Ist Gertrude sonnig
wird's dem Gärtner wonnig.
Man kennt sich ja mit den alten Bauernregeln nicht mehr aus und ich musste auch erst mal nachlesen als mir dieser Spruch begegnete: am 17.03. begeht man den Tag der Gertrude von Nivelles (626-664). Sie war Äbtissin im Kloster von Nivelles und wird als Frühlingsbotin verehrt, war die Heilige der Spitäler, aber auch der Gärtner und der Feld- und Wiesenfrüchte.
Sieht Sankt Gertrud Eis
wird das ganze Jahr nicht heiß.
Und wie war es nun am 17. März? Durchwachsen, mittags bewölkt und nur 5 Grad! Na, Prost Sommer!
Zum Glück besteht so ein Monat nicht nur aus einem einzigen Tag...
Im März
... gab es gleich zwei besonders ereignisreiche Tage: am 03. und am 24. März wurden die Bewohner und die Mitarbeiter unseres Pflegeheims vom mobilen Impfteam gegen Covid 19 geimpft. Natürlich nur, wenn sie wollten. Und sie wollten! 90% aller wollten und das war wahrlich eine logistische Aufgabe, in kürzester Zeit diese Aktion durchzuziehen. Nun gibt es ein leises Aufatmen. Ein Jahr Pandemie und nicht einer unserer Bewohner ist in dieser Zeit an Covid erkrankt. Gott sei Dank!
... war ich gleich nach dem ersten Impftermin eine Woche als Umzugshelferin. Resturlaub macht's möglich. Nebenbei konnte ich die Enkeltochter genießen. Sie ist soo gewachsen seit Weihnachten! Und auch das war eine logistische Aufgabe: Umzug mit einem noch so kleinen Baby, dass man es nicht mal eben bei einer Freundin "parken" kann. Aber auch das ist gut gelungen und nun muss die Tochter nicht mehr den Kinderwagen die Treppen hoch schleppen und das Enkeltöchterchen kann auf der Terrasse Mittagsschlaf machen. Wenn das nichts ist! Vom Umzug selbst gibt's keine Bilder, aber ist nicht das allerletzte Möbelstück in der alten Wohnung sehenswert?
... habe ich viele Tage ganz fleißig an meinen blauen Blöcken für den togetherquilt genäht. In die blauen Reprostoffe bin ich reineweg verliebt und es macht mir im Moment viel Spaß!
... schlich sich so allmählich der Schnee aus dem Februar davon und schwupps waren auch die Frühjahrsblüher da.
Mit ein bisschen Bunt vor der Haustür habe ich der Sache noch ein bisschen Schwung verliehen
... habe ich voller Staunen einen Überraschungsbrief von Manu geöffnet und mich sehr an der schönen Karte erfreut. Basteln mit Papier ist ja so gar nicht mein Metier und ich staune immer, was es da alles gibt...
... haben wir uns auf die Suche nach dem Biber im Nassachtal gemacht.
Gefunden haben wir ihn höchstpersönlich zwar nicht, aber seine Spuren hat er an vielen Bäumen hinterlassen!
... gab es die ersten Smoothies mit frischem Grün aus dem Garten. Der Sauerampfer streckte schon so die Spitzen in die Höhe, dass ich ihn gut ernten konnte.
... waren immer noch schöne Äpfel aus der vorjährigen Ernte da. Die sind nicht mehr so ansehnlich, aber sie machen wunderbaren Kuchen, der es wieder nicht im Ganzen auf's Foto geschafft hat!
... schob endlich eine versprengte Amaryllis eine Knospe, ich dachte schon, die will gar nicht mehr!
... vermisste ich sehr die ersten warmen Tage, die sonst dieser Monat zu bieten hat. Mittags waren es im Höchstfall mal 10 Grad und meistens war es trübe. In den ersten Tagen hatten wir ja noch reichlich Schnee liegen und auch später schob der Winter noch mal eisige Schauer nach.
Erst in der letzten Woche - pünktlich zum Beginn unseres - auch in diesem Jahr wieder - Urlaubs am Meer ohne Meer wurden die Tage wärmer und heller. Dafür bin ich sehr dankbar! Und der Monat endete ja mit wunderbarem Sonnenschein und den ersten beiden warmen Tagen auf der Terrasse - welch' ein Geschenk!
... freute ich mich umso mehr, wenn frühmorgens die Sonne schräg von der Seite auf den Tulpenquilt in unserer Diele fiel. Das Licht hebt die Strukturen dann ganz anders hervor als bei Tageslicht
... haben wir die Ostereier hervor geholt und den Leuchter in der Diele dekoriert. Auch dieses Jahr sind wir Ostern zu Hause, da lohnt sich das auf alle Fälle! Wir haben eine bunte Sammlung, die meisten in sorbischer Wachsreservetechnik ausgeführt. So kunstvoll wie die Sorben können wir das nicht, aber es ist schon eine feine Technik!
Nun verabschiede ich den März ohne Reue, freue mich auf Ostern und hoffe auf eine Zeit mit weniger Beschränkung, weniger Sorge um eine Corona-Erkrankung der mir Anvertrauten, auf Licht und Sonne und Garten und ein klitzekleines bisschen Reisen - April, Du kannst kommen!