen Ringtausch. Ich habe ja eine Schubkastenkommode geerbt und die brauchte a) einen Platz zum Stehen und b) konnte ich in ihr sinnvoll Kleimkram unterbringen.
Die Schubkastenkommode hat ihren Platz unter dem vorderen Nähmaschinentisch gefunden. Breit genug ist der, so dass ich trotzdem Platz zum bequemen Sitzen habe. Vorher stand dort ein winziges Regal mit Ordnern, das hatte ich Euch letzte Woche gezeigt.
Um den neu gewonnenen Schubkastenplatz sinnvoll zu bestücken habe ich einen Ringtausch gemacht zwischen
1. dem Regal, wo die Fächer Ordnerhöhe haben, dort standen teilweise Schuhkartons
2. dem kleinen Regal gleich vorn an der Tür, in dem offene Büroablagen standen
3. der schon vorhandenen Schubkastenkommode mit flacheren Schüben
4. der neuen Schubladenkommode


Einzelheiten will ich euch ersparen! Meine Güte, so viel Kruscht... In der alten Schubladenkommode zeigt sich jetzt auch, warum die unteren Schübe so schlecht zu öffnen und schließen waren: die Böden sind aus den Fugen geraten. Reingefummelt, geputzt, sortiert....


Inzwischen gibt es schön sortierte Schubladen, wo alle Dinge einen guten Platz haben. Die Ledervorräte sind gut untergebracht und haben jetzt eine Schublade für sich allein.
 

Auch für Filz gibt es jetzt eine eigene Schublade. Wunderbar!
 

Manche Schubladen habe ich erst mal so gelassen wie sie sind. Da, wo ich häufig drin zu tun habe, ist es auch übersichtlicher, zum Beispiel in der Garnlade. 
 

Aber ich muss gestehen, ich habe auch Dinge gefunden, von denen ich nicht mehr wusste, dass ich sie habe....
Ich bin überhaupt noch nicht fertig mit der Räumerei. Überall liegen noch Häufchen, die wegsortiert werden möchten. Aber das macht nichts. Ich bleibe dran.
Heute zeige ich Euch erst mal, was ich aussortiert und verabschiedet habe:


1 fleckige Tischdecke mit Stickerei
2 Ketten
1 Klettbandgegenstück vom Fliegenvorhang
12 Farbfangtücher, die ich aufgehoben hatte, um vielleicht irgendwann mal irgendwas draus zu machen.
5 Verpackungen
3 Lieferscheine
1 Rolle Klebeband
diverser Müll
25 Teile gesamt

Mit diesem Zwischenstand bin ich sehr zufrieden, langsam kann man im Nähzimmer wieder was machen...
Und wie sieht es bei Euch aus? Hattet Ihr Zeit zum Räumen?


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Dienstag, 24. September 2024

Impressionen aus dem Horch-Museum Zwickau

Heute erzähle ich Euch von unserem letzten Urlaubstag. Nach dem Besuch in Kirchhain haben wir uns auf den Heimweg gemacht: A13 ... A4 ... A72 ... Und STOPP! Wir kommen abends an Zwickau vorbei und biegen ab. Auf dem Parkplatz am Freibad Planitz und dem Geleitsteich findet sich ein prima ruhiger Standplatz. Bei dieser Wetterlage ist hier kein Mensch. Die Parkautomaten sind schon abgeschaltet und rundum ist es schön grün. Am Morgen fahren wir zum Horch-Museum und parken problemlos auf dem Parkplatz direkt am Museum. 
Das Museum zeigt die Geschichte der sächsischen Autoindustrie von 1900 bis jetzt. Das erste Ausstellungsstück ist interessterweise kein Auto sondern die Autofahrerbekleidung, die unbedingt nötig war weil man ja im offenen Wagen unterwegs war.


August Horch (1868 bis 1951), Schmied, Machinenbauingenieur hat hier 1904 ein erstes Horch-Werk gegründet. Von den ersten Modellen sind nicht mehr wirklich welche vorhanden. Zu lang ist's her....
 

Schon kurze Zeit später hatte August Horch mit dem Aufsichtsrat der Horch-AG Schwierigkeiten und hat das Unternehmen verlassen, um ein neues Werk zu gründen. Dieses durfte nicht Horch heißen und er weicht auf das lateinische Audi aus. Beide Firmen bauen starke Autos und wenn man sich vorstellt, dass sie schon in den Zwanziger Jahren damit große Rennen fuhren.... Hut ab!
 

Außerdem sind im Zwickauer Umfeld die Firmen Wanderer und DKW etabliert. Aus diesen 4 Firmen wird in den 30ern die Auto Union - Audi AG. Wanderer war bekannt durch Fahrradbau ab 1885 in Chemnitz, das Wanderer-Puppchen, das 1918 nur 3800 Mark kostete, Werkzeugmaschinen- und Schreibmaschinenbau
 

Viele Neuerungen der Autoindustrie kamen aus Zwickau: zwischen 1. und 2. Weltkrieg erprobte man hier die Wintertauglichkeit durch Scheibenheizung, Katalytöfchen, Kühlergrillhauben etc. 


1931 brachte DKW den Roadster F1 auf den Markt, der mit 1685 RM günstigstes deutsches Auto war.
 

Es gibt perfekt restaurierte Fahrzeuge, die aussehen, als wären sie nie gefahren
 

aber auch Teile im "Urzustand" kann man bestaunen.
 

Man denkt ja im ersten Moment immer, so ein Museum wäre nur was für Männer. Aber das finde ich nicht so. Ich interessiere mich ja nun nicht wirklich für die technischen Daten des Motors oder so, aber ich bestaune die anderen Exponate und das ist wirklich interessant. Zum Beispiel das:
 

Oder die ersten Tanksäulen. Bei den ersten Einsätzen von motorgetriebenen Autos musste ja in der Apotheke getankt werden. Dann wurden Zapfsäulen eine große Erleichterung und die Entwicklung war rasant.


Im Untergeschoss haben sie mehrere Straßenzüge nachgebildet mit Schaufenstern und am Straßenrand parkenden Fahrzeugen
 

So richtig schön gemacht!


Ein weiterer Teil der Ausstellung ist der Geschichte im 2. Weltkrieg gewidmet, wo ausschließlich für die Wehrmacht produziert wurde, teils ausgelagert nach Leitmeritz in Böhmen. Dort gab es ein KZ in einem unterirdischen Kalkbergwerk und für uns schlossen sich die Kreise. Dort sind wir wenige Tage vorher vorbeigefahren... An der Wand im Museum stand ein Text, der mich sehr berührt hat:
Die durchschnittliche Verweildauer eines deutschen Soldaten an der Ostfront
bevor er verwundet, getötet oder gefangen genommen oder als vermisst gemeldet wurde
betrug 21 Tage; die eines Offiziers 17 Tage.


Und wenn Ihr das Foto genau betrachtet könnt Ihr die kleine Fotostrecke unter dem Text sehen. Das war eine sehr beeindruckende Verstärkung des geschriebenen Wortes, die Fotos zeigen alle irgendwelche Fahrzeuge mit Soldaten und sie werden von Bild zu Bild blasser und nach dem 21. Foto kann man nichts mehr sehen...
Die Ausstellung führte uns natürlich noch weiter in die Nachkriegszeit. Seht euch mal diesen Krankenwagen von 1953 an:
 

Und was passierte dann in Zwickau? - Richtig! Der Trabant wurde erfunden! Den kennen wir ja alle. Ich hatte natürlich auch mal einen. In so einem Papyrus-Weiß.


Was wir nicht wussten, ist, wie diese "Pappe" hergestellt wurde. Sehr interessant mit Video, Anschauungsmaterial und großen Pressen.

Und das Wochenendhäuschen...


...und der Trabant mit Dachzelt riefen auch noch mal die früheren Urlaubsreisen aus der Erinnerung wach. Wo sind wir mit unseren Trabbis nicht überall gewesen!
 

Das Horch-Museum ist eine sehenswerte Sache, das kann ich Euch sagen. Also wenn Ihr mal die A72 lang kommt - biegt ab! Bei uns war der Urlaub mit dieser Station zu Ende und Ihr werdet nun endlich mal wieder andere Dinge hier zu sehen bekommen... 

Montag, 23. September 2024

Impressionen aus Bautzen und der Lausitz

Als wir Tschechien verlassen ist das Wetter lausig. Es regnet und kommt uns nach der Hitze der letzten Wochen sehr ungemütlich vor. So machen wir uns auf zu einem ebenfalls ungemütlichen, aber trockenen und sowieso ganz wichtigen Ort und verschieben einen Besuch der sächsischen Schweiz und Dresden auf später. 
Die Gedenkstätte Bautzen braucht Zeit. Hier kann man sich viele Stunden lang mit Berichten, Schautafeln, Interviews mit Zeitzeugen, den Zellentrakten und der dreigliedrigen Geschichte der beiden Bautzener Gefängnisse auseinandersetzen. In der Weimarer Republik als fortschrittliches Gefängnis für 1100 Insassen gebaut beginnt schon 1933 seine unrühmliche Geschichte. 1945 nutzen es dann die russischen Besatzer, um willkürlich Menschen einzusperren, teiweise waren 6000 Personen hier unter unmenschlichen Bedingungen untergebracht, viele ohne je einen Richter gesehen zu haben. Aber die unrühmliche Geschichte ging ja in der DDR dann weiter. Wenn man vom Gefängnis Bautzen flüstern hörte, gefror einem das Blut in den Adern...


Die Gefangenen wurden in den DDR-Zeiten mit umgebauten Klein-LKW oder Barkas-Bussen in dieses Gefängnis überführt. Darin waren winzige Zellen eingebaut, so, dass man kaum sitzen konnte.
 

Hier wurden besonders die politischen Gefangenen der DDR inhaftiert, die Regimekritiker, die bei einem Fluchtversuch gefassten. Das Gefängnis Bautzen II, in dem die Gedenkstätte untergebracht ist und das mitten in einem Wohngebiet ist, war durch eine Schleuse von der Außenwelt abgeschlossen, so dass niemand draußen mitbekommen hat, was drinnen vor sich ging. Von hier wurden viele Inhaftierte nach Bautzen I verlegt, dem "gelben Elend" wie es im Volksmund hieß.


Drinnen so, wie man Gefängnisse aus Filmen kennt. Beklemmend.

 
Die Haftbedingungen waren zu jeder Zeit hart. Aber in der Zeit, als hier die Stasi das Regime führte, herrschte suptile Grausamkeit. Folter war ja offiziell verboten und Spuren sollten keine bleiben. Aber die Augenzeugenberichte sprechen Bände.


So eine Arrestzelle kann man noch ansehen. Wer denkt sich bloß sowas Perverses aus?


Über die Zeit des Nationalsozialismus wollen wir hier gar nicht reden... Das ist zu bedrückend. Aber wir wissen es: Augen-zu-machen hilft nicht....
Wir haben viel Zeit in diesen Räumen verbracht, in denen wohl immer noch verzweifelte Seelen umgehen. Da muss man wirklich einen ganzen Tag einplanen.
 
Damit dieser Reisebericht nicht ganz so grau endet erzähle ich Euch noch, was wir gemacht haben als wir Bautzen verlassen haben. Denn wir sind ja nur durch Bautzen gekommen weil wir noch weiter in den Norden wollten. Ein ungeplanter Termin hat in den letzten Tagen unseres Urlaubs unsere Wege gelenkt. Und dazu mussten wir in die Lausitz.
Da bietet sich eine Übernachtung am Senftenberger See an. Der See ist schon in den 70er Jahren aus einem früheren Braunkohletagebau entstanden. Senftenberg liegt mitten in der vom Braunkohleabbau zerklüfteten Gegend. Davon sieht man hier am Senftenberger See aber nichts mehr. Die Wunden der Erde sind hier schon lange wieder verheilt. Der Parkplatz an der Niemtscher Mühle ist nachts kostenfrei. Wir gehen griechisch essen direkt vor Ort und verbringen eine vollkommen ruhige Nacht. Morgens schwimmen wir im See. Draußen ist es schon richtig kalt, aber das Wasser hat noch die Sommersonnenwärme.
 

Dann fahren wir nach Doberlug-Kirchhain. Das ist die Heimat meiner Vorfahren. Erinnert Ihr Euch an meine Berichte vom Wasserturm? Seit wir vor eineinhalb Jahren meine Mutter in Kirchhain beigesetzt haben war ich nicht mehr dort. Und auch dieses Jahr war es ein Treffen auf dem Friedhof: die beste Freundin meiner Mutter, meine Patentante, inzwischen in einem wahrlich gesegneten Alter, wollten wir auf ihrem letzten Weg begleiten. Das ist der Weg des Lebens...  
In dieser Kirche wurde ich getauft.


Und natürlich musste ich auf den Pfaden meiner Kindheit wandeln. Herr B. kennt den Ort nur von seltenen Besuchen und so sind wir ein bisschen durch den Ort gelaufen, haben die verschiedenen früheren Wohnorte der Familie angeschaut und waren am See meiner Kindheit, Bad Erna, der See, an dem ich meine Sommerferien verbracht und in dem ich schwimmen gelernt habe.

 
Und egal, wie das Wetter war: einmal Sandbank und zurück muss sein, auch bei 11 Grad!
Mit unserem Ausflug in die Lausitz war unser Urlaub fast vorbei. Fast. Aber eine interessante Station hatte er auf der Heimreise noch. Davon erzähle ich Euch später auch noch.