Dienstag, 24. Dezember 2024

Himmelstor

Eieiei... das Weihnachtsfreuden-Bingo hat es in sich! Eins der Felder ist mit dem Thema Himmelstor versehen. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit? Da fallen mir nur Lieder ein wie...
 
Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich
in seinem höchsten Thron,
der heut' schließt auf sein Himmelreich
und schenkt uns seinen Sohn,
und schenkt uns seinen Sohn. [...]
Heut’ schleußt er wieder auf die Tür
zum schönen Paradeis;
der Cherub steht nicht mehr dafür,
Gott sei Lob, Ehr' und Preis. 
 
Aus meinem aktiven Wortschatz ist das Wort Himmelstor jedenfalls verschwunden. Und eine Vorstellung hat man davon irgendwie auch nicht. Deshalb habe ich mal die KI für mich arbeiten lassen:


Lange Zeit habe ich versucht, den Einzug der künstlichen Intelligenz in das echte Leben zu ignorieren. Inzwischen ist mir sehr wohl bewusst, dass mir das nicht gelingen wird...
Jedenfalls ist der KI doch gleich was zum Thema Himmelstor eingefallen. 
So könnte es aussehen dort? Oder doch so:


Der KI fallen viele Bilder ein.... Vielleicht auch so?


Wir wissen es nicht... Viel handfester als diese Regenbogenfarbigen Tore ist diese Geschichte, die ich gefunden und gern mit euch teilen möchte. Eine Geschichte von der Himmelspforte:

 "Anstrengend war er gewesen, der Tag mit den vielen Himmelsankömmlingen, und Petrus hatte alle Blicke voll zu tun gehabt, die Leute bis in die Seelengründe auszuleuchten, sauber darüber Buch zu führen und die Passierscheine auszustellen. Vom veritablen Heiligen bis zum Na-ja,-geht-so-gerade-noch war wieder alles dabei gewesen. Nun schloss er das Himmelsbuch und das große Tor.
Ganz weit hinten in der Ferne sah er noch einen, der dem Himmel ganz gemächlich entgegen-drömmelte. Mal blieb er stehen, schaute sich um. Mal kniete er sich hin und starrte auf irgendwas am Boden. Mal setzte er sich, blickte in das Himmelsblau und zückte einen Stift, ein Gedicht zu schreiben oder einen Mönch zu zeichnen.
Petrus war fast beleidigt, dass der da hinten es so gar nicht eilig hatte, in das doch so schöne Himmelsparadies zu kommen. „Auf den warte ich nicht mehr. Wenn er morgen oder ‚weiß-Gott-denn-wann‘ kommt, werde ich ihm gehörig die Meinung sagen.“ Und mit sich selbst sehr akkurat zufrieden und doch zugleich ein wenig grummelig gegen den, der seinen Himmel so wenig schätzte, schnarchte er sich in den Schlaf des Gerechten hinein. Die Gottes-Verwaltung stimmte auf jeden Fall auch heute auf Heller und Seele, … wie sie es ja angesichts seiner rom-gestählten Solidität immer tat.
Mitten in der Nacht wachte er mit einem erschreckten Super-Schnarcher auf? War da was? Irgend etwas stimmte nicht. Leise stand er auf und inspizierte den großen Himmelsraum. Andächtig saßen da die Seelen und schauten mit großen leuchtenden Augen den Quellgrund allen Lichtes. Ein Hauch von Halleluja-Klang lag über der tiefem Harmonie. Alles in Ordnung, dachte er, … in der rechten Ordnung, wie es sich in Gottes großem Haus gehört!
Doch – beim Heiligen Officium! – da, in der hintersten Ecke …, war da nicht ein Gemurmel und Getuschel? In ergrimmter, strenger Würde eilte er dorthin, um auch da für die rechte Himmels-ordnung zu sorgen. Er war schon ganz nah …, ja, hatte schon die Hand erhoben. um energisch auf den Tisch zu klopfen, als er merkte, dass Gott, der Höchste, allerhöchsterselbst da saß und bei einem Gläschen edlen Himmelstropfens mit dem Himmelsbummelanten vom Abend über Gott und die Welt daherplauschte. „Um Gottes Willen, was ist denn mit dem Himmel los,“ verschlug‘s dem Petrus. „Wenn nicht einmal Gott selbst sich an die hohe Ordnung hält, die die Väter Kardinäle und die übrigen Heiligkeitsexperten so wertschätzen, wo kommen wir denn dahin?“ Ein purer Albtraum war der Rest der Nacht.
Unausgeschlafen und mit unrasierten Gedanken begann Petrus am nächsten Morgen seinen Dienst an der Himmelspforte. Und auch das noch, schlimmer konnte der Tag kaum beginnen: Gott Vater saß schon da und strahlte ihn an. „Das fängt ja super an“, seufzte Petrus still in sich hinein.
„Ich hatte eine sehr vergnügliche Nacht“, schmunzelte Gott den Petrus an. „Ich habe so viel von der Erde und mich selbst erfahren, wie lange nicht mehr. Die Schönheit der Malve am Wegesrand … Das Eichhörnchen mit der Haselnuss … Die Weinbergschnecke, wie sie ihre Fühler streckt … Die Blüte und die Hummel … Die Kapelle am Wegrand … - … und vieles, vieles mehr.
Ach ja, und hier ist auch schon dein erster Kunde. Ich habe schon ein paar Worte mit ihm gewechselt. Ein Heiliger 1. Klasse ist er wohl nicht. Aber er hat so was; was genau, ist schwer zu sagen. Wir sind ja bereits übervoll, wie du immer wieder sagst, mein guter Pforten-Peter. Weise ihm doch einfach ein Plätzchen auf der Stufe an meinem Festtagsthron zu. Er wird‘s zufrieden sein, und mich wird er unterhalten.“
… sprach‘s und wandte sich zu gehen, Gott, der Höchste. Petrus aber kriegte vor lauter Verwirrtsein den Mund nicht zu. Er verstand die Welt nicht mehr, und den Himmel schon mal gar nicht.
Am Ende des langen Ganges wandte sich Gott noch einmal um. Petrus stand noch immer ganz erstarrt in seiner Himmelstür. Gott zwinkerte ihm mit einem Auge zu: „Petrus, Himmel ist mal so“ … und setzte sich auf seinen Thron."

Albert Altenähr
2019-08-18

Quelle dieser schönen Geschichte ist die Abtei Kornelimünster, nämlich hier

 

Ich denke das war genau das richtige Feld für den heutigen Tag.  
Macht hoch die Tür die Tor macht weit, es kommt der Herr der Herrlichkeit
 
Allen da draußen wünsche ich eine gesegnete Weihnachtszeit! Habt es still oder laut und fröhlich im Kreise Euer Lieben - so, wie ihr es mögt.


Und im Weihnachtsfreuden-Bingo bei Anni, Ingrid und Starky kann ich nun beruhigt ein Kreuzchen im Feld Himmelstor machen. Wann sonst schreibt man schon so oft dieses Wort irgendwo hin? 



 

2 Kommentare:

  1. Was für eine schöne Geschichte ♥ und der Wahnsinn wie Du das Weihnachtsfreudenbingo mit Leben gefüllt hast. Jeder Beitrag hat mir gefallen und mir Freude bereitet, sowie das Bingo es vorgesehen hat. Herzlichen Dank dafür. Ich wünsche Dir und Deinen Lieben ein friedliches, besinnliches Weihnachtsfest. 🎄 Liebe Grüße Patricia 🎄

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  2. Ich habe es ja nicht so mit Himmelstoren, aber einige der Bilder sind wirklich schön. Frohe Weihnachten dir und deiner Familie.

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