Dienstag, 20. September 2022

Mit dem Camping-Van durch Frankreich (1) - die Schlösser im Loire-Tal

Hier hatte ich Euch erzählt, wie es dazu kam, dass unser Urlaub ziemlich ungeplant eine Wohnmobiltour sein sollte. Auf nach Frankreich! Da sind wir beide früher schon mal gewesen und wollten gerne mal wieder hin. Über Wiesbaden und Saarbrücken ging es nach Nancy. Da ist man mit so einem knapp 3,5 Tonnen wiegenden Gefährt schon eine Weile unterwegs. Also gab es den ersten Zwischenstopp mit Schlafen im Wohnmobil noch bevor wir die Loire erreicht hatten. Zur Schlafplatz-Suche haben wir meistens die App Park4night genutzt. Das ist eine feine Sache! Man kann um den eigenen Standort herum nach Campingplätzen, Wohnmobilstellplätzen oder einfach nur Wohnmobilgeeigneten Parkplätzen suchen. Sehr hilfreich! Auf diese Weise sind wir für die erste Nacht auf dem Camping municipal in Humes südlich der A31 gelandet. In Frankreich haben ganz viele Gemeinden städtische Campingplätze, einfach, günstig, gut.
Erstes Ziel war dann das Loire-Tal. Dort gibt es dem Hörensagen nach wohl über 400 Schlösser, die man besichtigen könnte. Das wäre sicher lustig, aber wir haben uns mit dreien begnügt. Am ersten kamen wir absolut zufällig vorbei und nur eine Infotafel am Straßenrand, die den eigenwilligen Grundriss zeigte, hat uns abbiegen lassen.
 
château de Maulnes
Was für ein Gebäude! Schon von Weitem fühlte sich das Auge ein bisschen irritiert. Habt Ihr schon mal ein Haus mit einem fünfeckigen Grundriss gesehen? 
 

Innen sind ganz viele Räume nicht rechtwinkelig angelegt und es entstehen lauter seltsame Winkel und Ecken 
 

Man kann durch das ganze Gebäude streifen, da sind die Franzosen sehr großzügig wenn man das vergleicht mit ähnlich gelagerten Sehenswürdigkeiten hier bei uns.
Besonders bemerkenswert war eine Wendeltreppe zentral im Gebäude mit einem mittig gelegenen Schacht - unten ein Brunnen und oben eine Lichtkuppel. Die konnten damals tatsächlich aus allen Etagen dort Wassereimer hochziehen.
 

Von dem Aussichtsbalkon auf dem Dach hatte man einen wunderbaren Blick ins Land. Das Schloss steht ungewöhnlich frei in der Landschaft - kein Baum ringsum, der den Blick verstellt. 
Man konnte bis ins Dachgeschoss kraxeln und sich die Birne an den imposanten Holzbalken anhauen. Und man konnte die alten Dachbalken bewundern, die unglaublich komplizierte Verzahnungen hatten!
 

In einem der unteren Geschosse war das alte Zimmererwerkzeug zu sehen, mit dem solche kunstvollen Arbeiten hergerichtet wurden.
 

Der spezielle Grundriss war es, was dieses Schloss wohl lange in unserer Erinnerung erhalten wird!
 

Den Abend haben wir auf einem Campingplatz direkt an der Loire verbracht. Wunderbar, obwohl man in der Loire leider nicht baden darf. Aktuell würde das sicher auch nur wenig Spaß machen, denn die Region ist auch von der extremen Trockenheit betroffen. Die Loire hat nur wenig Wasser...
 

Von dort sind wir am nächsten Tag mit dem Fahrrad gestartet zum
 
Was für ein imposantes Gebäude! Es ist wohl das größte Schloss an der Loire. 
 

Im Internet hatte ich jemanden jammern hören, dass der Besuch eine komplette Pleite gewesen sei weil das Gebäude komplett eingerüstet ist. Das fanden wir nun gar nicht. Wir hatten noch nie Baugerüste in diesen unglaublichen Dimensionen gesehen! 
 

Das filigrane Dachgeschoss mit seinen kleinen Türmchen ist schon wirklich beeindruckend.
 

Im weitläufigen, aber leider nicht bepflanzten Park fallen die eckig geschnittenen Lindenbäume ins Auge.
 

Leider nur von außerhalb des Zaunes konnte man den Schlossgemüsegarten besichtigen. Hier wird für das Hotel, das sich auf dem Gelände befindet, Gemüse produziert. Dafür werben die Betreiber. Ein interessantes Konzept, oder?
 

Den Rückweg haben wir über die ursprüngliche Zufahrt zum Schloss genommen - auch von hier ein toller Anblick wenn man sich vorstellt, man rollt in seiner Pferdekutsche auf dieses riesige Gebäude zu...

Am Nachmittag sind wir weitergefahren nach Nazelles Negron. Das war der unserem Tagesziel des Folgetages nächstgelegene Zeltplatz. Nicht jeder freie Platz dort war auch wirklich frei... ;-)


Abends haben wir noch ein bisschen das Örtchen erkundet. Dort sind viele Häuser direkt in den Fels gebaut.


Die Dächer gehen teilweise fließend in die Landschaft über und Schornsteine kommen direkt aus der Wiese


Sehr eigenwillig und seltsam.


Am Morgen des dritten Tages sang Herr B. schon beim Frühstück "La mer....", da war klar, dass dies unser letzter Tag im Loire-Tal sein würde. Ich wollte eigentlich mindestens noch das Schloss mit den 7000 Gemüsesorten und dem Kürbistunnelspalier besichtigen - Valmer. Das hat leider nicht geklappt, die hatten geschlossen. Aber ich habe darauf bestanden, dass wir unbedingt noch das andere Schloss mit einem bezaubernden Gemüsegarten ansehen müssen:

Das Schloss hat einen umlaufenden Wassergraben.


Aus den Fenstern der oberen Etagen hat man einen wundervollen Blick auf die umliegenden Gärten.
 

Es gibt verschiedenste Themengärten - hier der Wassergarten in einem unglaublich komplexen GRÜN.
 

Die Gemüsegärten sind symmetrisch angeordnet und sehen dadurch extrem ordentlich aus. Alles schön von Buchs und anderem Grün gesäumt.
 

An den quadratisch angelegten Beetflächen stehen solche Beschriftungstafeln, damit man auch aus relativer Ferne sehen kann, was da wächst, denn in die umzäunten Areale darf man nicht hinein. 
 

Ich war hin und weg! Warum sieht mein Gemüsegarten nicht so schön aus?????
 

Die Pflanzen werden dort alle selbst angezogen in solchen romantischen Gewächshäusern. Sie beschäftigen 9 Gärtner. (dann sähe mein Gemüsegarten auch so toll aus! *lach*)


Und dann war tatsächlich der Abschied von der Loire gekommen. Nach einem ordentlichen Ritt auf der französischen Autobahn, wo man glaubt, sie erhalten mit der Maut ihr komplettes Finanzsystem, kamen wir am Abend am Atlantik an. 
La mer..... auf der Halbinsel Quiberon.


Damit war der erste Teil unserer Reise schon vorbei. Ich war erstaunt, wie schnell die Tage vergangen waren! Ins Loire-Tal will ich auf alle Fälle noch einmal.
Wie es uns dann am Meer ergangen ist, erzähle ich Euch auch noch, muss aber erst mal weiter Fotos sortieren.

Hier noch mal zum Nachlesen:
 
Mit diesem ersten Bericht von unserer Frankreichreise sende ich Euch nachträglich herzliche Urlaubsgrüße und setze dafür ein Kreuzchen im Kreativbingo von Anni und Sabine



9 Kommentare:

  1. Seufz... Frankreich... ich habe nur wundervolle Erinnerungen an dieses Land und da möchte ich auch nochmal hin. Schöne Fotos hast Du mitgebracht, ganz wunderbar.

    Nana

    AntwortenLöschen
  2. Tja, bei mir würde EIN Gärtner reichen... Ich muss mal darüber nachdenken *lach*
    Die Schlösser sind ja traumhaft. Könnte man bestimmt auch mit dem Motorrad machen... Hmmmm
    Herzlichst
    yase

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Elke,
    dachte ich gerade noch, dass mich die Häuser, die direkt in den Fels gebaut sind viel mehr begeistert hätten, als jedes Schloss, da schreibst du dann von einem Schloss mit Kürbistunnelspalier - und schon muss ich meine Meinung revidieren ;o)
    Eure Reise scheint traumhaft gewesen zu sein. Auch wenn der Bericht wohl zunächst nur den Anfang abbildet, kann man das wohl schon sagen.
    Nun bin ich gespannt, was du weiter erzählen wirst.
    Sohn und Schwiegertochter waren ja mit ihrem Camper in den Flitterwochen und sind nach 1 Monat und beträchtlichen 7000 km zum Glück gesund zurückgekehrt.
    Herzlicher
    Claudiagruß

    AntwortenLöschen
  4. Morgen muss ich nochmal am PC lesen, da kann ich die Fotos besser sehen als auf dem Handy. Jetzt schon danke für den schönen Bericht. Ich wäre gerne dabei gewesen. Lg von Rela

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Elke,
    eigentlich war mein Plan, etwas für mein Fernstudium zu machen, aber dann kamen mir doch deine wunderbaren Urlaubsberichte dazwischen. Ihr habt einen tollen Urlaub gehabt uns so viele Erinnerungen und Eindrücken mit nach Hause genommen. Wie schön, dass du uns daran teilhaben lässt.
    Liebe Grüße Viola

    AntwortenLöschen
  6. WOW, liebe Elke, vielen lieben Dank fürs virtuelle Mitnehmen auf diese tolle Reise.
    Herzensgrüße
    ♥ Anita

    AntwortenLöschen
  7. Liebe Elke, da wäre ich auch zu gerne wieder einmal gewesen. Das Loire Tal und seine wunderbaren Schlösser! Eine unserer Partnerstädte ist Saumur und ich hatte das Vergnügen an zwei wunderbar organisierten Reisen teilzunehmen. Dort habe ich auch meine ersten (und letzten) Austern gegessen.
    Liebe Grüße
    Renate

    AntwortenLöschen
  8. auch dieser Teil ist wunderbar bebildert
    was ihr alles gesehen habt
    die Gemüsegärten sind ja wirklich einmalig
    und die Häuser in den Felsen auch
    danke fürs mitnehmen
    Rosi

    AntwortenLöschen
  9. Liebe Elke,
    wir haben bei unseren Frankreich-Reisen auch gerne 1-2 Schlösser auf dem Weg angeschaut, ich finde das immer sehr schön. Villandry mag ich auch besonders gerne und Valmer würde ich auch gerne mal sehen.. Allerdings müssen wir ja immer demokratisch entscheiden und es gibt so viele 😂
    Danke dir für die schönen Bilder und Berichte!
    Liebe Grüße
    Nanni

    AntwortenLöschen

Hallo! Ich freue mich immer sehr über Kommentare! Aber ich weise hiermit ausdrücklich darauf hin, dass mit dem Schreiben eines Kommentars im Hintergrund Deine IP-Adresse, Name, Zeitstempel, ggf. E-Mail und Webseite erfasst werden und natürlich der Inhalt Deines Kommentars an sich. Letzteren kannst Du wieder löschen. Und Du kannst Deinen Kommentar von mir auch wieder so löschen lassen, dass für andere Leser nichts mehr auf den gelöschten Kommentar hinweist.
Wenn Du aber mit der Speicherung Deiner Daten nicht einverstanden bist, dann kommentiere hier nicht! Mit dem Absenden Deines Kommentars erklärst Du Dich einverstanden zur Speicherung Deiner Daten.