Sonntag, 18. September 2022

Wie es kam, dass uns ein Camper zugelaufen war...

Unser Urlaub ist ja nun schon lange her. Ich war allerdings so mit anderen Dingen beschäftigt, dass ich noch nicht dazu gekommen war, Euch davon zu erzählen.... Aber jetzt geht's los!
Das hat ja offenbar einige von Euch interessiert... Ich weiß gar nicht mehr, wer sich so über den Ausdruck "uns ist ein Camper zugelaufen" gefreut hat. Aber es war genau so. 
Seit Jahren reden der Herr B. und ich davon, dass wir EINES TAGES, nämlich wenn wir in RENTE gehen werden, ein Wohnmobil anschaffen wollen. Was das für ein Wohnmobil sein sollte, war noch völlig unklar, aber es gab seit einer Weile eine vage Aussicht auf einen VW-Bus mit Hubdach, der vielleicht nächstes Jahr bei der Feuerwehr ausrangiert werden sollte. Nun kam es aber anders. Ich kann gar nicht sagen, WARUM Herr B. ausgerechnet Ende Juli die aktuellen Angebote im www. betrachtet hatte, aber plötzlich rief er mittags an - ich in der Arbeit und eigentlich beschäftigt - er hätte hier ein Angebot für einen Mercedes Sprinter gefunden, ganz in der Nähe, 16 Jahre alt und zu einem guten Preis. Es müsse "ein bisschen was dran gemacht werden, aber er sei okay. WOLLEN WIR DEN KAUFEN?" In diesem Moment wusste ich nicht mal was ein Sprinter ist, muss ich gestehen... Aber ich habe spontan JA gesagt, denn auf das Urteil des Herrn B. kann man sich in Bezug auf Autos 100%ig verlassen.
Und so kam es, dass wenige Tage später unser Fuhrpark um einen Camper-Van reicher war. Ursprünglich ein Handwerkerauto, wurde es hobbymäßig vom Vorbesitzer zu einem Campingmobil umgebaut. Technisch in einem ordentlichen Zustand und wie es unterwegs funktioniert würden wir dann ja herausfinden - denn Erfahrung mit einem Wohnmobil hatten wir alle beide nicht.
Und da stand er dann: 


Witzig ist in solchen Fällen ja die unterschiedliche Betrachtungsweise durch die verschiedenen Familienmitglieder:
Herr B. hat das Auto besonders kritisch von unten angeschaut. Wie ist der Zustand von Motor, Fahrwerk, Bremsen und Licht? Einiges musste vor der ersten großen Fahrt noch gerichtet werden. Aber zum Glück kann er das alles selbst.
Die Kinder haben das Auto aus der Sicht angeschaut, ob sie es sich borgen könnten, möglichst bald und möglichst oft... ;-)
Und ich habe das Auto natürlich von innen angeschaut. Wie sind die Betten? Wie sehen die Matratzen aus? Wie bringe ich das Geschirr in den Schränken unter, ohne das es klappert oder zerdeppert? (Welches Geschirr? Habe ich etwa zu viel entrümpelt?) Wie sieht die Abwasch-, Koch- und Toilettenlösung aus? Wer selbst schon mal mit dem Wohnmobil unterwegs war, weiß, dass es da eine Menge zu bedenken gibt. In Windeseile habe ich lange Listen aufgestellt und mich im Internet schlau gemacht - denn es war nicht mehr viel Zeit bis zum geplanten Urlaub und der sollte natürlich mit dem neuen Gefährt stattfinden!
Hier hatte ich Euch schon mal die ersten genähten Ausstattungsgegenstände gezeigt, die dem Nähzimmer entsprungen waren. 
 

Davon hatte ich dann noch mehr genäht - dieses Mal auch mit Topflappenschlaufen - und inzwischen wissen wir: das hat sich wirklich bewährt. Selbst Herr B. fand das Einräumen easy und der Tellerstapel hat sich nicht von der Stelle bewegt. Auch nicht, wenn in den Kurven die Schubladen aufknallten! *lach* Deshalb haben wir beim ersten Zwischenstopp noch eine zusätzliche Magnethalterung nachgerüstet - das, was die Tochter gerade im Haus hatte: Kindersicherungen. Das war erfolgreich.


Außerdem habe ich für die Hecktür ein einhängbares Utensilo genäht für die Schuhe. Das hat erstaunlich gut funktioniert, obwohl ich nicht richtig anprobieren konnte - ich war hier und der Camper dort.... Davon gibt's irgendwie kein Foto, das muss ich mal gesondert zeigen.
Für Klammern und Wäscheleine habe ich aus einem ungenutzten Utensilo einen Beutel mit Zugschnur genäht. Funktioniert.
 

Herr B. hat, nachdem er "ein bisschen was dran gemacht hat", derweilen Außenspiegel und Scheinwerfer gewechselt und sich mit der Elektrik vertraut gemacht. Ich versteh' davon nix. Speist nun der Wechselrichter die Batterie oder die Batterie den Wechselrichter oder noch ganz anders??? Keine Ahnung! Hauptsache, irgendwo ist Strom. Und daran muss - das wissen wir jetzt - noch gearbeitet werden weil die Zugänge nicht wirklich praktisch untergebracht sind.
Wir wollten nur neu anschaffen, was wirklich fehlt. Also haben wir probiert, ob sich nicht unsere alten Campingstühle und -tische sinnvoll unterbringen lassen. Das Foto ist noch VOR der ersten Fahrt entstanden, aber die "Anprobe" war erfolgreich und das Hängesystem hat sich dann auf der Fahrt auch tatsächlich bewährt.
 
Ansonsten ist das Auto "hintenrum" unbedingt noch ausbaufähig. Die Aufbewahrungsmöglichkeiten sind nicht so sehr effektiv und durchdacht. 


Denn in diesen Spindtüren lassen sich nur kleine Formate unterbringen und auch nicht so leicht hervorzaubern. Aber da werden sich noch bessere Lösungen finden...
Weil es ziemlich an Stauraum mangelte haben wir noch vor dem Urlaub quasi in mehreren Nacht - und Nebelaktionen Oberschränke über den Betten eingebaut. Herr B. war unermüdlich, brauchte aber natürlich Handlanger.
 
 
Alle Leisten mussten dem Innenbogen des Dachs und der Außenwände angepasst werden. Und diese Scharniere! Echte Fummelarbeit...
 
 
Aber kurz vor der Abreise waren die Oberschränke drin. Und auch wenn die Türen noch knarzen war DAS der Knüller überhaupt!
 

Für die Schiebetür haben wir noch ein Magnetschließendes Fliegengitter eingepasst, dass ich vorher an der Nähmaschine eingekürzt habe. Das Zeug näht sich ja nicht wirklich komfortabel! *lach*
 

Und dann standen der Urlaub und der Camper-Van vor der Tür und es konnte losgehen!
Davon muss ich Euch aber ein anderes Mal berichten...

 


6 Kommentare:

  1. Liebe Elke, so schnell kann es gehen, noch lange nicht in Rente und doch schon unterwegs ;o) Wenn sich die Gelegenheit bietet, ist ein Zuschlag durchaus sinnvoll und der Herr B. ist vom Fach, was soll da groß schiefgehen? Und es ist so toll, dass ihr mit dem Euch eigenen Improvisationstalent Lösungen findet, die durchaus alltagstauglich sind und nicht provisorisch daher kommen, super!!!
    Habt noch viele schöne Reisen mit dem Familien-Sprinter, liebe Grüße an Dich und die Deinen
    Katrin

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  2. Und wo ist der Platz für deine Nähmaschine? LG von Rela

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  3. Liebe Elke,
    gut das ihr zugeschlagen habt. Warum bis zu Rente warten, es kann so viel passieren.
    He und jetzt hab ihr eure erste Fahrt schon genossen. Wunderbar. Ich wünsche euch noch viele schöne Reisen mit eurem neuen Gefährt.
    Liebe Grüße, Marita

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  4. Klasse!!! Wenn wir dann irgendwann mal in Rente gehen, möchte ich einmal so lange mit dem Zelt auf einem Campingplatz bleiben, bis es mir verleidet!!! Das ist mein grosser Traum...
    Für einen Camper oder ein Womo haben wir nicht den Platz... Aber wir haben Zelte, das ist für mich genau richtig
    Herzlichst
    yase

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  5. Hallo Elke,
    wir sind früher immer mit einem Riesenzelt losgezogen und Anhänger für die diversen Campingsachen. Da ist ein Wohnmobil ja vieeeel komfortabler! Glückwunsch dazu und viel Spaß dabei.
    LG Doris :o)

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  6. super
    das wäre noch mein Traum ;)
    aber wird es wohl auch bleiben
    allzeit gute Fahrt
    Rosi

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