Donnerstag, 26. Oktober 2017

Entlang der Seidenstraße (2) - auf nach Samarkand!

Neulich habe ich Euch die ersten Fotos unserer Reise gezeigt, Bilder von Taschkent, der Hauptstadt von Usbekistan. Der Zauber der historischen Seidenstraße war es, der uns in dieses ferne Land geführt hat. Vor Jahrhunderten zogen hier die Kamelkarawanen, Händler aus Ost und West tauschten Gewürze, Seidenstoffe und andere Handelswaren.

Von Taschkent, damals eher noch ein unbedeutender Ort, ging es nun auf ins weite Land. Unsere Reise führte uns von nun an immer nach (Nord-)Westen zu den Orten an der alten Seidenstraße. Usbekistan hat kontinentales Klima: die Tage heiß, die Nächte kalt. In den ersten Tagen unserer Reise kam uns das allerdings nicht so vor, da war Nachtfrost prophezeit - es war immer kalt! ;-)
Als wir die Hauptstadt verlassen hatten, begegnete uns recht schnell die eigentliche Landschaft - unendliche weite, kahle Fläche.



Nach ein paar hundert Kilometern buckliger Straßenpiste erreichten wir Samarkand: Wir sprachen ja schon von den verschiedenen Schriftzeichen.... Samarqand -  Самарқанд -   سمرقند
Die meisten Einwohner sprechen hier tadschikisch, eine Form der persischen Sprache.
Die steinerne Stadt. So wurde sie früher genannt. Nach einer völligen Zerstörung durch die Mongolen wurde die Stadt im 14. Jahrhundert wieder in voller Pracht aufgebaut. Die damaligen Herrscher - die Timuriden - verhalfen ihr zu großer Blüte und die heute erhaltenen oder wieder aufgebauten, sehenswerten Gebäude stammen aus dieser Zeit. Ganz typisch die türkisfarbenen Kuppeln und die blauen und türkisfarbenen Mosaiksteine der islamischen Architektur. Ja, genauso hatten wir uns das vorgestellt.... ;-)
Besonders beeindruckend und Sammelplatz aller Touristen ist der Registanplatz. Hier stehen auf drei der vier Seiten Medresen (auch Madrasa genannt), die im 15.-17. Jhd. erbaut wurden. Hier war das Zentrum des Islam, hier wurde der Koran gelehrt.


Der Bau dieser Medresen erschien mir immer gleich: vorn ein hohes Torportal in großer Pracht, dann ein Innenhof, oft mit Bäumen bewachsen.


In den angrenzenden Gebäuden die Studierstuben der Schüler, hier wurde gelehrt, gelebt und gelernt.


Integriert ist immer eine Moschee, meist mit mosaikverzierten oder aufwändig bemalten Kuppeln.


Abends durften wir eine Lichtshow auf dem Platz miterleben. So etwas kann man als Touristengruppe buchen, wir waren aber nur Nutznießer. Es war schon beeindruckend, was dort mit farbigen Lichtern gezaubert wurde!


Mindestens genauso beeindruckend war die Moschee Bibi Chanum.


Kein Foto kann dieses Türkis einfangen! Ich stelle es mir unglaublich erhebend vor, wenn so eine Karawane wochenlang durch Dreck, Staub und Wüstensand gezogen kam - und dann erschienen in der Ferne die gewaltigen türkisfarbenen Kuppeln einer Stadt!



Diese Moschee war noch vor wenigen Jahren eine einzige Ruine. Ende des 20. Jhd. begannen aber glücklicherweise Sicherungsarbeiten und in den letzten Jahren wurde sie zum großen Teil wieder aufgebaut.


Nicht jeder der temuridischen Herrscher war ein Eroberer und Kriegsherr. Einer war ein Sonderling - ein Wissenschaftler. Nach typisch russischer Tradition gibt es für ihn natürlich ein großes Denkmal:


Ulug Beg hat um 1425 ein riesiges Observatorium bauen lassen und hat damit nicht nur Sterne betrachtet, sondern mit allerhöchster Präzision die Umlaufdauer von Sonne und Erde berechnet und damit die Länge eines Kalenderjahres bestimmt.
Die Reste des Observatoriums wurden ausgebuddelt.


Unsere Besichtigungstour führte uns auch immer wieder an den Mausoleen der damaligen Zeit vorbei - prunkvolle Grabstätten, in denen sich die Herrscher beisetzen ließen. Eine ortsübliche Bestattungskultur, vergleichbar dem Pyramidenbau. Unser Hotel in Samarkand hatte beste Lage: wir konnten direkt vor der Haustür das Mausoleum von Timur Lenk besuchen. Es wurde zu Beginn des 15. Jhd. errichtet.


Die früher umstehenden Gebäude sind nur in ihren Umrissen angedeutet. Das hohe Eingangsportal ein Feuerwerk in Blau!


Solche pompösen Grabstätten sollten wir auf unserer Reise noch mehr sehen....




Unsere Usbekistan-Reise:
Wo liegt eigentlich Usbekistan?
Taschkent

12 Kommentare:

  1. Recht, recht herzlichen Dank für die prachtvollen, aussagefähigen Bilder. Das muß eine tolle Reise gewesen sein. Grüße von Rela

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  2. Das war ja wirklich eine sehr außergewöhnliche Reise. Schön, dass du die Karte zeigst, da hat man doch gleich eine ganz andere Vorstellung. Danke für deinen Bericht.
    LG eSTe

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  3. Hallo Elke,
    wunderbar dein Bericht. Da bekomme ich gleich Lust auf der ehm. Seidenstraße zu reisen. Danke für deine ausführlichen Erklärungen.
    LG Doris :o)

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  4. Wow! Vielen Dank für die Bilder und die Erklärungen! Das mit dem Observatorium ist ja höchst interessant!
    LG Rike

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  5. Echt beeindruckend! Vielen Dank für deinen Bericht,
    Liebe Grüße
    Geli

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  6. Wow, was für eine fantastische Reise! Vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht, es macht richtig Spaß ihn zu lesen.
    Liebe Grüße
    Steffi

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  7. Was für eine wunderschöne Reise, vielen Dank dass Du uns mit den fantastischen Bildern ein bißchen daran teilhaben lässt.

    LG Susanne

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  8. Wirklich sehr beeindruckend. Ich staune auch immer wieder darüber, was die früher so gebaut haben. Und das ja nicht annähernd mit den Hilfsmitteln, die es heute gibt! Dennoch scheint das alles senr viuel haltbarer zu sein!

    Gruß Marion

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  9. Wow, ist schon arg beeindruckend.

    Nana

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  10. Vielen Dank Du Liebe, dass wir ein wenig mit Dir reisen dürfen! Ich finde solche Ausflüge in die Geschichte sehr interessant und bin immer schwer begeistert, was alles so gebaut wurde....
    Ganz liebe Grüße aus Franken, Katrin

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  11. danke liebe valomea für den schönen Resiebericht die Düfte die Luft die Größe kann man nur erahnen und so eindrucksvoll.Lg. Frauke

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  12. Ich bin ganz verzaubert von deinem Reisebericht. So schön. Seufz😌
    Vielen Dank für die tollen Bilder und das Wissenswerte.
    Winkegrüße Larissa

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