Das Muster für den Block "Memory Wreath" ("Erinnerungskranz") stammt aus dem Jahr 1929, dieses Muster wurde häufig benutzt, um einen Erinnerungsquilt aus der Kleidung eines Verstorbenen zu machen. Ein Erinnerungsquilt...
Wißt Ihr, wer Jyoti Singh Pandey ist? Nein? Das Indische Gesetz will es so. Es will, dass niemand die Identität eines Vergewaltigungsopfers kennt. Und wir reden auch nicht mehr darüber, schließlich ist es schon so viele Wochen her. Ihre Familie sieht das anders. Die Welt soll sie nicht vergessen! Sie braucht einen Namen:
Jyoti Singh Pandey
Dieser Block sei der 23-jährigen Inderin gewidmet, die nach einer brutalen Vergewaltigung an ihren schweren Verletzungen gestorben ist. Die Bilder und Berichte aus den Dezembertagen gingen um die Welt und unter die Haut. Was ist das für ein Land, in dem es möglich ist, dass ein junges Paar in einen Bus in Neu Delhi einsteigt, mit diesem entführt, misshandelt wird. Während der Bus durch die Stadt fuhr, wurde die junge Frau von mehreren Männern brutal missbraucht und ihr Freund zusammengeschlagen. Schließlich wurden die beiden aus dem fahrenden Bus hinausgeworfen. Ich will hier nicht näher auf die Bilder eingehen, die bei dem Gedanken an die Geschehnisse durch meinen Kopf gehen...
Für mich sind die Hintergründe wichtig. Laut offiziellen Angaben kam es in Neu Delhi im vergangenen Jahr zu 572 Vergewaltigungen, mit steigender Tendenz. Immer wieder kommt es zu Vergewaltigungen. Inzwischen gehen vielerorts Demonstranten auf die Straße und machen die Laxheit der Polizei für die steigende Gewalt gegen Frauen verantwortlich.
Im Jahr 2011 wurden laut offiziellen Zahlen 24 206 Vergewaltigungen in Indien registriert. Aber das sei nur die Spitze des Eisbergs. Man geht davon aus, dass die Dunkelziffer hundert Mal höher sein könnte, denn die meisten Vergewaltigungen werden nie angezeigt. Familien setzen die Opfer unter Druck, zu schweigen. Täter bedrohen ihre Opfer weiter. Richter verdonnern sie dazu, ihre Vergewaltiger zu heiraten. Vergewaltigung in der Ehe zählt in Indien nicht als Straftatbestand, sondern als Recht des Mannes. Die Regierung hat nun angekündigt, die Gesetze zu überarbeiten und zu verschärfen.
Eine Studie der Thomson Reuters Foundation kommt zu dem Schluss, dass Indien das frauenfeindlichste Land unter den G-20-Staaten ist. Jedes Jahr werden zehntausende Föten abgetrieben, nur weil sie weiblich sind. Jede Stunde wird eine Frau wegen der Mitgift ermordet. Ehrenmorde, Zwangs- und Kinderheiraten, Säureattacken sind verbreitet. Erst wenn Frauen einen Sohn gebären, sind sie etwas wert. Und das ist vermutlich ein Grund des Übels: Indien hat dadurch einen großen Männerüberschuss, der in den nächsten Jahren noch enorm zunehmen wird. Vom gleichen Phänomen betroffen ist China. In beiden Ländern wird es in 20 Jahren zwischen 10 und 20% mehr Männer geben als Frauen. Und dass sich die momentane Situation in Indien dadurch nicht entschärft, kann man sich gut vorstellen...
(Quelle: "Tagesspiegel": "Spiegel" und "Die Welt")
für Jyoti Singh Pandey
Einen schönen Block hast Du genäht und ja, die Situation der Frauen ist auf dieser Welt immer noch nicht ideal....
AntwortenLöschenEs ist wirklich schrecklich, dass so etwas auf der Welt möglich ist. Und dann auch noch von offizieller Seite unterstützt wird ... :(
AntwortenLöschenSchön, dass du mit deinem tollen Block an eines der Opfer erinnerst!!!
Schön, dass du an das Schicksal dieses Mädchens erinnerst. Die Anwälte der Täter plädieren zur Zeit "nicht schuldig". Eine Frau die ich sehr bewundere ist Rosa Parks!
AntwortenLöschenLG Marianne