Sonntag, 12. Oktober 2025

West-Balkan 2025: Buško jezero, Ramsko jezero (Bosnien Herzegowina)

Wir starten am Perućko jezero in Kroatien und überqueren problemlos die Grenze zu Bosnien-Herzegowina. Herr B. bekommt einen Stempel in seinen Reisepass, ich reise mit dem Personalausweis ein. Kurz nach der Grenze kommen wir zum Buško jezero, ein herrlicher See!


Die Strandbar wird gerade abgebaut, aber der Eigner macht für uns noch mal ein bisschen Strandbar-feeling.


Das sieht man so nicht alle Tage...


Abends gibt es Sterne, nachts Regen und morgens ist der See aufgewühlt, das Schwimmen ist wunderbar! Hier könnte man noch ein bisschen sitzen bleiben...


Im Wald oberhalb des Sees gibt es Pilze, das Abendessen ist gesichert. (Maronen, Ziegenlippen, essbare Täublinge, Birkenpilze, Hexenröhrlinge). Die Pilze sehen absolut vertraut aus. Da war ich mir vorher nicht sicher, ob das so sein wird, wenn man so weit weg ist von zu Hause.
Wir sind gehorsame Touristen und wollen uns innerhalb der ersten 48 Stunden registrieren lassen. Das kann man im Hotel/Campingplatz machen oder bei der nächstgelegenen Polizeidienststelle. So das Auswärtige Amt.
In Livno suchen wir deshalb die Polizei, denn die erste Nacht haben wir ja "schwarzcampend" verbracht und das ist nach der Theorie verboten.


Die Polizei weiß von nix und schickt uns zu der entsprechenden Behörde.
Dort verweist man auf den nächsten Campingplatz und wir verlassen bewundernd ob der Technik im Treppenhaus, aber ohne Registrierung die Behörde.


Erstaunlich fand ich übrigens die relativ gute Durchsetzung mit englischsprechenden Menschen. Mindestens im Nachbarbüro saß immer jemand, mit dem wir uns verständigen konnten.
Wir fahren weiter Richtung Osten und weiter hinein in die Berge. Die Landschaft wird karg und steinig.


In über 1000 Metern Höhe und mitten in der Einöde wird aus dem Sandweg plötzlich eine Asphaltstraße. Kann das bitte mal einer erklären? Die Erklärung steht am Straßenrand: eine niegelnagelneue Moschee, erbaut mit Geldern aus dem In- und Ausland
mitten im Nirgendwo.


Sie wurde erst in diesem Jahr als Neubau wieder eröffnet nachdem die alte steinerne Moschee aus dem 17. Jahrhundert im zweiten Weltkrieg zerstört worden war.


Kurz danach ist die asphaltierte Strecke wieder zu Ende.


Wenig später ein katholisches Kirchlein. Leider geschlossen. Auch überdimensioniert wirkt es in der Landschaft. Es wurde 2006 errichtet.


Ein Krieg der Religionen? Immer wieder auf unserer Reise haben wir den Eindruck, dass die Auseinandersetzung zwischen den Volksgruppen, die im früheren Jugoslawien (gewaltsam) befriedet lebten, noch lange nicht ausgestanden ist.

Von der Hochebene kommen wir hinunter in das Tal des Ramsko See.


Hier gibt es viele Campingplätze. Unser Ziel ist das Proslap Eco Camp am Ramsko jezero. Dort erwarten wir nun eine amtliche Registrierung, checken allerdings für (nur) 15 Euro ohne Quittung und Anmeldung auf einem völlig leeren Platz ein. Von Registration hat die Mitarbeiterin noch nichts gehört...


Die Ausstattung der Campingplätze, die wir besucht haben, war sehr, sehr unterschiedlich. Man hat den Eindruck, es entsteht gerade ein Boom zur Errichtung neuer Plätze. Jeder versucht, damit Geld von westeuropäischen Urlaubern zu verdienen. Bosnien hat ja eigentlich eine eigene Währung (Konvertible Mark - BAM KM). Aber die Campings haben wir mit Euro bezahlt.
Die Plätze sind klein (oft nur für 10 Camper oder so). Die Ausstattung ist meistens sehr phantasievoll!


Der See liegt unter uns, auch hier fehlt viel Wasser.


Er hat ein schlammiges Ufer und ist trotzdem herrlich zum Baden. Von oben hat man einen wunderbaren Blick.


Abends gehen wie essen ćevapi (in dieser Gegend sagt man nicht Ćevapčići) und gebratene Leber, beides lecker.
Eigentlich möchte man bleiben....


Aber der Wagen, der rollt....
Am nächsten Tag starten wir einen zweiten Versuch zur Registrierung bei einer Polizeistation. 48 Stunden kann man sich dafür Zeit lassen. Auch hier vergeblich, die Polizei glaubt, das mache der Campingplatz. Und überhaupt: WAS ist Camping? In Bosnien-Herzegowina ist das wohl ein nicht so weit verbreitetes Hobby...


Also reisen wir ohne Registrierung weiter. Wenn die Mitarbeiter der Polizeidienststellen nicht wissen, was zu tun ist, werden sie bei Kontrollen auch nicht fragen.... Mit dieser etwas fragwürdigen Philosophie sind wir gut weitergereist.
Und wohin, das erzähle ich Euch morgen.



West-Balkan 2025:
Bosnien, Buško jezero, Ramsko jezero

1 Kommentar:

  1. Du beschreibst alles ganz wunderbar, habe jeden Satz gelesen. Bedrückend finde ich die Tatsache, dass so viel Wasser fehlt.

    Nana

    AntwortenLöschen

Hallo! Ich freue mich immer sehr über Kommentare! Aber ich weise hiermit ausdrücklich darauf hin, dass mit dem Schreiben eines Kommentars im Hintergrund Deine IP-Adresse, Name, Zeitstempel, ggf. E-Mail und Webseite erfasst werden und natürlich der Inhalt Deines Kommentars an sich. Letzteren kannst Du wieder löschen. Und Du kannst Deinen Kommentar von mir auch wieder so löschen lassen, dass für andere Leser nichts mehr auf den gelöschten Kommentar hinweist.
Wenn Du aber mit der Speicherung Deiner Daten nicht einverstanden bist, dann kommentiere hier nicht! Mit dem Absenden Deines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden zur Speicherung Deiner Daten.