Dienstag, 31. Januar 2023

Und das war mein Januar 2023

 

Langsam wird es zur festen Tradition - wenn der Monat um ist, schaue ich zurück. Das öffnet die Augen und man kann dankbar noch mal die Zeit Revue passieren lassen.

Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus
flog durch die stillen Lande als flöge sie nach Haus'.
                                                                            Joseph von Eichendorff

Im Januar...
.... waren die ersten Tage doch recht verhalten. Am vorletzten Tag des Jahres war meine Mutter verstorben und so führte mein Weg an meinem Geburtstag dieses Jahr nicht an eine festliche Kaffeetafel sondern zum Bestattungsinstitut. Aber das muss Euch jetzt nicht Leid tun - meine Mutter hat ein gutes Leben gelebt und ist in Frieden und selbstbestimmt daraus geschieden. In einem ihrer zahlreichen Schriftstücke an ihre Nachkommen schrieb sie: "Es ist Herbst. Ich beobachte den Fall der Blätter und auch meine schwindenden Kräfte. Und ich sehe, dass sich die Blätter schmerzfrei vom Baum lösen... Ich habe keine Angst vor dem Sterben!" - Wohl dem, der das von sich sagen kann. Ich habe viel drüber nachgedacht, auch über das eigene Sterben...
.... konnte ich in den ersten zwei Wochen die Anwesenheit von Tochter und Enkeltochter genießen. Danke, lieber Schwiegersohn! Denn so hatte ich eine 1a-Haushalthilfe,
 

die neben dem Putzen auch noch das Ausräumen des Geschirrspülers übernommen hat.


... entdeckte die Enkelin ihre ganz große Liebe zum Kochen und wir bekamen immerzu Kaffee, Tee oder Cappuccino aus kleinen Holztassen - mit oder ohne Milch, ganz nach Belieben - und dazu Gerichte aus der Kinderküche serviert, zum Beispiel eins unserer Lieblingsessen: Grießklöße mit Birnen


... recherchierten wir die wunderbare Welt der Filz-Lebensmittel zum Spielen. Da kommen große Aufgaben auf uns zu, die die Tochter gleich mal mit einer Bestellung von Wollfilz bei dem Atelier Kleiner Troll manifestiert hat. 
 

... entstanden dann auch die ersten Teile und ihr müsstet sehen, wie die Tomatensoße ganz geschickt in der Pfanne gewendet wird, bevor sie mit Nudeln auf den Teller kommt! *lach*
 

... half mir die Enkeltochter Weinbergschneckenhäuser zu sammeln. Nun müssen sie "nur noch" gereinigt werden. Dann können wir sie verbasteln.
... konnten wir den 18. Geburtstag vom Junior feiern. Nun ist es vorbei mit den Kinderschuhen unserer Kinder! Jetzt brauchen wir Socken in Schuhgröße 45! Und wir können dankbar sein, dass es Enkel gibt wenn der Auszug des letzten Kindes droht... ;-)


...hielt die Arbeit völlig neue Aufgaben für mich bereit, dazu ein zweites Büro mit unbekannten Akten in den Schränken und kryptischer Ordnung im PC. Vollzeit ist wohl das Wort des Jahres, und ich weine ein bisschen der wirklich entspannten 30-Stunden-Woche des letzten Jahres nach! Aber auch diese Aufgabe werde ich meistern. Da bin ich mir ziemlich sicher. Und danke Gott, dass ich gesund bin.
... führte uns eine kleine Wanderung in die Hassberge und wir sahen eine seltsame Flechte an den Buchen. Kreisrunde Flecke. Viele. Ein besorgt befragter Baumgutachter meinte aber, das sei nicht gefährlich für die Bäume. Das hoffen wir, denn auch dort hinterlässt die Trockenheit der letzten Jahre Spuren.
 

...führte mich der Weg wieder einmal am Torgauer Wasserturm vorbei. Wisst Ihr noch? Da bin ich vor ein paar Jahren öfter gefahren! Der Wasserturm ist noch da, trutzig wie eh und je
 

Und in der Abenddämmerung ist er wie ein gemütlicher Freund
 

... kam die Familie zusammen in der Heimat unserer Eltern. "Auf dem Friedhof zu Kirchhain" hatte sich meine Mutter gewünscht. "da, wo man die beiden Kirchtürme sieht". Ein Abschied, der wie so oft auch gute Seiten hatte.
 

.... fraßen mir die Vögel die Haare vom Kopf! 
 

Seit Weihnachten habe ich eine Eichel für Erdnüsse, das wird sehr gern genommen.
 

... hat mir die Enkelin geholfen, die Futterröhren alle Tage wieder aufzufüllen. Das kann sie inzwischen ganz allein!
 

... ging der Monat ziemlich still zu Ende. Das Jahr war anders gestartet als wir es sonst kennen. Keine hochtrabenden Pläne und kein Schnellstart. Aber der Januar war trotzdem ein guter Monat! Nun starten wir in den kurzen Februar und hoffen, dass genug Zeit bleibt für alles, was wir im Januar nicht geschafft haben... *kicher*

13 Kommentare:

  1. Liebe Elke, mit wieviel Herzenswärme du diesen Monat mit höhen und Tiefen beschreibst und bebilderst. Dir weiterhin eine gute Zeit auch im Februar wünscht Frauke

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  2. Liebe Elke, schön, wie du deine Erlebnisse im Januar beschreibst. So liegen gute und weniger gute Dinge beieinander- so ist es eben, das Leben. Nicht nur in, auch zwischen den Zeilen lese ich immer wieder das Positive und freue mich für dich über diese, deine Einstellung. Liebe Grüße von Rela

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  3. Liebe Elke,
    mit viel Freude habe ich deinen Beitrag gelesen. Natürlich ist es nicht schön wen ein lieber Mensch geht, aber wenn er dazu bereit ist dann finde irgendwie schön. (Auch wenn man das vielleicht nicht so schreibt.) deine Enkeltichter ist immer wieder klasse. Auf jeden Fall super das sie gleich mit eingebunden wird. 😊👍 Da hat sie sich ihr Filzibst redlich verdient. 🍐

    Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea 🍀

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  4. Hallo Elke,
    wenn ich deinen Beitrag lese, werde ich etwas wehmütig. Meine Ma ist schon fast 12 Jahre nicht mehr bei uns, aber wir vermissen sie noch immer jeden Tag. Die schönen Erinnerungen bleiben.
    Dass du nun keine "Kinder" mehr "bestricken" und "benähen" kannst, macht die Enkeltochter ja wieder wett. Ob bei uns irgendwann Enkelkinder sein werden ist ungewiss.
    LG und wir sehen uns ja bald, Doris :o)

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  5. Was für ein schwieriger Monat.
    Ich gratuliere nachträglich herzlich zu deinem Geburtstag und hoffe, du bist trotz allem gut auch im neuen Lebensjahr angekommen.
    Vollzeit. Mit deiner Familie und deinen Hobbies. Das hört sich sehr hart an.
    Herzlichst
    yase

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  6. Hallo Elke,
    das hast Du alles sehr berührend geschrieben. Und wenn man neben der Trauer auch das Schöne sehen kann, tut das der Seele bestimmt sehr gut.
    Deine genähten Kochutensilien waren superschön, die habe ich immer noch im Hinterkopf - nur noch kein Kind in der Nähe, dass das benötigen würde. *G*
    Liebe Grüße
    Manu

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  7. Liebe Elke, in ein neues Jahr bist du mit einem Abschied gestartet. Du hast viele schöne Gedanken darüber geschrieben und es ist ja auch so, dass es in der Natur des Lebens liegt, einmal zu gehen, mit dem Annehmen wird es leichter. Dein Januar war dann auch mit viel Freude gefüllt. Wunderschön ist das Kaufladen-spielen, obwohl schon länger her, kreisen meine Gedanken mit Freude drumrum. So gut mit Lebensmitteln ausgestattet macht das Kochen Spaß.
    LG eSTe

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  8. Die Kleine ist in einem wundervollen Alter und überhaupt alles was Du zeigst mag ich.

    Nana

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  9. Sehr gerne habe ich Deinen Rückblick gelesen.
    LG Eva

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  10. Liebe Elke, deine Worte bzw. was deine Mutter geschrieben hat, hat mich sehr berührt. Es ist schön, wenn man mit diesen Gedanken die Erde verlassen darf.
    Trost bekommst du von deiner Familie und besonders von deiner Enkeltochter. Das ist wieder ein Blick in die Zukunft und das ist schön.
    Liebe Grüße
    Renate

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  11. Liebe Elke, wieder ein schöner Rückblick bei Dir, wenn er auch mit Abschied begann. Schön, dass Tochter und Enkeltochter so viel Zeit bei Dir verbringen könnten.
    Hab einen schönen Februar, wir lesen uns sicher
    Ganz liebe Grüße aus Franken an Dich von Katrin

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  12. Liebe Elke,
    deine Rückblicke mag ich sehr.
    Du hast eine wunderbare und sehr liebevolle Art, die Dinge zu umschreiben.
    Schön, dass sich diese Tradition bei dir eingenistet hat.
    Mir fällt es in letzter Zeit immer ziemlich schwer, mich am Monatsende dazu aufzuraffen.
    So einen Cappuccino könnte mir deine kleine Enkeltochter gern auch einmal servieren ;o) Was für ein zuckersüßes Alter das ist...
    Stimmt, mit dem Räumen geht es gut voran. Die Lisas sind auch schon weg.
    Herzliche
    Claudiagrüße zu dir

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