Wegen der Handquilterinnen in unserer kleinen Runde haben wir uns für diesen Zeigetag eine Menge Zeit gelassen, was bei mir dazu geführt hat, dass der unfertige Quilt die ganze Adventszeit nicht angerührt wurde. Nun habe ich mich im neuen Jahr aber der Herausforderung gestellt. Und das ist der momentane Stand:
Als erstes musste ich mich an den Abgrund hinter dem Haus wagen und entscheiden, was nun werden soll. Um diesen langen Entscheidungsfindungsprozess für Euch etwas abzukürzen: ich habe den Block neu gemalt und neu genäht. Farblich finde ich ihn nun deutlich besser gelungen und auch das Haus sitzt besser in der Landschaft - finde ich. Und was ich finde, ist hierbei die Hauptsache! *lach*
Der Häuserblock wurde eingenäht und das Teilstück gequiltet. Hier besteht der Quilt immer noch aus zwei Teilen (der grüne Streifen in der Mitte ist der umgeschlagene Rückseitenstoff). Immer am Rand der Shapes lang war das Teilstück schon noch groß genug, kann ich Euch sagen! Von meinen bunten Stoffen hatte ich immer schon mal die Reste in 12 cm lange, unterschiedlich breite Streifen geschnitten. Die habe ich dann wild aufgelegt. "Wild" ist natürlich total falsch, denn mir war es wichtig, dass sich die in den Blöcken verwendeten Farben im angrenzenden Rand wiederfinden.
Den Randstreifen habe ich deshalb Stück für Stück zusammen genäht und immer wieder angelegt und evtl. die Einzelteile noch schmaler geschnitten, damit es gut passt. Die Farbabstufungen sind auch hier teilweise marginal - das macht den Reiz des Quilts aus.
Nun ist der Rand angenäht, die Ecken sind mir prima gelungen und ich fand es da schon toll! Dieses Gefühl hat mich zum Glück gut durch das Elend getragen, denn nach dem Zusammennähen der beiden Teile kam die Schwierigkeit, dass die Shapes an der Stosskante noch nicht gequiltet waren, damit das Zusammennähen besser gelingt. Mit meiner Methode des Quilt-as-you-go bin ich total zufrieden - man sieht und fühlt die Nahtstelle hinterher nicht - aber man muss dieses Stück dann eben noch quilten. Immer im Kreis, immer im Kreis, immer im Kreis......
Aber auch das war bald getan. Nun fehlt "nur noch" das Quilting auf dem Rand. Ziel von uns allen vieren ist ja eine möglichst nahe Interpretation des Quilts von Donna Leon. Sie hat drei Ränder angenäht. Oben seht Ihr auf dem roten Teppich das aufgeschlagene Buch liegen. Wir hatten ja nur dieses Foto, eine Anleitung gibt es nicht. Man sieht, dass erst ein grauer, dann ein bunter und dann ein breiter schwarzer Rand angenäht sind. Den grauen und schwarzen hat sie mit diagonalem Karo gequiltet und über alle drei Ränder hinweg in der Mitte Federn. Bei mir fällt der schwarze Rand aus zwei Gründen weg: a) wird der Quilt sonst zu groß (er ist jetzt schon 1,80 x 1,50m) und b) gefällt mir das nicht.
Die Garnentscheidung:
Als Garn habe ich Monofil rauch genommen. Ich dachte, damit "vertun" sich die Quiltlinien vielleicht am besten auf den verschiedenfarbigen Stoffen. Das wird wohl auch so sein. Aber richtig glücklich bin ich damit nicht. Nana, hör' jetzt mal weg! :-) Das Monofil ist ein superdünnes Kunststoff-Garn, wie eine Angelsehne. Es ist ein bisschen störrisch und ich traue dem Frieden beim automatischen Fadenvernähen der Nähmaschine nicht so recht. Es wirkt ein bisschen wie - ähem - Plaste....eben. Nicht so gut harmonierend mit meinen schönen Leinen-Baumwoll-Stoffen.... Da muss ich also noch in mich gehen. Marianne hat ein Verlaufsgarn genommen, das wäre vielleicht auch eine bedenkenswerte Möglichkeit.
Die Federn:
Die Federn gehören zu diesem Quilt eigentlich dringend dazu..... Hab' ich noch nie gequiltet.... Erst mal habe ich YouTube befragt, wie das geht. Dann ein Trockenversuch. Die "Rispe" habe ich mit Bleistift aufgemalt.
Dann hatte ich eine Experimentierstrecke mit der Fadenspannung. Die Automatische Fadenspannung hat mit dem Monofil-Garn nicht funktioniert, man sieht das auf der oberen Strecke - zu straff. Zur Spitze hin hatte ich schon mal korrigiert, besser. Dann bin ich auf der Mittelrippe wieder nach unten gegangen. Zweite Seite Mitte - da hatte sich das Monofil um den Garnrollenhalter gefitzt - zur Spitze hin dann die richtige Fadenspannung (1), mit der ich theoretisch quilten könnte.
Mit der Feder an sich bin ich total zufrieden, daran sollte das Randquilting also nicht scheitern. Aber ich bin sehr unentschlossen. Das Original ist mit der Hand gequiltet, da ist es kein Problem, die diagonalen Karos angrenzen zu lassen (und unterirdisch zur nächsten Auftauchstelle zu gelangen). Ich müsste hier unendlich viele Stellen vernähen oder das Karo freihand quilten - beides kommt mir nicht praktikabel vor.
Ich werde also erst mal noch Feldstudien betreiben und öffne all denen, die es geschafft haben, bis hierher zu lesen, den Briefkasten - ich freue mich sehr über Eure Ideen und Kommentare und Entsetzensschreie. Wie mache ich weiter?
Derweil gehe ich natürlich erst mal gucken: Heute zeigen auch Marianne, Andrea, Monika ihre Fortschritte mit der Heimat der Kreativen. Marianne ist bestimmt schon fix und fertig, Andrea und Monika quilten mit der Hand, da ist das ja sowieso eher ein Langzeitprojekt...
Liebe Valomea,
AntwortenLöschenals Bauingenieurin kann ich dir auf jeden Fall schon mal einen Haken für den 'Abgrund' geben. ;) Deine Lösung sieht super aus und ich bin generell begeistert von deinem Quilt! Der sieht soooo toll aus! Klasse!
Zu den Federn: Mir hat der Kurs von Angela Walters bei Craftsy super geholfen. Ich habe ihn nur angesehen und dann losgelegt. Auf einmal sind die Federn geflutscht. Beim Monofil ist es bei mir mal so, mal so. Mit der Fadenspannung muss man immer erst mal rumspielen. Irgendwann geht's dann. Nana wird jetzt schreien, aber mir hat bei meiner Janome eine Metallggarnnadelal gut geholfen. Inzwischen geht es aber auch ohne.
LG, Rike
Das ist ein jetzt schon ein Meisterwerk geworden! Ich bin total begeistert!
AntwortenLöschenLieben Gruß
Susanne
Das Fundament hält dem Häuschen stand! Toll gelöst und das Gesamtbild des Quilts ist ganz super!
AntwortenLöschenliebe Grüße Kristin
Heidewitzka! In deinem Quilt steckt so unglaublich viel Arbeit und Gedanken, ich bewundere das sehr!
AntwortenLöschenHelfen kann ich leider so gar nicht mit Ideen, weil mir das alles so unglaublich fremd ist. Ich habe den Anfang irgendwie nicht mitbekommen und das Buch kenne ich auch nicht. Aber ich bin gespannt wie es weiter geht.
Weder schreie ich über die Nadel, noch über das "Plaste" ;-)
AntwortenLöschenNicht jedem kann alles gleich gut gefallen und ich lehre in meinen Kursen immer, offen zu bleiben. Natürlich ist Monofil ein Kunstfaden, mit dem ich schon unendlich viele Quilts gequiltet habe, ob oben oder unten, und es ging alles gut. Sogar bei Gebrauchsquilts.
Die Fadenspannung ist generell etwas, was von Faden zu Faden variiert und geändert werden muß, das ist aber normal.
Vielleicht hilft Dir ein besonders dünner Faden über die Sache mit dem Monofil hinweg und da gibt´s das Bottom Line, das ist genauso dünn wie das Monofil und trägt nicht auf auf dem Stoff.
Du wirst die richtige Entscheidung schon treffen.
Welche aber definitiv richtig war ist die zum Rand. Der passt so unglaublich gut zum Rest, toll!!!!!
Aber mir hat das Top eh von Anfang an gut gefallen und ich freue mich auch auf die ersten Fotos vom Wetterquilt.
Nana
Dieses (un-)willkürliche Mischen der Farben ist etwas, das mir leider total abgeht. Ich bewundere immer die Harmonie in den "wild gelegten" Farben bei Patchworkern.
AntwortenLöschen... und überhaupt die ganze Arbeit da rundherum *puh!*
LG Lehmi
die jetzt lieber in der Talsohle bei deinem Haus wäre, denn da ist ja Sommer ;-)
Wow, was für ein toller Quilt, ein echtes Meisterwerk!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Steffi
Liebe Valomea,
AntwortenLöschenwas für ein Werk, schöne Beschreibung wie viel Hirnschmalz, Kreativität und Zeit in solch einem Quilt stecken. Das neue Hausblöckchen passt wunderbar, sehr gut gemeistert. Bin zuversichtlich alle anderen Hürden wirst Du gleichermaßen mit Bravur überwinden.
Liebe Grüßle,
Sylvia
Hello Valomea! I love this quilt... it is beautiful! Christine x
AntwortenLöschenLiebe Valome, eine ganz zauberhafter Quilt, du hast mit viel Liebe und Hingabe zum Detail diese doch eher schwierige Aufgabe umgesetzt. das letzte Teil schaffst du auch noch.
AntwortenLöschenBei der Janome habe ich beim FMQE bisher nichts verstellt. Topstitchnadel 9o und unten Bottomline.
Obwohl es kommt auch bestimmt immer auf das Garn an.
Liebe Grüße
Uta
Liebe Valomea,
AntwortenLöschenwow,auch Du bist fast fertig. Jetzt bin ich gespannt wie weit ich am Wochenende komme und werde dann erst meine Bilder einstellen können. Leider bin ich durch Besuch nicht zum quilten gekommen und kann nichts zeigen. Doch von den ersten Reihen gibt es schon was. Mal sehen, evtl. zeige ich doch noch was.
Liebe Grüße
Monika
Liebe Valomea,
AntwortenLöschendas sieht jetzt sehr gut aus. Dein Häuschen droht nicht mehr in den Abgrund zu stürzen. Ich hätte den Block bestimmt auch neu genäht. So schön sind meine Federn sicher nicht, denn dein Probeteil sieht klasse aus. Ich verwende als Unteraden fast immer das Monofil. An meiner Maschine muss ich da nie etwas an der Fadenspannung verstellen ?!?! Jetzt muss ich mal ganz schnell ein paar Fotos machen und einen Post schreiben. Ich war den ganzen Vormittag im Haus meiner Mutter.
LG Marianne
Da hast du absolut Recht, du musst zufrieden sein mit deiner Arbeit. Das Haus steht jedenfalls jetzt auf festem Fundament. Und für den Rand hast du dir viel Mühe gegeben, die sich gelohnt hat, das Top wird dadurch erweitert. Sieht harmonisch aus und deine Quiltarbeit ist klasse.
AntwortenLöschenLG este
Liebe Valomea,
AntwortenLöschendu wohnst in einem schönen Häuschen. Da bist du ja auch fast fertig.
Deine Feder ist dir gut gelungen und deinen Rand finde auch sehr schön.
LG
Andrea
Liebe Valomea,
AntwortenLöschendein neu genähter Block schaut auch total super aus. Besser als das Haus am Abgrund und ich betone, ich war für den Abgrund, er hat mir auch gefallen. Ich habe beide Fotos verglichen, das alte ist noch rechts zu sehen gewesen.
Das war doch eine gute Entscheidung, die du getroffen hast.
Monofill, ja Plaste trifft es sehr gut. Ich bin da auch nicht so richtig begeistert von, aber im Quilten bin ich auch nicht wirklich ein Maßstab. Ich drücke mich davor. Ich müsste meine Zeit verdoppeln und nicht mehr Sticken. Das will ich nicht und so überlasse ich das Quilten anderen Leuten, denen es mehr liegt.
Deine Randgestaltung gefällt mir auch richtig gut.
Winkegrüße Lari
Huhu Valomea,
AntwortenLöschendieser Quilt ist einfach toll und dir jetzt bezüglich des Quiltings etwas zu raten fällt mir schwer. Ich finde deine Federn sehr schön, allerdings würde ich auch ein anderes Garn nehmen...das Monofil ist mir einfach zu Plastikmäßig.
Am Besten gehst du erst nochmal in dich, der Quilt läuft ja nicht weg.
LG Maja
Liebe Valomea,
AntwortenLöschenich bin begeistert!!! Das Haus, die Farben, der Rand, Dein Quilting... Wunderschön!!! Am meisten beeindruckt mich gerade das Leuchten so aus der Mitte heraus, ich finde den Quilt wunderschön! Und wenn man bedenkt, dass ihr vier ihn ohne Anleitung genäht habt, Respekt!!!
Alles Liebe, Katrin
Liebe Valomea, als erstes bin ich nach wie vor begeistert von diesem Quilt. Auch deine Lösung für das Haus gefällt mir. Mit was für einen Garn hast du denn deine Blöcke gequirlter? Kannst du das nicht auch für den Rand nehmen? Ich nehme Monofil öfter mal für den Unterfaden, aber als Oberfaden nur ganz selten. So richtig kann ich dir auch nicht weiterhelfen, aber du machst das schon.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Claudia
Liebe Valomea,
AntwortenLöschenwunderschön ist Deine Heimat der Kreativen geworden und ich finde Deine Randgestaltung megapassend.
Psst... ich mag das Monofil auch nicht so gerne leiden...
LG
Marle