Montag, 24. Oktober 2016

Im Zeichen der Quitte

Ich hab' nix genäht... So ist es oft am Wochenende - die Tür vom Nähzimmer bleibt zu, weil sich andere Dinge vordrängeln. Dieses Mal waren es die Quitten, die mir Frauke geschenkt hatte als wir in Plön waren. Bei uns gibt es keinen Quittenbaum, aber ich freue mich immer, wenn ich mal ein paar bekommen kann - schon allein wegen dem Duft! :-)
Allerdings sind die Dinger ja ziemlich hartnäckig. Wer schon Quitten verarbeitet hat, weiß wovon ich spreche...


Zuerst habe ich sie geachtelt und das Kerngehäuse rausgeschnitten. Wenn man nur Saft gewinnen möchte, können die Kerngehäuse auch drin bleiben, aber ich mache später auch Mus und schneide sie deshalb raus.


Zum Glück besitze ich noch einen altmodischen Dampfentsafter. Den hat mir meine Oma geschenkt als ich eine ganz junge Hausfrau war. Tolles Teil, damals besonders: er war nämlich "aus dem Westen"! *lach*


Ich streue ein bisschen Zucker auf die Früchte, angeblich löst sich dann der Saft besser. Aber das ist nicht tatsächlich von mir erforscht. Der Dampfentsafter hat drei Etagen: unten ein mit Wasser gefülltes Gefäß, dort kocht es und der Dampf steigt durch ein Loch in der zweiten Etage (das ist das Saftauffanggefäß) in die dritte Etage auf. In der befinden sich die Früchte. Der Dampf löst den Saft, die Früchte sind am Ende "gargekocht".


Nach etwa einer halben Stunde sammelt sich im Ablassschlauch der erste Saft. Ich lasse das Ganze etwa eine Stunde kochen und dann über Nacht stehen, damit möglichst viel Saft abläuft.


Aus dem Saft habe ich mit 2:1 Gelierzucker und einem Schuss Marillenlikör ein leckeres Gelee gekocht. Die Früchte aus dem Entsafter kommen dann aber noch nicht auf den Kompost, sondern in die Flotte Lotte. Sie sind nicht ganz leicht durchzudrehen. Übrig bleiben die Schalenreste..


... und im Topf ist das Quittenmus. Das koche ich mit 3:1 Gelierzucker noch mal auf und fülle es in Gläser ab. Das gibt einen super Kuchenaufstrich (zeige ich Euch beim nächsten Quittenkuchen)


Die Quitten von Frauke ergaben vier Gläser (und ein angefangenes) Quittengelee und vier Gläser Quittenmus.


Und noch ein besondere Leckerei: einen Teil vom aufgekochten Mus mit Gelierzucker habe ich in eine mit Folie ausgelegte flache Schale gefüllt. Die steht jetzt auf der Heizung. Das Quittenbrot trocknet dort jetzt noch ein paar Tage vor sich hin, dann kann man es in Würfel schneiden. Eine sehr spezielle Süßigkeit, die man mögen muss. Die Quitten haben so kleine Körnchen wie Birnen. Die bleiben natürlich erhalten.


Ich jedenfalls mag es sehr und freue mich schon auf das bald fertige Quittenbrot. Man könnte es noch mit Kokosraspeln oder Schokoladenguss verfeinernändern, aber ich mag es am liebsten so.
Unsere Heizung ist natürlich für so etwas perfekt. Auf den breiten Rippen kann ich alles mögliche trocknen: Quittenmus, Apfelringe, Pilze, nasse Gartenhandschuhe....:-)

12 Kommentare:

  1. Nasse Gartenhandschuhe riechen so besonders 😂😂
    Ich mag Quittengeleesehr sehr gerne. Dieses Mus für auf den Kuchen kenne ich nicht! Ich lerne jetzt von dir.....
    Herzlichst
    yase

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  2. Ich liebe Quittengelee, trotz der Schwerarbeit mach ich es auch manchmal. Die Verwendung von Quittenmus war mir neu, werd ich unbedingt ausprobieren. Danke.
    LG este

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  3. Ich mag Quitten auch und wir haben auch keinen Baum. Manchmal bekomme ich welche geschenkt und manchmal kaufe ich auch welche. Dieses Jahr ist die Quittenverarbeitung der Zeitnot zum Opfer gefallen. Lasst euch das Gelee und den Mus, sowie das Brot schmecken.
    Liebe Grüße
    Claudia

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  4. Und ich wollte dir gerade vorschlagen, noch Quittenbrot zu machen. *ggg* das kennen ja nicht viele. Aber das brauche ich ja gar nicht. ;) Meine Mutter wendet es immer in Hagelzucker. Dadurch hält es sich noch etwas länger. Genießt eure Leckereien! :D
    LG, Rike

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  5. Oh da hast du ja Scherstarbeit geleistet. So schön sie duften, aber so schwer verarbeiten sie sich ach.

    Gruß Marion,
    die ja zu gerne von deinem Quittenbrot kosten würde!

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  6. Mhhhh......das klingt alles lecker! Und besonders freut mich immer es so direkt aus der Natur/vom Garten/von Freunden zu verarbeiten(nicht im Geschäft gekauft).
    LG Mona

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  7. Lecker dein Quittenlegee, da hast du ja echt Schwerstarbeit geleistet. Mus und Quittenbrot kenne ich nicht.

    Liebe Grüße
    Uta

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  8. Hallo Valomea, hätte ich gewußt, dass du Quittenmus und Quittenbrot herstellst, hätte ich dir noch mehr große Früchte mitgegeben. Aber mit dem Dampfentsafter klappte es ja gut. Quittenbrot kenne ich von meinen Großeltern als Weihnachtskonfekt;leider ess ich es nur allein. Werde auch noch mal eine kelin Portion machen. Liebe Grüße von Frauke

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  9. Liebe Valomea, da hast Du eine besondere Kostbarkeit geschenkt bekommen. Auch hier ist es sehr schwer, Quitten zu bekommen, dabei ist es so eine tolle Frucht. Du hast wirklich alles restlos verarbeitet:-) und dass Du Dich auf das Quittenbrot freust, kann ich gut verstehen. Es ist eine wundervolle Leckerei.
    glg Susanne

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  10. Hallo Valomea,
    Quittenmus ist mir neu. Zuhause gab es immer Quittengelee, Kompott und Quittenbrot.
    Ich habe meine Quitten Heute ein Dampfbad im Entsafter gegönnt und Morgen wird dann das Gelee gekocht.
    Liebe Grüße
    Jeannette

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  11. Ich mag Quitten sehr gerne aber die Verarbeitung ist schon zeitraubend! Ich hab gestern übrigens Marmelade gekocht: Brombeer-Apfel, eine super Kombi wie ich finde. und Nachbars Äpfel sind nun auch aufgeräumt.
    LG
    KATRIN W.

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  12. Oh, Quittenbrot, wie lecker. Wenn nur die blöde Zubereitung nicht wär. Einige Jahre hatte meine Mutter von Nachbarn Quitten bekommen und das für uns, ne, für mich, der Rest meiner Familie mag es nicht, zubereitet. Das habe ich sehr genossen. Aber die Nachbarn haben den Garten aus Altersgründen abgegeben. Und meine Mama mag auch nicht mehr.
    Guten Appetit, wünsche ich euch.
    Winkegrüße Lari

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