Dienstag, 21. Oktober 2025

West-Balkan 2025: Krupačko jezero bei Nikšić und Durmitor Nationalpark (Montenegro)

Auch in Montenegro geht es vom Meer gleich steil hoch und wir haben eine schöne Sicht auf die noch nicht ganz so verbaute Bucht von Petrovac.


Es gibt nur wenig Parkbuchten an der Straße und die werden leider immer als Müllkippe genutzt.


Die beiden Fotos sind vom gleichen Standort aufgenommen, die Kamera für das zweite nur nach unten gekippt... Die Montenegriner haben noch weniger Gespür für ihre Landschaft als die Bosnier.
Wir fahren auf der Brücke über den Skadarsko jezero (Skutari-See), den schauen wir uns später noch mal genauer an.


Dann streifen wir Podgorica, die Hauptstadt von Montenegro


und machen uns auf den Weg Richtung Nikšić. Die Straßen schlängeln sich die Berge hinauf, auf der einen Seite geht es immer gleich steil ins Tal hinab. Die Sicherheitsabgrenzungen sind bei Weitem nicht so wie wir sie hier in Deutschland kennen!


Bei einem Tunnel gibt es einen abrupten Stopp - Unfall. Wir wenden und fahren ab in Richtung des
Felsenklosters Ostrog. Leider ist die Straße, die als Umgehung genutzt wird, sofort komplett verstopft. Wir beobachten bei unserer Brotzeit wie sich die Autos auf der schmalen Serpentinenstraße aufstauen und entschließen uns doch für den Tunnel-Stau.
Also auf zum Camping am See.


Die steile Abfahrt war erfreulicherweise keine Hürde.
Ja. Genauso haben wir uns das vorgestellt!


Wir schwimmen, fahren SUP und Boot auf dem Krupačko jezero, von dem man nur die knappe Hälfte sehen kann. Die Größe erschließt sich uns erst beim Rausfahren.


Wir sitzen gemütlich am See.


Nun gibt es doch noch den ersehnten "Strand-Tag"!


Der Platz ist wirklich zum Chillen geeignet.


Abends gehen wir zum Restaurant des Campingplatzes (
Mama kocht hatte der Eigentümer beim Einchecken gesagt). Es gibt ein einziges Essen, sehr, sehr leckere Kalbsschnitzel mit Pommes zum Pauschalpreis von 10 Euro. Das Modell Mama kocht ist uns später auch noch auf anderen kleinen, familiengeführten Plätzen begegnet. Spannende Sache!


Wir spielen Doppelkopf und dürfen sitzenbleiben als die Kneipe schließt. Besonders bei den kleinen Campingplätzen fällt es uns auf: da wird alles möglich gemacht. Wir fühlen uns immer willkommen.


Zwei Tage später machen wir uns auf den Weg nach Osten, auf in die Berge. Meistens sind die Straßen gut,


aber die Baustellen sind speziell, (seht Ihr die provisorische Fahrbahnmarkierung?)


die Straßenränder voller Müll, die Schilder teilweise seltsam bemalt.


Die Windungen werden immer enger und manchmal sieht es aus wie eine Carrera Bahn.


Die Landschaft ist atemberaubend schön!


Je weiter wir zum Nationalpark Durmitor kommen umso mehr spitzgieblige Ferienhäuschen gibt es. Hier richtet man sich gerade auf die Touristenströme der kommenden Jahre ein.


Der Campingplatz direkt am Wald ist allerdings noch sehr ursprünglich - wunderschön! -, die Toiletten unsäglich!


Aber wir wollen ja zum Schwarzen See wandern, da braucht man kein Klo...
Der Weg ist traumhaft durch dichte Fichten- und Tannenwälder.


Wir können uns nicht erinnern, wann wir zuletzt so einen großen, gesunden Nadelwald gesehen haben.


Es ist ein Weg abseits der Touristenströme. Hier liegt kein Müll. Dafür gibt es Silberdisteln, Enzian und Pilze. Die auf der Collage essen wir allerdings besser nicht.


Das Abendessen ist trotzdem gesichert!


Der schwarze See bietet eine tolle Kulisse mit seinen 2500ern im Hintergrund.


Abends ist es schnell richtig kalt und regnet. Wir spielen in unserem Sprinter eine längere Runde Doppelkopf. Der ist allerdings kein Wohnmobil für 4 Personen! Ganz schön eng und der Abend endet damit, dass der Pulverlöscher losgeht. Schöne Schweinerei. Aber der Bus wollte sowieso mal wieder geputzt werden...
Im Nationalpark ist es zwar herrlich, hier könnte man Wochen verbringen, aber wir wollen weiter und machen uns auf den Rückweg Richtung Küste. Der Campingplatzbesitzer erzählt, dass die rote Fernverkehrsstraße auf unserer Landkarte seit 2 Jahren wegen Defekt gesperrt ist und empfiehlt die Ausweichroute.


Die führt uns über eine traumhafte Hochebene.


Hier begegneten uns zum dritten Mal die
Stećci Medieval Tombstones Graveyards. Davon hatte ich Euch hier schon erzählt. Wer das verpasst hat, kann gern noch einmal zurückblättern. Diese Steine haben uns sehr beeindruckt!


Weiter geht es über einen Pass zwischen 2500ern, vorbei an grandioser Landschaft. Die Straße ist an vielen Stellen wirklich schmal und man fragt sich, ob Gegenverkehr überhaupt möglich ist. Ja, ist.... ;-)


Wir fahren talabwärts. Der Dumitor Nationalpark liegt auf über 2000 Metern Höhe. Da geht es zum Meer hin wieder ordentlich runter.


Immer wieder kreuzen Schafe, Ziegen oder Kühe unseren Weg. Immer dabei ein Hirte/eine Hirtin. Hier gibt es Wölfe und Bären.


Für ein Bad in der Gumpe am Wasserfall ist es selbst mir inzwischen schon zu kalt.


Die Täler, die von den Flüssen im Laufe von Jahrmillionen in den Fels geschliffen wurden, sind eng und deshalb gibt es ganz viele Tunnel


Wir unterqueren die neue Inlandautobahn. Vor ein paar Jahren gab es hier im Land überwiegend Schotterpisten. Es sind in den letzten Jahren in Montenegro neue Straßen gebaut worden. Wenige. Und mit werweißvonwelchem Geld. Die neue Autobahn gehört dazu. Sie endet bisher in der Hauptstadt. Die Pläne dazu lesen sich wie ein Krimi...


Apropos Geld: Wusstet Ihr, dass Montenegro den Euro als Währung verwendet, ohne Mitglied der EU zu sein? Das ist quasi "unter der Hand" passiert, als die Jugoslawischen Dinar 1999 völlig abgewertet wurden. Da hat Montenegro die Deutsche Mark eingeführt, um eine Währungsstabilität zu erreichen. 2002 haben sie umgetauscht in Euro. Die Europäische Zentralbank hatte zwar Bedenken eingeräumt, aber kein Verbot ausgesprochen. Als das später andere Länder des ehemaligen Jugoslawien auch machen wollten wurde es untersagt. Für uns war es also leicht, zu bezahlen. Dafür ist das Telefonieren/Internet komplizierter weil Montenegro das einzige Land des westlichen Balkan ist, das zur Ländergruppe 3 gehört. Aber ich "Internet-Dummi" habe es geschafft, auch einen Datenpass für die Ländergruppe 3 zu buchen. Ich war sooooo stolz auf mich! *lach*
Der Freund verliert Luft aus einem Reifen und wir suchen im Internet einen Reifendienst am Wegesrand.
Wir bekommen schnell und sehr preisgünstig Hilfe in Podgorica und sind bald schon wieder unterwegs in Richtung Landesgrenze nach Albanien.


Was wir dort erlebt haben erzähle ich Euch aber an einem anderen Tag.

Die Route auf der Karte hat in Montenegro drei Etappen:
Bulgarica am Meer - Nikšić: ROT
Nikšić - Durmitornationalpark: BLAU
Durmitor - Skutarisee: ROSA




1 Kommentar:

  1. Wie schön. Ein Tag am See und das mit Dear Jane. :-) Wege abseits der Touriströme habt ihr auch gefunden. Und die Geschichte mit Montenegro und dem Euro, das habe ich noch nicht gewusst.
    Danke auch für all die Bilder und die anderen Geschichten.
    Liebe Grüße
    Renate

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