Samstag, 22. Juni 2024

Urlaubsimpressionen (5) - der Schieferbergbau zu Lehesten

Lehesten - davon hatte ich vorher noch nie gehört. Dabei ist der Ort unter Schieferkennern eine ganz große Nummer. Man bekommt davon bereits einen Eindruck wenn man durch das Örtchen fährt: alle Häuser sind nicht nur auf dem Dach mit dunkelgrauem Naturschiefer eingedeckt, sondern die Häuser sind rundum damit verkleidet.
 

Bereits bei einem kleinen Gang zur Kirche fallen die verzierten Giebel und Hauswände auf.
Manche sind besonders aufwändig gestaltet.
 

Die Kirche steht am steilen Berg und ist erstaunlicherweise offen.
 

Sie birgt im Inneren eine Besonderheit: die größte Schieferplatte, die hier gefördert wurde. Sie füllt als Gedenkstein für Kriegsopfer im Vorraum der Kirche eine ganze Wand.
 

Unser eigentliches Ziel war ja aber der Staatsbruch. So heißt der große stillgelegte Schieferbruch. Hier wurde lange Zeit über- und später auch untertage ein qualitativ hochwertiger glattgrauer Schiefer gebrochen. Es gibt ein großes Freilichtmuseum, in dem wir eine Führung besucht haben - nur für uns allein. 
 

Schieferplatten herstellen braucht Fingerspitzengefühl. Diese Arbeit wurde auch von Frauen gemacht, die ja untertage viele Jahre nicht eingesetzt wurden, aber in den Schieferhütten übertage waren sie wichtige Arbeitskräfte
 

Untertage konnte man nicht, große Teile des Bergbaus stehen unter Wasser. 
 

Das sieht man draußen sehr schön - das blitzblaue Wasser vom Schiefersee lockt förmlich zum Baden! 


Zum Museum gehört ein Modelldorf, dessen Häuser mit ganz verschiedenen Deckungen versehen sind.
 

Das wusste ich nicht. Das Wort "altdeutsche Deckung" gehörte zwar zu meinem passiven Sprachgebrauch, aber ich hatte keine Ahnung! 
 

Spitzwinkeldeckung, Achteckdeckung, Linksdeckung... was es nicht alles gibt!
Die Modell-Kirche sieht aus als sei sie der Kirche von Gelmeroda nachempfunden.


Wir hatten einen schönen Tag an diesem besonderen Ort. Aufgefallen sind uns auch die unglaubliche Vielfalt der Flechten und Moose, die es sich auf dem Schiefer gemütlich machen. Im Sommer werden hier auf den Steinen über 50 Grad. Da ist die Vegetation sonst zurückhaltend.


Übernachtet haben wir dann am Hohenwartestausee. Auf dem Foto sieht man in der Ferne das Pumpspeicherwerk.
 

Dort konnte man deutlich sehen, dass es in den letzten Wochen viel Niederschlag gegeben hat: unter Wasser blüht das Gras....


Am Hohenwartestausee hätte man sicher mehr Zeit verbringen können, aber uns zog es noch einmal zurück auf die Höhen des Schiefergebirges. Davon erzähle ich Euch ein anderes Mal.

9 Kommentare:

  1. Hallo Elke,
    ich finde es spannend, sich solche Orte anzuschauen und erklären zu lassen, wie etwas funktioniert bzw. früher gehandhabt wurde. Das sind schöne Bilder, so liebe ich Urlaub. Reisen von Ort zu Ort, sich interessante Dinge anschauen, dabei etwas lernen und in der Natur sein.... perfekt.
    Liebe Grüße Carolyn

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  2. Danke für diesen schönen Reisebericht, schiefer wird im Norden nur wenig verwendet, ist aber sehr haltbar und einfach schön. Schiefer einzudecken ist schon eine Kunst. Liebe Grüße von Frauke

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  3. Das ist ja sehr interessant so einen Ort einmal besuchen zu können. Viel spaß weiterhin im Urlaub. Liebe Grüße moni

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  4. Schiefer ist ein sehr spannendes Material, aber es macht alles so dunkel und bei Hitze ... aber toll, dass man die Deckungen da alle bewundern kann - ich habe sowas mal mit Reetdachvarianten gesehen und war auch sehr beeindruckt, wie vielfältig es sein kann. Liebe Grüße und was für eine schöne Reise! Ingrid

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  5. Liebe Elke,
    herzlichen Dank für Deinen schönen Bericht über ein sehr interessantes Dorf, von welchem ich bis vorhin noch nie etwas gehört hatte.
    Liebe Grüße Viola

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  6. Schiefer und seine Möglichkeiten sind schon sehr interessant, ich selbst mag allerdings Stein und Metall am allerwenigsten... bin da schon eher der Holz und Lehm Typ, hahaha.

    Nana

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  7. Hallo Du Liebe, endlich komm ich mal dazu, ein paar Zeilen hier zu lassen. Deine Urlaubsimpressionen mag ich sehr, sehr, sehr und sie zeigen mal wieder, dass man sich gar nicht so weit aus der Homezone herauswagen muss.... Ich freu mich schon drauf, was ihr noch alles erlebt habt!
    Ganz liebe Grüße an Dich und die Deinen
    Katrin

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  8. Liebe Elke, das war jetzt wunderschön all deine Reiseeindrücke so kompakt zu lesen, du tust damit ja richtig war für unsere Bildung. Sehr interessiert bin ich auf der Straßenkarte mitgereist, damit ich auch räumlich wußte "wo ich überhaupt bin" ;-D.
    Vielen Dank dafür und liebe Grüße von eSTe

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  9. Schiefer wird in unserer Gegend nur selten verbaut. Wir haben nur die Ränder unseres Carportdaches damit verkleidet. Ich finde, Natursteine sehen immer sehr schön aus.
    Bei uns sind einige Kirchen auch außerhalb der Gottesdienste geöffnet. Leider wird dabei von den wenigen Kunstschätzen gelegentlich etwas gestohlen. Als es mir gesundheitlich noch besser ging, habe ich häufig ehrenamtlich Dienst während der Öffnungszeiten gemacht.
    Liebe Grüße
    Renate

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