Wir wollten in den Thüringer Wald. Herr B. hatte entschieden, dass wir viel zu wenig vom Schieferbergbau wissen und dass sich das ändern muss. Also auf Richtung Thüringer Schiefergebirge. Das liegt ganz im Osten des Thüringer Waldes.
Mitten auf einer Bergkuppe, dem Wetzstein (792 m), steht ein massiver Turm.
Wir hatten gelesen,
dass man dort kostenfrei mit dem Wohnmobil stehen kann (der Verein freut sich über eine Spende)
Der Turm stellte sich als trutziges Wesen dar, mit großen rauhen Sandsteinblöcken gemauert, er erinnert ein bisschen an das Kyffhäuserdenkmal, nur nicht so hoch. Und dann waren wir sehr erstaunt: Erst
2004 (!) hat der Verein der Sudetendeutschen diesen Turm erbaut. Das
Original stand im Altvatergebirge im jetzigen Tschechien und war dem
Verfall preisgegeben. Nach den alten Bauplänen wurde mit Spenden aus den
Vereinen der Vertriebenen dieser Turm gebaut. An dieser Stelle stand
früher ein typischer Bismarckturm, der zu DDR- Zeiten abgerissen wurde und einem Armeegelände weichen musste.
Wir hatten dort oben einen schönen Abend mit Sonnenuntergang über den Baumwipfeln, waren ganz allein mit diesem tollen Turm und wurden auch nachts weder von den Wald-, noch von den Turmgeistern heimgesucht. Beim Turm wäre das nicht ganz ausgeschlossen, denn er trägt eines der schwierigen Geschichtskapitel mit sich.
Außen und innen sind Gedenksteine von verschiedenen Vertriebenengruppen und Einzelpersonen angebracht, auf denen man sich noch mal diese historische Tragödie vor Augen rufen kann. Im Geiste hörte ich wieder meine Mutter von den Flüchtlingstrecks erzählen...
Eine der Platten ist den Wolfskindern gewidmet, auch eine bedrückende Geschichte!
Wir hatten Glück, am nächsten Morgen kam der Turmwächter und wir konnten schon vor der eigentlichen Öffnungszeit den Turm besichtigen. Auf 10 Stockwerken gibt es Ausstellungen zu sehen, auch über das
nächstgelegene Dorf Lehesten mit seinem Schieferbergbau. Da war das
nächste Ziel klar! Aber vorher haben wir natürlich die Aussicht auf das weite Land genossen. Ein Dank an den Verein, dass er diesen Turm der Öffentlichkeit zugängig macht und damit ein tolles Ausflugsziel in dieser Gegend geschaffen hat, wo man auch noch richtig was lernen kann - so man das denn will.
Liebe Elke, da habe ich wieder etwas gelernt, denn von dem Turm habe ich noch nichts gehört. In Lehesten waren wir schon. Auch alles sehr sehenswert, wenn auch traurig, wenn man bedenkt, wie viel Menschen dort Lohn und Brot hatten durch den Schieferabbau und der Verarbeitung. Du wirst uns sicher darüber etwas schreiben. LG von Rela
AntwortenLöschenSo, jetzt habe ich dank dir Urlaub gemacht! In Jericho mit dem tollen Garten war ich auch schon mal, der ist einfach wunderbar und Erfurt mag ich auch. Vom Rest ist so manches auf meine Liste gewandert, denn wenn wir zur Ostsee fahren kommen wir auch manchmal an Orten vorbei, von denen es gut ist sich dafür zu interessieren - wenn man es denn weiß. Liebe Grüße Ingrid
AntwortenLöschenHallo Elke,
AntwortenLöschendas ist sehr interessant. Von dieser Gegend weiß ich so gar nichts, es ist spannend, dein Reisebericht zu lesen.
Liebe Grüße Carolyn
Liebe Elke,
AntwortenLöschenvielen Dank für Deine Berichte, ich habe jetzt alle nachgelesen, da hatte ich doch einige verpasst. Ich hätte nicht gedacht, dass der Turm erst Anfang der 2000er Jahre gebaut worden ist, ich hätte gedacht, dass es ein alter ist. Seine Geschichte ist irgendwie bedrückend, aber gut, dass es die Erinnerung und Mahnung gibt.
Liebe Grüße Viola
beeindruckend dass dieser Turm wieder so aufgebaut wurde
AntwortenLöschen10 Stockwerke ist beachtlich
und das Gedenken an diese tragische Geschichte wach zu haltenist wichtig
sehr viele der jungen Menschen wissen gar nichts davon
sie denken mit dem Kriegsende war alles vorbei
dabei begannen da erst viele Vertreibungen
und Racheprogrome ;(
nichts haben die Menschen daraus gelernt
liebe Grüße
Rosi