Von Plzen aus sind wir ein Stück nordwärts gefahren. Dort befindet sich das Zisterzienserkloster Plasy.
Das Technikmuseum zur Geschichte des Hausbaus hat leider mittwochs
geschlossen. Schade!
Aber der Besuch des Zisterzienserklosters entschädigt uns.
Es gibt eine
tschechische Führung (mit deutschem Begleitheft), ohne die man die Gebäude
nicht besichtigen kann. Der Kreuzgang ist teilverglast
und hat eine üppige Deckenbemalung.
Besonders beeindruckend ist eine freitragende Wendeltreppe des
Architekten Santini, der hier im Konventgebäude seinen eigenwilligen
Baustil des dynamischen Barock ausgelebt hat.
Aber auch der Kapitelsaal, in dem die Mönche im Kreis entlang der Wand standen, wo die Akkustik am besten ist, war wirklich beeindruckend.
Das Konvent steht auf Eichenpfählen, die durch vier Quellen immer nass
gehalten werden. Zur Kontrolle sind unter den Treppen Wasserbassins. "Ohne Wasser stürzt das Gebäude ein"
Das deutschsprachige Begleitheft hat uns prima durch die Führung geholfen. Der Besuch dieses Klosters war ein wunderbares Erlebnis!
Aber es ging noch am gleichen Tag wieder auf die Straße. Der Zufall führt uns nach Manětin, wie wir dann erfahren der
"Barockperle" der Region.
Ein kleines Schloss ist schmuck hergerichtet, das Museum leider nur
samstags geöffnet.
Wir essen auf der Terrasse der Schlossgaststätte Eis und Birnenstrudel,
amüsieren uns über die Gerichte in der Speisekarte und fühlen uns hier
sehr wohl.
Weil wir Brot brauchen halten wir unterwegs in Konstantinovy Lázně (Konstantinsbad) an einem vietnamesisch
geführten Laden an. WOW! Wirklich viel Ware auf wirklich wenig Platz...
Nach einem Fehlversuch am örtlichen Schwimmbad, dass seit 02.09. geschlossen hat, gönnen wir uns für stolze 35 Euro einen Platz direkt an
einem kleinen Steinbruch.
Leitern und Badeplattformen ermöglichen den Einstieg.
Wunderbar! Es sind
tagsüber immer noch 29 Grad... Und nachdem die Tagesbadegäste alle wieder zu Hause waren, standen wir dort ganz allein an einem ganz zauberhaften Ort!
Dort hätte man durchaus bleiben können, aber wir wollten ja weiter - nach Švamberk, Burgruine Schwanberg
Die Burg ist seit einem Brand 1644 eine Ruine. Die Kapelle wurde erst 1670 auf den Mauern der ehemaligen Burgkapelle errichtet und steht noch.
Von der Burg selbst sind nur Mauerreste und ein Stück Burgfried erhalten.
Von oben hat man einen schönen Blick über das Land, auch in der Richtung, in der wir jetzt weiterfahren.
In der Synagoge in Plzen hatten wir davon gelesen: in Chodová Planá (Kuttenplan) gibt
es gleich zwei jüdische Friedhöfe, die nach Jahren der Wüstenei wieder
hergerichtet wurden.
Wir suchen erst ein bisschen um die Schlossbaustelle herum und finden
dann beide, erst den neuen
dann den alten am Berg.
Alte jüdische Friedhöfe haben einen ganz besonderen Zauber inne. Entgegen unseren Friedhofstraditionen werden jüdische Gräber ja nicht aufgegeben. Wenn sie also nicht verwüstet werden versinken sie allmählich und vergehen mit der Zeit oder der Grabstein wächst in einen Baum ein, so wie dieser.
Diese beiden Friedhöfe wurden - wie die meisten - im 2. Weltkrieg geschleift. Sie wurden nach der friedlichen Revolution in den 90ern wieder hergerichtet. Diese bewusste Auseinandersetzung mit der Geschichte ist uns während unserer Reise immer wieder auf die eine oder andere Art begegnet. Sehr sympatische Nachbarn...
Von hier aus ist es ein Katzensprung nach Mariánské Lázně (Marienbad). Davon erzähle ich Euch ein anderes Mal.
Plasy, Manětin, Steinbruch Konstantinsbad, Burgruine Schwanberg, Jüdischer Friedhof Chodová Planá
Liebe Elke,
AntwortenLöschenbei einer leckeren Tasse Tee habe ich mir gerade Deine drei Reiseberichte gegönnt. Was für traumhafte Stellplätze ihr für euer WoMo gefunden habt, sensationell. Die Natur zeigte sich für Euch (und nun auch für uns) von seiner besten Seite. Außerdem weißt Du so viel Wissenswertes über die verschiedenen Orte zu berichten, das spricht für eine gründliche Vorbereitung. Das bist eben genau Du. Nun lasse die schöne Zeit noch möglichst lange nachhallen und schwelge in Deinen guten Erinnerungen.
Liebe Grüße Anke
Danke, ich war gerne wieder mit dabei. Ich glaube, wenn mein Herr L. 20 Jahre jünger wäre würde ich ihn auch zu einem Camper überreden wollen. Obwohl ich da sehr, sehr viel reden müsste. Denn es ist seiner Aussage nach nicht so sein Ding. Aber meins. LG von Rela
AntwortenLöschenHallo Elke,
AntwortenLöschenvielen Dank für die schönen Eindrücke eurer Reise.
Liebe Grüße Carolyn
In meiner Kindheit gab es einige Urlaube im Nachbarland, aber da war ich - so weit ich mich erinnern kann - noch nicht ....
AntwortenLöschensehr schöne Bilder hast du mitgebracht
AntwortenLöschenwas für eine interessante Reise
in dem Land war ich noch nie
liebe grüße
Rosi