Bei diesem Block spricht eigentlich das Zitat, das uns Regina so fleißig übersetzt hat, für sich:
" Es ist eine Tatsache, dass Frauen mit Ketten
gefesselt sind und sie in ihrer Dienstbarkeit noch entwürdigerender wirken, da sie
es nicht merken!" Susan B. Anthony, 1872
Wie oft verfallen wir selbst in eine "Rolle", sorgen nicht für unser Selbstbestimmungsrecht und eine Gleichverteilung von Aufgaben und werden so unser Leben nicht ändern. Und unsere Kinder übernehmen unser Verhalten ganz selbstverständlich für sich, wir "vererben" damit quasi unser Rollenverhalten. Ich selbst muss jetzt nicht mehr für eine Gleichberechtigung in Haushalt- und Kinderversorgungaufgaben kämpfen, das liegt schon viele Jahre hinter mir, aber ich kann mich noch sehr gut an diesen "Click" in meinem Leben erinnern, von dem Regina hier berichtet.
Mit wachsendem Entsetzen verfolge ich dabei unsere Familienpolitik. Ich bin ja eine typische Ost-Frau. Nach der Ausbildung in Vollzeit gegangen und beide Kinder nur jeweils ein Jahr zu Hause betreut, dann gingen sie in eine Vollzeitkindereinrichtung und ich wieder in die Arbeit. Auch die vielen Jahre, die ich "alleinerziehend" war, hat das gut funktioniert. Dann lernte ich Herrn B. kennen und um ihn herum die typischen West-Frauen. Da hatte ich bei manchen zuerst mal ganz schnell den Stempel der "Rabenmutter" weg. Ja, so ist das mit den Rollen hier in unserer modernen Welt. Wir schreiben sie uns selbst zu.
Für diesen Block habe ich lange überlegt, ob ich DAS tue: diesen schrillen Stoff zu verwenden. Aber er beschreibt den Rollenkonflikt sehr gut. Frau an den Herd (und in die Familie) - das ist neben dem Verlust der eigenen beruflichen Weiterentwicklung natürlich auch ein Gewinn an Familienwärme und Freiraum für andere Möglichkeiten! Manchmal beneide ich schon ein bisschen diejenigen, die nach Kinderrauskehren und Morgenputz in ihrem Tüdelzimmer verschwinden können...
Letztendlich muss jeder seinen Platz finden, einen, auf dem er sich wohlfühlt und zufrieden ist. Und für die Widerspenstigen unter uns gibt's hier dann ja auch noch das Nudelholz! :-)
Noch mehr Blöcke zum Thema kann man hier finden.
Ich wurde "alt" Mutter, insofern bin ich bewußt zuhause geblieben und bin es immernoch. Für viele bin ich dadurch "minderwertig", weil ich ja nicht mitreden kann und nicht wirklich was leiste. Die zuhause-Mütter denken oft, daß die berufstätigen Mamas nicht alles geben. Alles Quatsch, Hauptsache man findet sich und ist zufrieden, dann geht es auch den Kindern meist gut.
AntwortenLöschenNana
Den Block hast du wunderbar umgesetzt!
AntwortenLöschenNana hat recht, Hauptsache man(Frau)ist zufrieden mit dem was man tut.
LG
Gitta
Ich führe diese Diskussionen nicht mehr - es sind zu viele Vorurteile dabei. Der Block gefällt mir trotzdem, spiegelt er doch genau das genannte Dilemma wider.
AntwortenLöschenLG, Petruschka
Ja,Petruschka benennt es ganz recht: das Thema ist immer mit Vorurteilen belastet. Und jeder Frau steht es natürlich auch aus meiner Sicht als werktätiger Mutter zu, sich anders zu entscheiden. Die Frage der "Wertigkeit", die Nana benennt, steht für ich an dieser Stelle nicht. Sondern das Streiten für Frauenrechte heißt für mich an dieser Stelle das Recht auf eine freie und unbelastete Entscheidungsmöglichkeit für das Eine oder das Andere.
AntwortenLöschenDas ist wohl ein Thema, das man nicht zu Ende diskutieren kann.
AntwortenLöschenWenn Frau sich zu Hause ganz der Familie widmen will, wird ihr allerdings nichts anderes übrig bleiben, als mehr oder weniger allein für Haushalt und Kinderversorgung zuständig zu sein. Aber dann hat sie sich ja auch dafür entschieden. Find ich es jetzt auch nicht soo schlecht. Ob einen das auf die Dauer zufriedenstellt - keine Ahnung. Ich bin teilzeitbeschäftigt, eine gute Lösung, wie ich finde.
Wichtig ist sicher Dein letzter Satz, die Möglichkeit, das selbst entscheiden zu können.
Die Entscheidungsfreiheit finde ich auch am wichtigsten. Wie Valomea schreibt, frei und unbelastet. Und nicht aus dem Rollendenken heraus getroffen ...
AntwortenLöschenIn deinem Block hast du das Thema auf jeden Fall super umgesetzt!
Ja, das ist eine ewiges Thema. Ich habe noch mit "mein Bauch gehört mir" angefangen zu kämpfen. Wenn ich heute lese, daß sich die Frauen mehr Mitarbeit im Haushalt von den Männern wünschen, denke ich "es hat sich nichts geändert". Am besten war das immer in der Bekannt- und Verwandschaft bei der Erziehung der Jungs zu beobachten.Von meinem Schuljahrgang sind 2/3 geschieden und die Hälfte hat überhaupt keine Kinder. Ob das nun die Lösung ist - keine Ahnung.
AntwortenLöschenDas Tiernahrungsregal im Supermarkt ist doppelt so groß wie das für Babynahrung.
Dein Block trifft es jedenfalls.
Lg Marianne