Wir sitzen alle viel zu wenig am Strand...
Im Juli...
... waren wir gleich in den ersten Tagen unterwegs in die alte Heimat. In Freiberg fand das große Familientreffen anlässlich des 85. Geburtstages meiner Mutter statt. Was für eine Freude, dass sich alle - bis auf einen Enkel - endlich mal wieder sehen konnten! Viele machten zum ersten Mal Bekanntschaft mit meiner kleinen Enkeltochter, die den Spektakel mit Gelassenheit über sich hat ergehen lassen! Freiberg hat eine sehenswerte Altstadt. Nicht so spektakulär wie in alten Fachwerkstädten oder Jugendstilzentren, aber hier zeigen sich Gebäude aus vielen Jahrhunderten, vieles geprägt von der weltberühmten Bergakademie und dem Freiberger Dom.
Wir konnten in einer Sonderführung den Turm der Petrikirche besteigen und von oben auf die Altstadt gucken.
Für mich hieß es am Ende dieser Tage Abschied nehmen von Tochter und Enkeltochter. Drei ganze, lange Wochen im Juni hatte ich die beiden ja um mich, ab da musste ich wieder selber gießen!
Das brachte aber natürlich nicht nur leise Traurigkeit, sondern auch Vorteile, denn....
.... war ich endlich mal wieder im Nähzimmer! Dort gab es neben vielem zum Aufräumen, allerhand Reparaturen auch neue Ideen und Projekte. In meinem Nähzimmer ist es schön kühl, da ließ sich der Juli aushalten.
... haben wir einen Radausflug zur Barbarossahöhle gemacht, wo zum Hoffest Barbarossa wohl tatsächlich anwesend war! Nur als wir dort waren hielt er sich wohl in den Tiefen der Höhle auf...
...begegneten wir Aug-in-Aug in einer Hecke einer jungen Drossel, die es nicht schnell genug fort geschafft hatte. Eine seltene Begegnung. Bei uns im Garten sehen wir nur Drosseln wenn die Mistelbeeren in den Bäumen reif sind.
... habe ich am Jahrestag mit Freunden die letzte Flasche Flutwein geöffnet und uns an dieses schreckliche Ereignis erinnert.
... ächzte unsere Region unter der Hitze und Trockenheit. An vielen Tagen hörten wir die Sirenen und Feuerwehren. Das fühlt sich alles gar nicht gut an! Unter den Füßen im Garten knistert das trockene Gras. Wir geben die Wiese immer bereits im Frühsommer auf. Bei uns werden nur die wichtigen Kulturen gegossen. Inzwischen sieht der Garten aus wie in Griechenland im Sommer und in der Gießkanne ist eine arme Maus ertrunken... Ein einziges Sommergewitter brachte 11 Liter Niederschlag und einen erschlagenen Baum direkt neben dem Pflegeheim. Wie traurig... Aber gestern Nacht - was soll ich sagen - ein Landregen! So sind wir im Juli insgesamt auf 30 Liter Niederschlag gekommen. Gott sei Dank!
... ist mir im trockenen Gras ein großes Hirschkäfermännchen begegnet. Das freut uns immer sehr, dass diese seltene Käferart bei uns offenbar heimisch ist.
... habe ich die Zeugnisse der vielfältigen Luftkämpfe über unserem Garten gesammelt. Hier streiten immer wieder die Elstern, Turmfalken und vermutlich auch Milane mit den Tauben und den Singvögeln.
... war ich sehr erstaunt, dass bei meiner ganz persönlichen 1000-hours-outside-Challenge dann doch plötzlich die 500-Stunden-Marke erreicht war. Als ich im Januar damit angefangen hatte, konnte ich mir 1000 Stunden draußen irgendwie nicht vorstellen und hatte das Mandala-Blatt für mich mit halben Stunden belegt. Dann wären es am Jahresende 500 Stunden geworden. Die waren dann aber in der vorletzten Juli-Woche erreicht. Wow! Nun ist ein zweites Blatt begonnen und wir werden sehen....
... hat sich unser Fuhrpark plötzlich und unerwartet erweitert: ein zum Camping ausgebauter Kastenwagen gehört nun zu unserer Familie. Welch' Aussichten! Wir haben viel Zeit mit technischen Verbesserungen/notwendigen Reparaturen (Herr B.) und Ausstattungsfragen (ich) verbracht. Alles muss gründlich geputzt und manches repariert und verändert werden. Wir kennen ja beide Camping unter den verschiedensten Bedingungen, aber im Reisemobil waren wir noch nicht unterwegs.
... haben wir Probecamping am Gipssee Donnersdorf und eine Probeübernachtung am Hörhausener See gemacht. Ja, so stelle ich mir den Sommer vor! Auf große Fahrt geht's nun aber erst im August. Und erst dann werden wissen, ob uns diese Art zu reisen gefällt.
... brachen aber die Träume vom Urlaub am See erst noch mal schlagartig zusammen: in der letzten, durch Urlaub der Kolleginnen sowieso schon sehr arbeitsreichen Woche brach mal wieder Corona im Pflegeheim aus. Ohne Worte.... blaue Kittel, Vollmontur, 28°C unter FFP2-Maske, zu wenig Personal, Dienstplan jeden Tag neu, Hausmeisteraufgaben, Verwaltungskraftaufgaben, Sozialarbeiteraufgaben... alles nebenbei. Zum Glück habe ich Nerven wie Drahtseile! *lach*
Nun hoffe ich auf einen August, der einfach wieder besser wird!