Mittwoch, 1. April 2020

Und das war mein März

Immer schon denke ich, dass die Zeit verfliegt. Im März hat sich dieses Tempo noch mal verdoppelt. Und die Sorge gesellt sich zu den flüchtigen Tagen... Umso wichtiger ist es, dass Zeit zum Luftholen bleibt und ich den Frühling nicht verpasse.


Im März...
... fing der Monat noch ganz normal und mit einem wunderschönen Erlebnis an - dem Nähtreffen in Lauenbrück. Welch' ein Vergnügen! Das Fachsimpeln, gemeinsame Nähen, Erzählen ist für mich jedes Jahr ein besonderes Ereignis, das ich mir aus zeitlichen Gründen nicht so oft gönnen kann. Es war auch das erstmalige Zusammentreffen der Monatstischsets von Doris und mir - wunderschön!


...  startete der Taschen-Sewalong nach der neuen Taschenspieler-CD 5 von Farbenmix. Ich bin ja süchtig, das wisst Ihr. Bei sowas kann ich nicht Nein sagen. Und trotz der knappen zeitlichen Reserven ist es mir bisher gelungen, jeweils die wöchentliche Tasche zu nähen. Vier sind nun schon fertig:


...änderte sich kurz nach dem Nähwochenende für mich ganz viel - der Corona-Virus erreichte Deutschland. Ich weiß - jede von Euch ist auf ihre Weise betroffen, jede erlebt Einschränkungen, Sorgen und vielleicht Furcht. Ich will auch nicht jammern. Für mich als Leiterin eines Pflegeheims änderte sich damit ganz viel. Die Sorge um Bewohner und Mitarbeiter bestimmt seither meine Tage


... durften die Bewohner seit dem 12. keinen Besuch mehr empfangen. Das ist unendlich bitter und doch die einzige Möglichkeit, um vielleicht Schlimmeres von ihnen fernzuhalten.
... erlebte ich, dass auch in unserem so sicher wirkenden Deutschland die Grundfesten wackeln: es gibt Beschaffungsprobleme. Und da rede ich nicht von Klopapier! Das finde ich absolut lächerlich, wie sich die Bevölkerung verhält. Nein, ich rede von Händedesinfektion, Handschuhen, Schutzkitteln und Mundschutz. Zum Glück bin ich ja im Sternzeichen Hamster geboren und die Krise trifft uns nicht ganz unvorbereitet. Und trotzdem lässt mich die Sorge um diese Dinge nicht schlafen!
... habe ich oft die Abende vor dem Fernseher oder dem Laptop verbracht und die weltweiten Nachrichten in mich hinein gesogen. Auf dem Schoss das LaPassacaglia-UFO, das so ein bisschen voran kommt.


... habe ich die ersten Mund-Nasen-Masken genäht. Davon berichtete ich Euch gestern schon.


... ist Mutter Natur in ihren ewigen Kreislauf gestartet - völlig unbeeindruckt von Corona. Mehrere Amaryllen schieben ihre Knospen und durften vom Schlafzimmer auf das Küchenfensterbrett umziehen. Ich freue mich sehr, die mag ich nämlich ganz besonders.


... blühte im Garten wunderbar die Forsythie, die Narzissen und die Hyazinthen. Die Rosen treiben erste Blätter


Die Tulpen liegen auf der Lauer und das Beikraut explodiert - im Garten ist mehr zu tun als man schaffen kann! Und drinnen blüht die Clivie:


... versuchte ich, mich nicht von der Furcht unterkriegen zu lassen und sende Euch allen da draußen ein Bibelwort (2. Tim 1, 7) - egal, ob Ihr gläubig seid oder nicht: es ist auch für Euch gesagt:

"Denn Gott hat uns nicht gegeben 
den Geist der Furcht, 
sondern der Kraft und der Liebe 
und der Besonnenheit"

In diesem Sinne seid herzlich gegrüßt und startet mutig und bedacht und hoffentlich gesund in den April!






8 Kommentare:

  1. Liebe Elke,
    gerade habe ich Deinen März vorbeiziehen lassen. Wunderschöne Bilder von einem eigentlich schönen Monat, der für mich sonst immer Aufbruch bedeutet. Ich kann Deine Sorgen verstehen, die Du Dir um die Dir anvertrauten Menschen machst. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit und hoffe, dass ab und an ein wenig Zeit fürs Nähen bleibt.
    Bleib gesund und sei ganz lieb gegrüßt
    Roswitha

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  2. Liebe Elke,
    auf deinen Monatsrückblick habe ich schon gewartet und während ich gerade noch das Video vom Link zur Anleitung für deine Gesichtsabdeckungen anschaute - schwupps, da ist er veröffentlicht ;o)
    Die Anleitung scheint mir übrigens perfekt für meine Ma, die sich nicht nehmen lassen will, selbst einzukaufen und recht pragmatisch denkt. Sie hat ein eher kleines Gesicht und ich habe vor allem kein Molton. (Gummi wird auch schwierig.) Bei den Anleitungen, die ich bislang sah, wurde die Masken damit von innen gefüttert. Und die Stoffläden haben ja geschlossen...
    Ich denke, am Wochenende werde ich mal die Nähmaschine hervorholen und loslegen.

    Ja, was für ein Monat! In deiner (beruflichen) Lage möchte ich nicht stecken. Die Verantwortung wiegt wirklich schwer.
    Jedenfalls gehörst du wohl auch zu denen, die innerlich die Augen verdrehen, wenn sie irgendwo lesen, wie entschleunigend ja alles gerade ist und dass man so viel schafft, was liegengeblieben war?!
    Ehrlich, wenn ich das höre... Meine Arbeit wird nicht nur nicht weniger, sondern täglich wird auch alles auf den Kopf gestellt und nichts ist mehr verlässlich. Zwar arbeite ich dieses Woche im Homeoffice, aber auch das ist Arbeit. Nur halt ohne direkten Kontakt zu den Kollegen.

    Unser Pfarrer hat für den Nachmittag am kommenden Sonntag einen Video- Livestream angesetzt, wo Lieder gesungen werden sollen, die uns gerade jetzt stützen und tragen. Die Gemeinde ist aufgefordert, per Mail je 3 Liedwünsche zu äußern. Ich habe meine Liste vorhin abgeschickt und bin sehr gespannt, wie das sein wird. Wir alle müssen neue Wege finden.
    Bleib auch du gesund und behütet.
    Herzliche
    Claudiagrüße

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  3. Liebe Elke, sagenhaft was du so alles handarbeitest trotz dem beruflichen Stress. Die Taschen sind ja nicht so nebenbei genäht und du bist mit vieren toll dabei. Ich bin ja nun schon die dritte Woche in Isolation/Quarantäne und komisch finde ich, dass auch bei mir die Zeit fliegt. Keine Langeweile. Dir wünsche ich weiterhin viel Kraft für deine verantwortungsvolle Arbeit.
    LG eSTe

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  4. Liebe Elke, danke für den Zuspruch!!! Und das Du Dir trotz allem die Zeit nimmst, einen Rückblick zu schreiben, vielen lieben Dank und alles Liebe für Dich und die Deinen und Deine Bewohner und Mitarbeiter!!!
    Katrin

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  5. Liebe Elke,
    wie schön, dass du das Treffen in Lauenbrück noch genießen konntest. Wie es um die Versorgungslage von Krankenhäusern, Altenheimen u.ä. steht, das macht mich auch fassungslos. Dass du als Leiterin eines Altenheimes jetzt besonders gefordert bist, das kann ich verstehen.
    Vielen Dank für das Bibelwort. Darüber sollten wir alle nachdenken.
    Liebe Grüße
    Renate

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  6. Liebe Elke,
    Du Glückliche ... ein Nähtreffen, welch wundersames Ereignis in dieser Zeit ... Anfang März war noch alles anders. Inzwischen ist ja so vieles abgesagt ... auch irgendwie schön ... jetzt, wo ich mich abgefunden habe.
    Dir wünsche ich Durchhaltevermögen und Kraft
    bleib gesund
    viele liebe Grüße
    Anke

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  7. Liebe Elke,
    schön, das wenigstens das Nähtreffen noch stattgefunden hat, bevor es richtig losging. Ich kann dich voll verstehen, ich hadere hier auch mit der situation. meine Leitung leugnet, das es ein versorgungsproblem mit besagten sachen gibt, aber da weiss ich es besser. Ich darf nur maske und schutzkleidung tragen, wenn corona nachgewiesen ist. Da ich aber ganz oft zu allen möglichen leuten nachts rausfahre, die ich nicht kenne, also im Notfall, müsste ich mich eigentlich grundsätzlich schützen, darf das aber nicht. Das finde ich auch den alten Leuten gegenüber sehr nachlässig! deshalb habe ich jetzt auch masken für mich genäht, besser als gar keinen schutz! ich mache mir sorgen, weil hier so wenig getestet wird und so laissez faire mit allem umgegeangen wird. Mein Mann ist 67 und mit der Lunge vorbelastet, ich will ihn nicht anstecken, das wäre eine katastrophe! sogar eine erkältung haut ihn schon um mit atemnot. ich wünsche dir viel kraft und bin froh, das es auch solche Leitungen wie dich gibt! deine taschen sind alle ganz klasse geworden! ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)

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  8. Im Sternzeichen des Hamsters... Ich lach mich kringelig.... Herrlich!!!
    Amen, zum Pauluswort ist nichts hinzuzufügen
    Herzlichst
    yase

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