Samstag, 15. Juni 2024

Urlaubsimpressionen (2) - zwischen Ostsee und der Burgruine Arnstein

Weiter geht's mit den Urlaubsimpressionen! Auf dem Rückweg von der Ostsee haben wir nicht die Autobahn genommen sondern sind durch die wunderschöne Mecklenburger Landschaft gefahren - immer die Alleen lang. Es ist schön, dass in den letzten Jahren viele Alleen wieder aufgeforstet wurden, es gibt noch die ganz alten, mit schmaler Buckelstraße dazwischen und auch die neuen, wo die Bäume etwas weiter von der Straße entfernt stehen.
 

Die erste Übernachtung hatten wir am Kogeler See. Schon Goethe hat es gewusst: Reisen bildet! Man lernt Orte kennen, von denen hat man noch nie etwas gehört. Oder war irgendjemand von Euch schon mal in der Gemeinde Fünfseen? Dort gibt es mindestens einen tatsächlich wunderschönen See:
 

An dem steht eine uralte Eiche. Und es gibt einen Parkplatz für 2 Autos - wie gemacht für eine Nacht!
 

Am nächsten Tag sind wir weitergefahren und kamen rein zufällig an der Wallfahrtskirche Bad Wilsnack vorbei - nur wegen einer Umleitung. Ein typischer nordischer Backsteinbau. Aber der Giebel wirkt irgendwie schief.
 

Wir hatten großes Glück und wurden eingelassen obwohl eigentlich wegen Akkustikproben geschlossen war. Aber so hatten wir ein besonderes Erlebnis aus Bauwerk und Klang! 
 

Neben der Kirche stand früher ein kleines Schloss, davon ist aber nur noch der Übergangsbau zur Kirche vorhanden. 
 

Unser nächster Halt war Tangermünde. Noch so ein Städtchen, das man nur von Briefmarken kennt - das Rathaus zumindest.
 
 
Die Stephanskirche ist sehenswert. Auffällig die weinrot-grauen Rippen des Kreuzgewölbes und die längsstehenden Bänke gegenüber der Kanzel unter der - ebenfalls längs - ein Altar steht. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich das jemals so gesehen hätte.
 

An der Rückseite des Hochaltars hängt eine Uhr, die neben der Uhrzeit den Monat, das Sternzeichen und die Anzahl der Tagessonnenstunden anzeigt. Cool! 
 

In der Altstadt von Tangermünde gibt es schöne Fachwerkhäuser und gut erhalten die alten Tortürme
 
 
Dicht bei Tangermünde liegt das Kloster Jerichow. Wir hatten gelesen, dass es einen sehenswerten Klostergarten hat. Was für ein zauberhafter Ort! 
 

Das Kloster gehört einer Stiftung und wird sehr liebevoll geführt. Die Kirche selbst ganz schlicht, 
 

einziger Schmuck sind die Kapitelle in allen Räumen. 
 

Im Kreuzgang die Skulptur von Istfried, dem ersten Probst um 1160. 
 

Das Museum im ehemaligen Dormitorium zeigt die Geschichte des Klosters. Das prachtvollste von allem ist aber der Garten! 
 

Es muss eine GärtnerIN sein, die hier werkelt. Ich war erstaunt, zu lesen, dass schon im Mittelalter empfindliches Gemüse in Hochbeeten gezogen wurde.
 

Die rustikale Gartenausstattung hat mir sehr gut gefallen, der Gemüsereichtum war unglaublich, der Kräutergarten riesig!
 
 
Wenn Ihr mal in Jericho vorbeikommt - unbedingt anhalten! ;-)
Wir sind an dem Tag aber noch ein Stück weiter gefahren. Zum Übernachten wollten wir nämlich auf den Besucherparkplatz vom Ringheiligtum Pömmelte. Mit dem Camper kann man meistens gut auf den Besucherparkplätzen von Sehenswürdigkeiten übernachten. Nachts sind dort nämlich in der Regel keine Besucher....
Hier in Pömmelte, irgendwo mitten im Nirgendwo, haben alte germanische Stämme zum Ende des 3. Jahrtausend vor Christus ihre jahreszeitlichen Riten gefeiert. Wenn man sich das Alter der ursprünglichen Anlage vor Augen ruft, ist das schon sehr beeindruckend. Die Anlage ist der in Goseck ähnlich, die wir Ostern 2023 besucht haben. Wir kamen auch rechtzeitig zum Sonnenuntergang an. 
 

Die Stimmung war wundervoll! Zu dieser Stunde hätte man hier mehr Besucher erwartet, aber wir hatten den Sonnenuntergang ganz für uns allein.
 

Im Ringwall wurden bei den archäologischen Ausgrabungen verschiedene Gräber und Schächte mit rituellen Gegenständen gefunden. Die Stellen sind jetzt mit Platten markiert. 
 

Bei der Bemalung der Stelen hat man sich an den Mustern der Bandkeramik und Glockengefäßkeramik orientiert. 
 

Für meinen Geschmack ein bisschen bunt, aber die Archäologen sollten es ja wissen...
Der Heimweg führt uns durch Aschersleben. Wenn man einmal da ist...
 

Ein Gang durch den Stadtkern zeigt zwei Dinge: 
1. Es wurde schon viel gemacht. 
2. Es ist noch viel zu tun! 
Überall wird gebaut. Die Wohnungsgesellschaft macht Altbausanierung. Besonders gut haben uns die Häuser am kleinen und großen Halken gefallen. 
 

Dann machen wir uns endgültig auf den Heimweg. Und trotzdem gibt es noch einen kleinen Abstecher zur Burgruine Arnstein.
 

1156 hat sich Graf von Arnstein hier niedergelassen. Bis ins 17. Jahrhundert diente die Burg verschiedenen Herren als Wohnsitz. Das kann man sich beim derzeitigen Zustand nicht mehr gut vorstellen.
 

Die Lage auf einem Hügel war gut gewählt - die Aussicht ist fantastisch. 
 

Der klobige Wohnturm erinnert uns ein bisschen an die Fünfeckburg (Schloss Maulnes) in Frankreich.
 

Dann mussten wir aber wirklich nach Hause! Denn unser Urlaub war wegen eines wichtigen Termins zweigeteilt. Hier war also der erste Teil unseres Urlaubs zu Ende. Vom zweiten Teil erzähle ich Euch später. Ich muss erst mal wieder Fotos sortieren....

8 Kommentare:

  1. Liebe Elke, sehr gerne bin ich am Sonntagmorgen ein kleines Stück mit euch durch Deutschland gereist. Vielen Dank, dass in eurem Camper ein kleiner Platz für mich frei war. LG von Rela

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  2. Hallo elke, das war wunderschön und Pömmelte liegt gar nicht so weit von unserem Campingplatz entfernt, aber wir waren noch nie da. Das muss sich ändern!
    Danke für de schönen Bilder und Informationen.
    Schönen Sonntag wünscht KarinNettchen

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  3. Das ist ja ein bisschen wie bei Outlander heute bei Dir! Wundervolle Stimmung in dem Holzkreis und auch diese Ruine...

    Nana

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  4. Hallo Elke,
    wow ich bin total begeistert. So schöne Bilder, tolle Orte, wunderschöne Stimmung.... da fällt mir gleich wieder ein, dass schon so lange gerne mal eine Rundreise durch die ostdeutschen Bundeslänger machen möchte... Deine Eindrücke lösen bei mir gerade eine neue Rundreise-Sehnsucht aus.
    Ich freue mich schon riesig auf den zweiten Teil.
    Liebe Grüße Carolyn

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  5. So schöne Ecken gibt es zu besuchen. Man muss sich nur ein wenig auf die Suche machen und sie finden. Und ja, alte Fachwerkhäuser zu renovieren ist nicht einfach und kostet auch sehr viel Geld.
    Liebe Grüße
    Renate

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  6. Liebe Elke,
    vielen Dank für die schönen Eindrücke, nach Tangermünde möchte ich auch gern mal fahren und auch das Kloster Jericho und Pömmelte sehen interessant aus. Wir haben ja auch bald Urlaub, vielleicht nehmen wir uns das dann mal vor.
    Liebe Grüße Viola
    PS: Ich musste jetzt noch einmal gucken, wo ihr wart, ich verwechsele nämlich immer Tangerhütte und Tangermünde...

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  7. Hallo Elke,
    das ist auch ein schönes Fleckchen Deutschlands, war ich noch nie und habe deshalb die Bilder umso mehr bewundert.
    Liebe Grüße zu Dir
    Manu

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  8. Schon schön bei euch!
    Herzlichst
    yase, die vieles wahrscheinlich nur auf Fotos zu sehen bekommt

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