Montag, 9. Dezember 2019
Adventsbräuche - der Adventskalender
Zur Herkunft des Adventskalenders gibt es ja viele Geschichten, mir gefiel als Kind immer die vom Rauhen Haus am besten. Kennt Ihr das "Rauhe Haus"? Johann Hinrich Wichern hat 1933 in Hamburg eine Kinderbetreuungsanstalt - das Rauhe Haus - gegründet. Wie furchtbar müssen damals die Verhältnisse für Waisen und behinderte Kinder gewesen sein! Und wie überall fragten natürlich auch dort die Kinder immer wieder wann denn nun Weihnachten sei. Johann Wichern hat im Betsaal der Einrichtung ein Wagenrad an die Decke gehängt und darauf vier dicke rote und dazwischen kleine weiße Kerzen gestellt. Jeden Tag wurde ein neues Licht angezündet - bis Weihnachten da war....
So einfach war das damals, Kinderaugen zum Strahlen zu bringen! Als ich Kind war, waren die Kalender schon deutlich mehr als nur "Licht", es gab Fenster zum Öffnen und auch einen, der 24 kleine Päckchen besaß - jedes dritte davon entfiel auf mich, denn wir waren drei Geschwister.
Als meine Kinder klein waren bekam schon jeder einen eigenen Kalender mit Süßigkeiten in kleinen Verpackungen und auch das ist schon lange her...
Inzwischen ist eine Adventskalenderindustrie entstanden, die mir die Haare zu Berge stehen lässt allein wenn ich nur die Werbung sehe! Das kann doch nie und nimmer Sinn und Zweck des Wartens auf Weihnachten sein! Und trotzdem weckt es natürlich das Kind in uns, wenn verpackte Sächelchen, hübsch versteckt, aufgehängt, in Umschlägen per Post ankommend die Zeit bis Weihnachten verkürzen! Und trotzdem denke ich, weniger ist mehr!
Seit mehr als 25 Jahren steht bei uns in der Adventszeit ein hölzerner Adventsbaum. Ursprünglich gehörte ein Heftchen mit Geschichten für jeden Tag dazu, aus dem sind wir schon lange "rausgewachsen". Aber der Baum bleibt und wird jeden Tag mit einer kleinen Figur bestückt.
Und damit ist es ein besonderer Adventskalender - er wird nicht leerer, sondern voller. Wenn tatsächlich Weihnachten ist gibt es soo viel darauf zu sehen! Die kleine erzgebirgischen Figuren gehörten teilweise schon zu meiner Kindheit und natürlich wächst so eine Sammlung auch immer noch ein bisschen weiter... ;-)
Die Figuren erzählen ihre eigenen Geschichten, jedes Jahr die gleichen. Damit "Abwechslung" reinkommt, gibt es jedes Jahr zusätzlich den etwas anderen Adventskalender.
Der erzählt immer wieder neue Geschichten und ich mag ihn nicht missen. Er begleitet mich noch ein Stück über Neujahr hinaus und verschafft mir in all den Tagen vor Weihnachten einen klitzekleinen Moment der Ruhe.
Verlinkt wird bei den Weihnachtsfreuden, die sich dieses Jahr mit den Bräuchen befassen.
13 Kommentare:
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Liebe Elke, du hast den Wandel der Zeit gut beschrieben. Umso schöner, dass viele in den alten Bräuchen verhaftet bleiben und hin und wieder festzustellen ist, dass nicht mehr alle die Übertreibungen mitmachen.
AntwortenLöschenLG eSTe
Vielleicht ist es genau diese "Industrie", die mich dieses Jahr keine Adventskalender machen liessen. Diese too much.
AntwortenLöschenDein Adventsbaum ist wunderschön. So haben wir mit den Kindern die Krippe aufgestellt: jeden Tag eine Geschichte, dazu dann die Figur. Der Tochter habe ich zum Advent nach ihrer Hochzeit eine ähnliche Krippe machen dürfen. Mit den Geschichten dazu. So werden Traditionen geboren
Herzlichst
yase
Liebe Elke,
AntwortenLöschenein wunderschöner Kalender!
Du hast recht heute ist es echt zu viel das hat nix mehr mit dem Advent zu tun. Es ist wie du schreibst Industrie und die will eben verdienen. Und die Menschen kaufen es ja.
Für mich gab es als Kind immer einen Kalender aus Papier mit Türen zum offenen. Einmal hatte ich einen mit Glitzer drauf. Das war damals etwas ganz besonderes!
Für meine Kinder habe ich die Kalender selbst gemacht. Ich einem Jahr hatte ich einmal 72 rote Säckchen genäht. Die gab es dann jedes Jahr in anderen Variationen wieder. Darin waren meist kleine Süßigkeiten, auch mal ein schöner Stift, Zopfgummis oder ein Gutschein z.B. für den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt.
Liebe Grüße, Marita
liebe Elke, danke für deine schöne Erzählung. Als Kind hatte ich auch einen Papierkalender mit Gltzer und schlichten Motiven, dieser hing in meiner Erinnerung am Fenster, dann waren die Motive besonders gut zu sehen oder doch an der Wand?
AntwortenLöschenUnd wir stellten unseren Schuh auf die Fensterbank, nicht nur zum Nikolaus sondern die ganze Adventszeit über war darin ein kleines winziges naschi.
Später nähte ich für meine Kinder einen Minikalender aus Ministiefeln. Auch darin waren nur kleine Süßigkeiten.
Erst zu Weihnachten gab es Geschenke. Das Ist mitr auch auch heute viel zu viel, täglcih die Werbung , die Festessen die überfüllten Auslagen. Da halte ich es gerne wie du, täglich etwas dazu und das tut gut . Lg Frauke
Ein schöner Adventsbaum, das gefällt mir sehr und ich hatte immer einen hübschen Papieradventskalender. Strümpfe an Nikolaus an die Türe. Hier haben wir ein Buch von Jostein Garder mit einer schönen Adventsgeschichte zum Vorlesen für meinen Sohn. LG Ingrid
AntwortenLöschenIch finde ja Deine Art von Weihnachten immer ganz besonders, aber das weißt Du ja.
AntwortenLöschenNana
Den "anderen Advent" hab ich auch :-)
AntwortenLöschenAuf den freue ich mich schon jedes Jahr :-D
Wir haben immer einen Marzipan Adventskalender zusammen ... Ok Sternchen hat von jeder Oma einen und sogar noch einen von uns *grins*
Susanne
Liebe Elke, Dein Adventsbaum gefällt mir ganz besonders und auch Dein Kalender vom Anderen Advent. Ich habe mir in diesem Jahr zwei gekauft und verschenkt und habe mir ein älteres, aber wieder passendes Exemplar aufgehangen. Auch mit den normalen, oft sehr teuren Kalender mache ich das, nach ein paar Jahren passt das Kalendarium wieder ;o)
AntwortenLöschenAls Kind hatte ich einen A4 großen Kalender aus Papier und wenn Glitzer drauf war, war es schon die Luxusausführung. Für unsere Kinder hatten wir Tannenbäume aus Sperrholz gesägt und angemalt, daran kamen die selbstgenähten Säckchen, alle Jahre wieder. Und ich freu mich sehr, dass die Bäume und Säckchen soagr mit ausgezogen sind :o) und weiter benutzt werden!
Hab eine schöne Adventszeit, liebe Grüße von Katrin
Eine wunderbare Idee, den Adventsbaum in der Zeit vor Weihnachten jeden Tag mit einer netten Kleinigkeit zu bestücken.
AntwortenLöschenDieses Jahr bin ich reduzierter unterwegs - keine Adventskalender, kein Plätzchenbacken ... es fehlt nichts und die Zeit kann man genießen ohne den hausgemachten Stress, einfach schön.
Ich wünsche dir eine feine Adventszeit - lieben Gruß, Marita
Liebe elke,
AntwortenLöschendein adventskalender gefällt mir sehr...wir hatten kaum geld als ich klein war und ich hatte den obligatorischen schokokalender mit den kleinen figürchen. Aber ich habe mich trotzdem richtig darauf gefreut - jedes Jahr. Heutzutage müssen es für die kinder grosse geschenke sein und umfangreiche kalender- ich finde das alles völlig übertrieben ehrlich gesagt und der geist der weihnacht schwindet immer mehr. da finde ich deinen kalender wirklich wundervoll :0)...ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)
oh jaa ..
AntwortenLöschenmein Adventskalender hatte früher Türen mit einem bunten Bild dahinter ..
die besseren hatten dann schon Glitzer drauf
meine Kinder hatten welche mit Schokolade..
und meine Enkel die haben gleich 2 oder 3 mit Spielzeug ect.
aber ganz übel wird mir wenn ich die Kalender für Hund und Katze sehe ..
oder mit Bier und Schnaps
das hat mit Advent nichts mehr zu tun ..
dein Baum gefällt mir sehr gut
liebe Grüße
Rosi
Liebe Elke,
AntwortenLöschender Adventsbaum ist wunderschön. Ich mag die Idee auch sehr gerne, dass im Advent jeden Tag ein Teil dazu kommt, bis dann am 24.12. das ganze Haus in festlichem Glanz erstrahlt. Hier ist das oft die Krippe, die am Anfang leer im Wohnzimmer steht, von irgendwo im Zuhause machen sich Maria und Josef auf den Weg und rücken jeden Tag ein Stückchen näher, bis sie kurz vor Weihnachten in der Krippe ankommen. Ebenso wird täglich ein bisschen mehr geschmückt. Nur dieses Jahr ist alles ein bisschen anders, das macht aber nichts, es ist alles fein, wie es ist für dieses Jahr.
Hab ein schönes Wochenende und einen wundervollen 3. Advent.
Alles Liebe
Anni
Deinen Kalenderbaum habe ich letztes Jahr glaube ich schon bewundert. Die Idee gefällt mir sehr. Da meine Kinder so langsam aus dem selbstemachten Kalenderalter herauswachsen wäre das evtl eine Alternative.
AntwortenLöschenDanke fürs verlinken
LG Starky