Genieße Dein Leben jeden Augenblick
Verlorene Zeit kehrt niemals zurück
Dieser Spruch passte sehr gut zu meinem Oktober! War mir doch in den ersten zwei Wochen die Zeit irgendwie abhanden gekommen.... Umso erstaunlicher, dass ich - als ich wieder Zeit zum Luftholen hatte - dann noch soooo viele schöne Dinge erlebt habe!
Im Oktober...
... habe ich die beiden ersten Wochen fast ununterbrochen im Pflegeheim zugebracht. Neben Corona und den begleitenden Personalengpässen war ich plötzlich allein für alles zuständig. Kein Pflegedienstleiter, keine Sozialarbeiterin, keine Verwaltungsangestellte - also Arbeit für vier Personen. Das brauchte Nerven wie Drahtseile und eine stoische Ruhe, um die vielen Prio1 von vier Professionen zu bewältigen... Und wenn ich abends nach Hause kam, war ich soooo kaputt! Dann bin ich in meinen Sessel gefallen und nicht mehr aufgestanden... Pflanzen gießen und Tomaten ernten habe ich mit der Taschenlampe gemacht. Irre...
... hab ich schön fleißig meine Blutdrucktabletten genommen damit hier ja nix entgleist.
... hat es schon wieder so viel geregnet, dass man im Garten fast nichts machen konnte. Ein seltsames Wetter!
... hatte der Regen natürlich auch etwas Gutes: es gab endlich mal wieder so richtig Pilze! Natürlich kann man nicht jeden essen (so wie diese hier), aber ich freue mich immer sehr an der Vielfalt!
Hier bei uns waren die letzten Jahre Pilzarm. Der Kyffhäuser verliert offenbar gerade neben den großen Buchen sein Pilzmyzel. Aber wir waren einen Tag im Buchen-Eichen-Kiefer-Mischwald in Unterfranken unterwegs: so ein Pilzglück!
Der Überschuss trocknet auf der Heizung
... habe ich das erste Mal in meinem Leben ein Sellerieschnitzel gegessen. Das war ja auch eine Offenbarung. Leider hat es das Schnitzel nicht auf ein Foto geschafft! *lach*
... habe ich meinem längst erwachsenen Patensohn zur Geburt seines ersten Kindes gratuliert. Was wird man dann? Patentantenoma?? Oder was?
... konnte ich meinen Kürbisvorrat noch mal aufstocken, denn so mancher war inzwischen in Topf und Glas verschwunden
... war im Pflegeheim "Kräutertag". Drei Kolleg*innen hatten das ganz liebevoll vorbereitet und es gab für alle Kräuterbutter, Kräuterquark, Limonaden oder Saft, Tee, Salz... Teils zum Selbstwerkeln, teils schon vorbereitet mit ganz vielen Dingen zum Anfassen, Riechen, Schmecken... Ich war absolut begeistert, auch weil das Ganze in einer personell (und damit nervlich!) noch sehr angespannten Situation stattfand. Nun gibt es bei mir Rote-Melde-Salz und Samen und ein Rezept für Brennesselbrötchen. Mal sehen, was ich damit mache...
... habe ich für die Enkeltochter eine neue
Jacke genäht. Das war so ziemlich das Einzigste was ich im Nähzimmer fertig gebracht habe. Aber dafür hat es viel Spaß gemacht!
... musste ich völlig frustriert erleben, dass die Handkraft immer schlechter wird. Ich wollte den
Puppenwagen mit Elsterglanz putzen. Dazu müsste man so eine Radspeiche fest mit dem Lappen und den Fingern umschließen und kräftig rubbeln - Fehlanzeige! Ich merke es ja im täglichen Leben ständig, beim Putzen, beim Schneiden, beim Gläser und Flaschen aufdrehen.... aber an diesem Puppenwagen wäre ich fast verzweifelt... *seufz*
... habe ich endlich meine Steuererklärung gemacht und mich am nächsten Tag mit einem Besuch auf dem Töpfermarkt in Halle besucht. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, wann ich zum letzten Mal auf einem Töpfermarkt war - zwanzig Jahre ist es bestimmt her! - aber ich liiiieeebe Töpfermärkte! Da kann man sich ja kaum entscheiden und es gibt soooo viele schöne Dinge zu sehen!
Am "Weihnachtsstand" kam ich nicht mit Gucken allein vorbei...
... war ich kurz vor Monatsende mit den Kollegen wandern. Das soll ja gesund sein... Sobald man den Kyffhäuser ein Stück hoch krabbelt hat man einen schönen Blick auf Bad Frankenhausen
Ich lernte unterwegs eine mir unbekannte Pilzart kennen, ein ästiger Stachelbart
Und die "abgewanderten" Kalorien wollten auch wieder drauf: es gab mit Walnusseis und Sahne gefüllten Windbeutel - da konnte ich nicht Nein sagen!
... habe ich auf den Start unseres Gospelprojekt verzichtet. Es wäre ab jetzt jede Woche Probe bis zum Konzert am 1. Advent. Aber ich kann mich noch gut an meine erste und einzige Corona-Infektion erinnern - über den Chor hatte ich mich damals infiziert. Aktuell gibt es hier in der Region jede Menge Corona-Fälle. Und das kann ich im Moment überhaupt gar nicht gebrauchen.....
... habe ich mich Ende des Monats auf den Weg gemacht, um die kleine Familie ein bisschen zu unterstützen. Dort ist nämlich, ein bisschen früher als geplant, ein winziges Menschlein angekommen - ein
kleiner Junge! Ich habe die Tage sooo genossen, auch wenn die Nächte ein bisschen schlaflos waren und so eine Umbruchsituation in einer Familie spannend ist. Ich durfte mit der Enkeltochter im Kindergarten zum Martinslaternen-Basteln
und war life dabei, als die wirklich sehr schöne Stadtteil-Kinderbibliothek ihren allerjüngsten Leser begrüßt hat.
Was für schöne Tage, mit denen der Oktober zu Ende ging! Nun muss ich mich in den Alltag zurück fädeln und bin gespannt, was mir der November bringen wird.