Bis zum 15. Oktober kann man seinen Beitrag dort anmelden, eine Linkparty dazu gibt es nicht. Ich war ja dieses Jahr so hin-und-weg von meinen Tomaten, dass ich unbedingt bei der Tomatenparade dabei sein möchte.
Ich hatte in den letzten Märztagen acht Sorten in einem Minigewächshaus ausgesät und war eine Woche in Urlaub gefahren. Bei unserer Rückkehr stießen die Pflänzchen ans Kunststoffdach und mussten pikiert werden.
Die Samen stammen von einer Arbeitskollegin, die selbst zu Hause Tomaten züchtet. Schon nach einer Woche waren alle Samen aufgegangen, aber in der Folge haben nicht alle Pflanzen überlebt. Bei gutem Wetter standen sie schon zeitig zum Abhärten auf der Terrasse und da waren die Schnecken ganz schnell! In die Töpfe rund um die Terrasse kamen 25 Pflanzen, die Sorten unterschiedlich häufig.
Ausgesucht hatte ich bei der Kollegin nach FARBE, ich wollte gern mal bunte Sorten. Aber es hat eeeeeeeeewig gedauert bis da mal was buntes zu sehen war! Wir hatten einen kalten und nassen Juni und ich dachte schon, das wird NIE was. Aber irgendwann Ende Juli waren dann doch die ersten Tomaten reif.
Claudia wünscht sich für die Tomatenparade ein paar Eckdaten zu unseren Lieblingssorten. Ich zäume das Pferd mal von hinten auf und fange an mit der
Anbaugegend
Wir leben am Südrand des Kyffhäusers, warm und extrem trocken. Es muss also immer gegossen werden.
Anbauort
Leider habe ich kein Gewächshaus. Die Tomaten stehen rund um die Terrasse möglichst unter dem Dachüberstand. Nach Osten, Süden und Westen und ein großer Wacholder nimmt ihnen dazu stundenweise die Sonne - nicht ideal.
Ich benutze 20-Liter-Töpfe und dieses Jahr erstmals auch Filztöpfe - kein Unterschied zu beobachten.
Boden
Ich benutze in den Töpfen eine Mischung aus Komposterde vom eigenen Kompost und Tomatenerde aus dem Gartenmarkt. Dazu tue ich pro Topf eine ordentliche Handvoll Pferdemist. Wie weise das ist, weiß ich nicht.
Düngung
In meiner Erde ist ja schon mal von vorn herein ordentlich was drin.
Später im Sommer dünge ich mit flüssigem Bio-Gemüsedünger nach.
Höhe
Meine Tomaten wachsen an Stäben, die nach oben eine Schnurverlängerung bekommen. Sie sind alle 2 Meter hoch und ich kappe sie ab August (auch mehrfach), so dass ich gar nicht sagen kann, wie hoch sie werden würden wenn sie könnten wie sie wöllten.
Eintriebig- oder Zweitriebigkeit
Eigentlich ziehe ich meine Tomaten eintriebig. Ich gebe mir viel Mühe, sie ständig auszugeizen. Allerdings versteckt sich ja manchmal so ein Nebentrieb soooo gut, dass man ihn erst viel zu spät entdeckt. Deshalb wachsen manche auch zweitriebig und ich gebe dem zusätzlichen Trieb dann auch einen Stab oder wenigstens eine Schnur. Auf die Sorte achte ich dabei nicht.
So. Das war nun das allgemeine Sums, das für alle meine Tomaten zutrifft.
Jetzt zeige ich Euch aber mal meine Favoriten der Saison!
Die Kleinste
Ruthje
Eine Cocktailtomate, 3-5 cm im Durchmesser, mit einer niedlichen Spitze. Sie stammt aus Norddeutschland. Angeblich eine frühe Sorte und das war auch so, sie war eine der ersten reifen Sorten in diesem Sommer.
Der Geschmack ist süß und fruchtig, sehr intensiv, einfach köstlich!
Zwei meiner Pflanzen stehen ungeschützt im Freiland und auch das ist relativ gut gelungen, aber zwischendurch in einer Regenzeit gab es ein paar Früchte mit Blütenendfäule (?)
Die Schönste
Belle coeur
Eine richtig herzförmige Salattomate, oben violett-schwarz, unten gelb-orange. Eine irre Farbkombination! Je mehr Sonne, desto mehr Schwarz. Diese hier auf dem Foto ist ein "Schattenkind", die hat nur einen Hauch dunkel auf den Schultern. Das Fruchtfleisch ist orange-gelb.
Dazu schmeckt sie auch noch gut (obstartig, fruchtig, kaum Säure). Sie stammt aus den USA, wird 5-7 cm groß und reifte mittelfrüh.
Wenn sie richtig in der Sonne stehen werden die Tomaten fast schwarz:
Die Grün-gelbe
Green Tiger
Die grün-gelb gestreifte längliche Datteltomate stammt aus Kalifornien. Das Fruchtfleisch ist ebenfalls gelb-grün.
Sie wird etwa 4 cm lang. Geschmacklich ist die der absolute Kracher! Sie nascht sich vom Strauch weg, schmeckt aber auch prima im Salat - so sie es denn bis in den Salat schafft. Keine Freilanderprobung, meine Pflanzen wuchsen ausschließlich geschützt unter dem Dachüberstand. Sie war ordentlich ertragreich.
Die Verrückte
Rebel Starfighter VT16
Was für eine verrückte Tomate! Sie stammt ebenfalls aus den USA und der Name ist Programm. Die Fleischtomate ist irgendwie länglich, teilweise bucklig mit kleinen Nasen, grün und violettgraublau mit zackigem Streifenmuster.
Innen bleibt sie grasgrün. Die Früchte werden bis 10 cm groß. Und der Geschmack ist sehr intensiv. Nach "Tomate" würde ich nicht sagen. Diesen Geschmack gibt's sonst nicht.
Es war jedenfalls eine absolute Entdeckung. Ich fand den grünen Tomatensalat mit Mozzarella einzigartig. Suppe könnte ich mir auch gut vorstellen, habe ich aber noch nicht probiert, aber es sind welche eingefroren. Der Ertrag war gut.
So. Das waren die echten Highlights.
Und dann waren ja noch die vier anderen Sorten...
Tigerella
eine rot-orange gestreifte Cocktailtomate, die sehr ertragreich war, früh reif und geschmeckt hat wie eine Tomate eben. Wegen des guten Ertrags werde ich sie vermutlich auch wieder anbauen. Die orangen Streifen sieht man auf dem Foto leider nicht so gut.
Dark Galaxy
eine knubbelige, gerippte rot-schwarze, kleinere Fleischtomate mit goldigen Sprenkeln. Beeindruckend ist die Tatsache, dass sie quasi fast keine Kerne hat, was man an der aufgeschnittenen auf dem Foto gut sehen kann. Sie ist sehr spät gereift, jetzt erst eine namhafte Menge reifer Früchte. Geschmacklich blass. Die werde ich eher nicht wieder anbauen
Purple Dragon
sieht sehr schön aus, violettblau mit rot gestreift. Vom Geschmack her immer noch besser als jede Supermarkttomate, aber nichts Besonderes. Wegen der schönen Färbung wird sie wohl noch mal in die Auswahl kommen.
Bei dem Regen der letzten Tage hat man deutlich gemerkt, dass sie im Freiland platzt.
Witzig ist die auch wegen des kleinen Sternchens am Stilansatz.
Zebrino
grün-rot gestreifte Cocktailtomate mit sehr fester Schale und wenig Eigengeschmack. Sieht schön aus, war aber nicht mein Liebling. Es war nur eine Pflanze übrig geblieben von meiner Aussaat und die hatte wenig Ertrag. Kommt nicht wieder in den Topf und Foto gibt es irgendwie auch nicht....
So, das war meine Tomatenparade von diesem Jahr. Den Beitrag kündige ich jetzt mal auf dem
wilde-Garten-Blog an. Mal sehen, was dann passiert. Auf jeden Fall kann man dort bis zum 15. Oktober seine ganz persönliche Tomatenparade anzeigen und nach dem 15. gibt's eine Sammlung der Beiträge...